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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nie gedacht, dass Psychiater auch mit jemandem reden müssten. Ihre Familie kommt mir vor wie unsere. Nur, dass ihr Dad krank ist. Sie hat gerade erfahren, dass er eine Herztransplantation braucht, sonst stirbt er.«
    Aidans Inneres zog sich zusammen. »Arme Tess. Auch das noch.«
    »Ruf sie an, Aidan. Lass sie nicht abhauen, oder ich trete dich in den Hintern. Ach, noch besser: Ich sage ihr, dass sie es tun soll. War ziemlich beeindruckend, was sie mit dem Typen gestern Abend gemacht hat.«
    Ja, das war es gewesen. Und nachdem er sich von dem tödlichen Entsetzen erholt hatte, hatte er es auch noch ziemlich erregend gefunden. Tess war definitiv nicht die Frau, für die er sie anfangs gehalten hatte. »Du bist ein kluges Kind, Kleines. Wie kommt das bloß.«
    Rachel grinste breit, und er stellte verblüfft fest, dass sie erwachsen geworden war. »Gute Gene.«

Donnerstag, 16. März, 14.55 Uhr
    »Tess, wieso brauchst du denn so lange?«, rief Vito aus der Küche.
    »Ich kriege Bella nicht in die Transportbox.« Tess saß auf der Kante von Aidans Bett und war zu Tode erschöpft. Sie betrachtete die glattgezogene Überdecke, die sie und Aidan in den letzten Nächten beinahe verschlissen hatten. Ja, jetzt konnte sie ehrlich mit sich sein. Sie hatten richtig guten Sex miteinander gehabt. Und wenn das alles vorbei und sie keine Bedrohung mehr für alle um sie herum war, dann konnten sie vielleicht wieder richtig guten Sex haben.
    Aber momentan sah das nicht sehr wahrscheinlich aus. Er war weggegangen, als ob sie eine ansteckende Krankheit gehabt hätte. Und traf das nicht eigentlich zu? Aber natürlich sah immer alles schlimmer aus, wenn man einen höllischen Tag gehabt hatte.
    Marge Hooper hatte einen noch schlechteren Tag gehabt. Sie war tot. Sie hatte es erst auf der Fahrt zu Aidans Haus richtig begriffen. Sie waren nicht wirklich befreundet gewesen, nur gute Bekannte. Aber sie war tot, und die Botschaft klar. Niemand, der Tess kannte, war noch sicher.
    »Das war ein echter Scheißtag, Bella«, erzählte Tess ihrer Katze, die nur darauf wartete, wieder wegzuhuschen. Die Enthüllungen ihrer Eltern, die Klage der Patienten, Rachel Reagans Verletzung, dann Aidans Abmarsch … und über allem die Tatsache, dass Marge tot war. Und Mr. Hughes und Harrison auch. »Gestern dachte ich, es könnte nicht schlimmer kommen. Aber ich habe mich gerirrt.« Sie stand auf. »Also hör auf, dich ekelhaft zu benehmen und komm her, damit wir hier verschwinden können.« Sie streckte den Arm aus, doch die Katze entwischte ihr und sprang auf das oberste Brett von einem der Regale, die Aidans Schlafzimmerwände säumten. Jedes Regal bog sich vor lauter Büchern durch.
    Wütende männliche Stimmen lenkten sie ab, und sie lauschte. Aidan und Vito stritten in der Küche. Mit einem müden Kopfschütteln entschied Tess, sich nicht einzumischen. Sie waren immerhin erwachsen. Und sie musste ihre Katze einfangen. Sie stellte sich auf Zehenspitzen und griff nach Bellas Halsband, als Aidan mit zorniger Miene eintrat.
    »Was zum Teufel machst du da?«
    »Ich versuche, meine blöde Katze einzufangen«, fauchte sie. »Aber es klappt nicht.«
    »Tess- … Ach, du Schande.« Sie spürte, wie das Regal kippte und seine Hände sie packten, als sie gerade Bellas Halsband zu fassen bekam, dann polterten die Bücher über sie, und die Katze sprang panisch davon. Aidans Arm schlang sich um ihre Mitte und zog sie an sich, und verdutzt starrte sie auf das Halsband in ihrer Hand.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er heiser.
    »Ja, aber ich weiß nicht, was das Ganze soll«, sagte sie ruhig. »Was willst du von mir, Aidan?«
    »Das weiß ich noch nicht.« Er drehte sie in seinen Armen um und nahm ihr Gesicht in die Hände. »Ich will auf jeden Fall nicht, dass du gehst. Nicht so. Wenn du zu deinen Eltern möchtest, ist das eine Sache. Aber geh nicht wegen etwas, das ich gesagt habe.«
    »Du hast gar nichts gesagt. Das war das Problem.« Sie schüttelte müde den Kopf. »Aber im Grunde genommen ändert das nichts. Was ist mit Rachel?«
    »Sie ist zu Hause und in Sicherheit.« Er lachte, aber es klang mehr wie ein Schnaufen. »Das Küken hatte recht. Sie meinte, ich hätte dich gekränkt, aber das wollte ich nicht. Ich habe dir versprochen, dass ich das niemals tun würde. Ich dachte, du würdest schon …« Er zuckte die Achseln. »Versteh bitte, wie ich mich gefühlt habe. Aber ich bin bestimmt nicht wütend auf dich, Tess.«
    »Auf wen bist du dann

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