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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Tess.
Amy sagte ihr, sie solle schlafen. Tat sie es jetzt, oder war das vorhin gewesen? Sie versuchte sich zu konzentrieren. Sie hatte geschlafen. Schlafe ich immer noch? Sie glaubte es nicht. Es tat weh.
    Es tat weh. Ihr Kopf. Ihr Hals. Ihr Rücken …
Etwas stimmt mit meinem Rücken nicht. Kann mich nicht bewegen. Autounfall? War es das? Wo bin ich? Wo ist Amy?
    Aidan.
Sie hatte versucht, Aidan anzurufen. Warum? Es war wichtig gewesen. Sie wusste es.
Konzentriere dich. Denk nach.
Sie versuchte, die Wirklichkeit festzuhalten, aber es wollte ihr nicht gelingen. Ihr Bewusstsein wurde erneut eingehüllt in einen dunklen Nebel, und sie sank zurück in das dunkle Nichts.
Nein, bitte. Nicht wieder.

Freitag, 17. März, 15.15 Uhr
    Vito saß am Küchentisch, als Murphy und Aidan durch die Tür stürmten. Spinnelli wartete am Herd, während Dolly aus irgendeinem Zimmer wild und aufgeregt bellte. Rachel und Aidans Mutter standen links und rechts von Vito, dessen Gesicht leichenblass war. Ein Sanitäter versorgte die Wunde am Hinterkopf. Die Prellungen in Vitos Gesicht bildeten einen starken Kontrast zur Blässe seiner Haut.
    Vito hob den Blick zu Aidan. In seinen Augen stand Furcht und Hilflosigkeit. »Sie ist weg«, flüsterte er tonlos.
    Spinnelli räusperte sich. »Wir haben eine Personenbeschreibung rausgegeben. Es gibt keine Anzeichen für gewaltsames Eindringen. Entweder hat sie jemanden hineingelassen oder ist selbst hinausgegangen.«
    »Dolly hätte niemanden reingelassen«, sagte Aidan gepresst. Er schien nicht genug Luft zu bekommen. »Was zum Teufel ist passiert, Vito?«
    »Der Hund hat geknurrt.« Er zuckte zusammen, als ihm der Sanitäter den Verband anzulegen begann. »Ich ging hinaus, um nachzusehen. Mit gezogener Waffe bin ich nach hinten gegangen. Dann lag ich plötzlich unten an der Kellertreppe. Meine Pistole war weg und Ihre Mutter hier.« Er schloss die Augen. »Und Tess war verschwunden. Ich habe Jon und Amy und Robin gefragt, während Rachel die Polizei anrief. Niemand hat sie gesehen.«
    Aidans Außentreppe zum Keller war aus Beton. »Es ist nass und matschig im Garten. Haben wir Fußabdrücke?«
    »Ja.« Jack kam aus dem Keller herauf. »Wir machen gerade einen Abdruck. Könnten dieselben Schuhe sein wie bei der Person, die bei Parks gewesen ist.«
    Vito sah von Aidan zu Jack und wieder zurück. »Phillip Parks?«
    »Er ist tot.« Aidan zog einen Stuhl zu sich heran und sank darauf nieder. »Er ist gestern Nacht erschossen worden. Wann ist das passiert, Vito?«
    »Gegen Mittag. Tess hatte sich hingelegt … Sie war ziemlich aufgewühlt wegen des Fotos in der Zeitung. Ich habe ihr gesagt, dass Schlaf ihr guttun würde.«
    Ein Gedanke traf Aidan wie ein Blitzschlag, und er betrachtete Vito mit finsterem Blick. »Wieso sind Sie nicht tot?« Er winkte ab, als seine Mutter empört nach Luft schnappte. »Ich meine, alle anderen, die ihm in die Quere kamen, sind tot. Wieso Sie nicht?«
    Vito bedeckte das Gesicht. »Keine Ahnung. Gott, wie soll ich das nur meinen Eltern erzählen? Ich sollte sie doch beschützen. Das wird meinen Vater umbringen.«
    Aidan rieb sich die Stirn. »Verdammt, ich kann nicht denken.« Seine Mutter trat hinter ihn und legte ihre Hände auf seine Schultern. Er lehnte den Kopf zurück und war dankbar für die Kraft, die sie ihm gab. »Ich kann einfach nicht denken.«
    »Aidan, wieso bleibst du nicht hier?«, sagte Murphy sanft. »Ich kehre zurück ins Büro und mache da weiter, wo wir aufgehört haben, als man uns wegen Morris in die Irre geleitet hat.«
    Aidan stemmte sich auf die Füße. »Ich komme mit. Ich werde verrückt, wenn ich hier herumsitzen muss.«
    Vito erhob sich ebenfalls. Er schwankte leicht, aber sein Blick war scharf. »Lassen Sie mich helfen. Ich habe bisher noch nicht gefragt und mich bemüht, Ihnen nicht im Weg zu stehen, aber verdammt, jetzt müssen Sie mich helfen lassen.« Er funkelte den Sanitäter an. »Und ich gehe nicht ins Krankenhaus.«
    Der Mann wich zurück und hob die Hände. »Okay.«
    »Ihre Eltern werden Sie brauchen, Vito«, sagte Aidan.
    »Ich hole sie ab und bringe sie her«, schlug seine Mutter vor.
    Aidan küsste sie auf die Stirn. »Danke, Mom. Vito, wenn Sie mitkommen wollen, dann kommen Sie.«
    Ein Handy klingelte, und alle tasteten nach ihren Taschen. »Das ist meins«, sagte Vito. Er lauschte und sank wieder auf den Stuhl zurück. »Wann? Bleib, wo du bist. Ich komme sofort.« Er klappte das Handy zu. »Das war meine Mutter«, sagte er

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