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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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es etwas Neues gibt. Warum? Warum sollte sie so etwas tun? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Können wir sie mit Rivera oder Bacon in Verbindung bringen?«, fragte Spinnelli. »Oder Lawe? Wir brauchen etwas mehr als nur die Verbindung zu Tess, um einen Haftbefehl beantragen zu können.«
    Aidan erhob sich. Jeder seiner Muskeln war angespannt. »Wenn es eine Verbindung gibt, finden wir sie. Aber zuerst besuchen wir sie in ihrer Wohnung. Vielleicht hat sie Tess bei sich. Ich fahre sofort los.«
    Spinnelli hielt ihn zurück. »Nein, Sie nicht.«
    Die Verzweiflung packte ihn, aber er kontrollierte sie. »Ich mache schon keine Dummheiten.«
    »Nicht absichtlich. Aber falls es Miller ist, ist sie überaus gerissen. Falls sie glaubt, dass wir sie verdächtigen, könnte sie untertauchen, und dann finden wir Tess nie. Besser ist, wenn wir sie herbitten, wo wir sie im Auge behalten können, während wir einen Durchsuchungsbefehl für ihre Wohnung beantragen. Ich rufe sie an, sage ihr, dass wir eine Spur haben und bitte sie, sich ein paar Karteifotos anzusehen. Sie suchen in der Zwischenzeit nach einer Verbindung.«
    »Was ist mit Swanson?«, fragte Murphy. »Brechen wir die Suche nach ihm ab?«
    Spinnelli schürzte die Lippen. »Seid ihr sicher, dass Swanson gestern Abend nicht bei der Totenwache war?«
    »Ich habe mir das Video angesehen, das wir im Beerdigungsinstitut gemacht haben«, sagte Murphy. »Er war nicht dabei.«
    Spinnelli nickte. »Dann konzentrieren wir uns auf Miller. Ich will diese Verbindung.«
    »Bacon war im Gefängnis«, sagte Aidan. »Riveras Bruder sitzt im Gefängnis, und Miller ist Verteidigerin.«
    »Das ist ein Anfang«, sagte Spinnelli. »Rufen Sie mich an, wenn Sie etwas haben.«
    Dreißig Minuten später war Spinnelli zurück. »Miller geht weder an ihr Privat- noch an ihr Bürotelefon. Haben Sie eine Handynummer?«
    »Nein. Tess hatte sie in ihrem Handy eingespeichert. Aber ich habe Jon Carters Nummern.« Aidan holte aus seiner Brieftasche die Notfallliste, die Jon ihm an dem Tag gegeben hatte, an dem Seward Tess beinahe umgebracht hätte. »Um diese Zeit wird er wahrscheinlich im Krankenhaus sein.«
    Spinnelli zögerte. »Ich will nicht, dass er Miller warnt.«
    »Ich denke nicht, dass er das tut, Marc«, sagte Murphy nachdenklich.
    Aidan starrte auf den Zettel in seiner Hand und dachte an den Nachmittag, an dem Carter ihn ihm gegeben hatte. »Ich auch nicht. Ich meine sogar, wir sollten ihn einweihen. Er kennt Amy. Weiß, wie sie ist, wie sie reagiert. Wir müssen sie verstehen lernen, um herauszufinden, was sie als Nächstes tun wird.«
    Spinnelli nickte steif. »Also gut. Rufen Sie ihn an. Aber er soll herkommen. Wir sagen es ihm hier. Und da es uns um Leute geht, die Miller am besten kennen, holen wir auch Vito Ciccotelli und seine Mutter her. Der Bursche dürfte ohnehin schon langsam durchdrehen.«

Freitag, 17. März, 18.00 Uhr
    Die Bühne stand bereit. Alle Schauspieler waren auf ihren Plätzen. Aber es blieb das Gefühl der Unzufriedenheit. Das Ende würde nur allzu schnell kommen. Die aufwendige Planung, die Geduld, die Mühe, die hineingesteckt worden war … das alles erforderte ein bedeutungsvolleres Ende. Ciccotellis Leben ließ sich mit einer einzigen Kugel beenden. Und wahrscheinlich wäre das sicherer.
    Aber nicht besonders befriedigend.
Ich spiele nur noch ein kleines bisschen mit ihr. Nur aus Spaß. Denn wenn es vorbei ist, wird nichts mehr da sein.
Die Zukunft breitete sich leer und öde vor ihr aus. Und nur ihretwegen. Wegen Tess Ciccotelli.
Dieses verdammte Miststück.
    Der Zorn kochte hoch, und Bilder von einer verstümmelten Ciccotelli tauchten vor ihr auf. Lockten. Aber noch nicht.
Reiß dich zusammen. Setz dich hin und reiß dich zusammen.
    Der Stuhl vor dem Computer war der einzige Sitzplatz, aber dort lenkte sie der Bildschirm ab. Und der war besser als Zauberei. Er bedeutete Zugriff auf alles und jeden. Totaler Zugriff zu jeder Zeit. Informationen. Informationen bedeuteten Macht. Und Macht war alles.
    Die Mikrofone mussten überprüft werden. Nun nicht mehr so viele, da Ciccotellis Wohnung und Praxis durchsucht worden waren.
    Aber der Vorteil war, dass sie nun keinen Wohnort mehr hatte. Sie war buchstäblich obdachlos. Arbeitslos. Und das war es wert.
    Dass die Polizei die Geräte finden würde, war zu erwarten gewesen. Nicht zu erwarten war jedoch der Fund des Mikros im Katzenhalsband gewesen. Pech.
    Die Übertragungsqualität war schlecht gewesen, das Schnurren

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