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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gutes Karma. Denn Aidan Reagan musste ebenfalls weg. Er war Ciccotelli zu nah. Zum ersten Mal, seit ihr Verlobter das Weite gesucht hatte … schlief sie mit einem Mann.
    Das musste aufhören. Reagan musste beseitigt werden. Aber einen Cop zu töten, war eine gefährliche Sache und konnte nicht unbemerkt oder ungestraft geschehen. Ihn zu verscheuchen war daher die bessere Lösung.
    Sie waren nun fast zu Hause, Andrew und sein Vater, der Richter. Fuhren im Lexus- SUV in die Auffahrt. Mrs. Poston wartete an der Tür, einen besorgten Ausdruck im Gesicht und einen wattierten Umschlag in der Hand. Die drei gingen ins Haus.
    Der Umschlag war am Morgen gekommen und an Andrew adressiert. Der Effekt wäre verdorben gewesen, hätte seine Mutter ihn geöffnet. Sie hätte verraten, was darin war. Oder vielleicht auch nicht. Jedenfalls hatte Andrew den Umschlag jetzt in der Hand und öffnete ihn, wie das Mikrofon im Inneren des Briefes verriet. Nun hatte er die CD gefunden, auf der »Spiel mich ab« stand. Eine lange Stille dehnte sich aus. Die Aufnahme war jämmerlich und unsauber, aber sie würde ihm sagen, was er wissen musste. Ein heftiger, ziemlich einfallsreicher Fluch kam von Andrews Lippen. Jetzt wusste er es. Wunderbar. Man hörte Scharren und Schlurfen, dann die Stimme des Jungen.
    »Hey, ich bin’s«, sagte er. »Ich weiß jetzt, wer uns verpfiffen hat … Rachel Reagan. Diese kleine Schlampe.« Er hörte zu, dann lachte er. »Da hast du recht. Sie hätte viel mehr Spaß gemacht als Marie. Tu mir einen Gefallen, ja? Zeig ihr, wie sehr ich es zu schätzen weiß, dass sie die Cops angerufen hat. Sie soll wissen, dass wir es wissen, und wenn sie die Anzeige nicht zurückzieht, dann wird sie es bereuen. Und mach es noch heute. Danke, Kumpel. Ich würd’s ja selbst machen, aber ich muss den Ball flach halten, bis sich der Staub gelegt hat.«
    Kurz darauf dröhnte zu laute Rockmusik durch das Mikro und kennzeichnete das Ende des Telefonats. Die Kakophonie endete, als der Schalter im Auto umgelegt wurde. Die Räder waren in Bewegung, wirklich und sinnbildlich. Etwas Druck auf das Gaspedal brachte den Wagen auf die Straße. Es war Zeit, wieder an die Arbeit zu gehen. Und Zeit, die Lokalnachrichten anzuschalten, um zu sehen, ob Marge Hooper schon entdeckt worden war.
    Ciccotelli würde diese Nachrichten niederschmettern.
Wundervoll.
Sie hatte mit Hughes einen Freund verloren, mit Hooper eine gute Bekannte. Bald würde sie auch Reagan, ihren Liebhaber, los sein.
    Er würde nicht bei ihr bleiben
können,
wenn ihm klar wurde, dass seine Schwester in Gefahr war. Wenn die kleine Rachel von Postons Freunden erst einmal anständig vorgewarnt worden war, würde Detective Reagan eine Nachricht bekommen, in der seiner Schwester weitaus mehr angedroht werden würde. Und das nur, weil
er
mit bestimmten Leuten verkehrte. Und als kluger Mensch würde er wissen, was zu tun war.
    Der nächste Schachzug würde viel beiläufiger aussehen. Ein fremdes Opfer, das genügend Pech hatte, zufällig mit Tess Ciccotelli in Kontakt zu kommen. Das würde sie wahnsinnig machen. Sie würde sich entsetzlich schuldig fühlen, würde Angst haben, auch nur ihre Wohnung zu verlassen. Was für ein angenehmer Gedanke.
    Natürlich würde der Gnadenstoß weit näher bei ihr erfolgen. In der Familie nämlich. Die Auswahl war mit der Ankunft ihres Bruders und der Eltern aus Philadelphia viel größer geworden. Eine unerwartete Entwicklung. Und das typische zweischneidige Schwert. Einerseits waren die Familienprobleme bereinigt worden, so dass sie nicht mehr allein in der großen Stadt war. Das war mehr als schade. Andererseits eröffneten sich plötzlich ganz neue Möglichkeiten. Da hatte sich die Familie gerade wiedergefunden, schon musste jemand ins Gras beißen. Aber wer? Bruder oder Elternteil? Was würde sie mehr treffen?
    Aber zuerst das fremde Opfer.

Donnerstag, 16. März, 12.15 Uhr
    »Das ist einfach unfair«, murmelte Tess, die, Vito an ihrer Seite, vor dem Büro der Lizenzbehörde stand. »Sie wissen, dass ich nichts getan habe, behalten aber meine Lizenz ein. Da stehe ich doch noch schuldiger da.«
    »Wir hätten Amy mitnehmen sollen«, sagte Vito. »Sie hätte die da drin schon zerlegt.«
    »Ja, du hast recht. Ich hätte einfach nicht geglaubt, dass sie sich so mies benehmen.«
    Das nächste Mal würde Tess mit Fenwick nicht mehr ohne Anwalt sprechen. Anscheinend war das das Einzige, was der Mann verstand. »Gehen wir. Dad ist bestimmt schon wach

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