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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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nickte, ohne sich umzudrehen. »Vergiss nicht, die Blumen ins Wasser zu stellen. Das vergisst du immer, und dann verwelken sie.«
    Joanna schüttelte ihr Unbehagen ab. Keith würde es überleben. In den sechs Jahren, die sie zusammen waren, hatte er das immer getan. Nun musste sie sich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig war. Ciccotelli zu einem Interview überreden. Nach dem Artikel von heute Morgen würde das nicht leicht werden, aber sie konnte die Schuld auf Bremin schieben und der Frau etwas Besseres versprechen. Es mochte funktionieren. Und dann konnte sie ihrem Vater endlich beweisen, dass er sich irrte. Sie würde auch ohne seine Hilfe ihren Weg in dieser Branche machen. Sie würde ihren Platz im Zeitungsgeschäft der Familie einnehmen, weil sie ihn sich selbst verdient hatte.

Montag, 13. März, 9.15 Uhr
    Aidan blinzelte, als eine Zeitung klatschend auf seinem Schreibtisch landete, während er gerade seinen zehnten Floristenanruf erledigte. Er schaute auf und sah seinen Lieutenant, der ihn ernst und mit zusammengepressten Lippen ansah, dann senkte er den Blick auf die Zeitung. Und starrte darauf, während die Stimme der Blumenhändlerin zu einem Summen zusammenschmolz. »Ähm, Ma’am, ich muss später wieder anrufen.« Er legte auf und nahm die Zeitung zur Hand. Es war der
Bulletin,
eine Zeitung, die sich nur haarscharf der Kategorisierung Klatschblatt entzog.
    Und Ciccotellis Gesicht starrte ihm von der Titelseite entgegen. »Murphy, sieh dir das mal an.«
    Murphy sprang auf die Füße. »Wer hat denn diesen Scheiß verbrochen?«
    »Cyrus Bremin«, spuckte Spinnelli aus. Sein Schnurrbart bebte vor unterdrückter Wut. »Er behauptet, er habe eine anonyme Quelle bei der Polizei. Finden Sie heraus, wer diesen Artikel möglich gemacht hat. Ich will ihn in meinem Büro. Und zwar zackig.« Seine Tür krachte so heftig zu, dass die Scheiben wackelten.
    Murphy starrte noch immer auf die schwarzweiße Seite. »Ich rede mit Bremin«, sagte er sehr ruhig. »Er wird seine Quelle schon verraten.«
    »Und uns noch mehr Ärger bescheren. Du sagst mir immer, ich solle einen kühlen Kopf bewahren. Hör diesmal auf deine eigenen Worte.«
    Aidan betrachtete das Foto von Adams’ Leiche. »Das muss aufgenommen worden sein, bevor ich dazukam. Ich habe die Leute auf die andere Straßenseite geschickt und DiBello und Forbes angewiesen, auf Kameras zu achten.« Er blinzelte, als er den Fotonachweis las. »Joanna Carmichael hat das Bild gemacht.« Er tippte den Namen in seinen Computer. »Na, da schau her. Sieh dir mal an, wo Miss Carmichael wohnt.«
    Murphy sah über seine Schulter. »Im Haus von Cynthia Adams. Sie ist quasi über diese Story gestolpert. Hat die ein Glück.«
    »Sie hat eine Verabredung mit uns, das mit dem Glück ist also fraglich.« Aidan druckte die Adresse aus, als Spinnelli seine Tür aufriss.
    »Konferenzraum in einer halben Stunde«, bellte der Lieutenant.
    »Und rufen Sie Jack Unger unten in der CSU an, er soll auch kommen. Der Staatsanwalt hat was zu sagen.«

Montag, 13. März, 9.30 Uhr
    Zeugen waren erwartet worden. Fotografen nicht.
    Fröhliche Weihnachten.
Cynthia Adams lag auf der Titelseite und schüttete dort, sozusagen, ihr Herz aus. Aber noch besser war der Anblick der schönen Tess Ciccotelli, die sehr müde und erschöpft aus der Wäsche blickte. Diese Art von Publicity konnte man nicht kaufen. Alles in allem bisher ein ziemlich guter Tag.
    Mr. Avery Winslow hielt sich auch ganz wunderbar an den Zeitplan. Gestern Nachmittag war er entweder panisch in seiner Wohnung umhergetigert oder hatte sich im Kinderzimmer verkrochen und zwischendurch immer wieder seine geliebte Psychiaterin angerufen.
    Er war weit instabiler, als Cynthia Adams es gewesen war. Sie hatte Widerstand geleistet. Hatte lange geleugnet, was sie am meisten fürchtete. Das war sehr frustrierend gewesen. Immer wenn es den Anschein gehabt hatte, als sei sie so weit, hatte sie wieder einen Schritt zurück gemacht und abgestritten, dass sie etwas gehört hatte. Hatte manchmal sogar abgestritten, eine Schwester gehabt zu haben. Ihre »Medikamentendosis« hatte dreimal erhöht werden müssen, bis sie ausreichend verunsichert gewesen war. Schließlich war der Einsatz von Chemikalien erforderlich gewesen. PCP hatte ihr den letzten Anstoß gegeben.
    Die Lilien waren ein wundervolles Detail gewesen, das Foto von der Schwester in der Schlinge das Tüpfelchen auf dem i. Und das Datum durfte nicht vergessen werden – der

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