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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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in die Elektronikabteilung geschickt, um ein Stimmprofil zu erstellen.«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Unzulässig.«
    »Vor Gericht, ja, aber wenn sich herausstellt, dass ihre Stimme nicht dieselbe ist wie die auf dem Anrufbeantworter, können wir sie von der Verdächtigenliste streichen«, wandte Jack ein. »Unser Mann ist gut, Patrick. Es ist den Versuch wert.«
    »Also gut«, willigte Patrick ein.
    »Dann muss Dr. Ciccotelli vorbeikommen, um uns eine Stimmprobe für den Vergleich abzugeben.« Aidan notierte es sich.
    »Sie ist bislang sehr kooperativ gewesen, also wird sie wohl nichts dagegen einzuwenden haben. Was ist mit der Pistole und den Geschenkanhängern?«
    »Alles ohne Fingerabdrücke. Die Seriennummer ist abgefeilt worden, aber vielleicht kann ich sie wieder herausarbeiten.« Jack sah Patrick an. »Ich nehme an, die Priorität ist hoch?«
    »Das nehmen Sie richtig an. Was noch?«
    »Wir sind auf der Spur der Lilien«, sagte Murphy. »Bisher haben wir drei Geschäfte, in denen am Samstag größere Mengen verkauft wurden. Wir fahren heute Nachmittag hin. Vorher statten wir Adams’ Büro einen Besuch ab. Jemand hat die Frau genug gehasst, um ihren Tod zu wünschen. Wir wissen, dass sie viele Sexualpartner gehabt und dass sie einigen von ihnen ein gemeines, kleines Abschiedsgeschenk mitgegeben hat. Vielleicht ist einer darüber wütend genug geworden.«
    Aidan betrachtete die Liste der Prozesse, in denen Tess Ciccotelli ausgesagt hatte, und dachte daran, wie sie im Verhörraum gesessen hatte.
Warum mich dazu benutzen?,
hatte sie gefragt. Vielleicht zäumten sie das Pferd von der falschen Seite auf. »Oder Cynthia Adams war nur ein Instrument, ein Mittel zum Zweck. Vielleicht wollte jemand in Wirklichkeit eine Berufung erreichen.«
    Patrick sah ihn überrascht an. »Das sollte aber auch einfacher zu machen sein.«
    »Da sind mir zu viele Eventualitäten«, sagte Marc Spinnelli. »Ich will ein paar Fakten. Was ist mit den E-Mails? Sind wir in der Richtung schon weitergekommen?«
    »Die Anweisung liegt bei der Elektronikabteilung. Ich mache ein bisschen Druck.« Jack runzelte die Stirn und griff erneut nach der Zeitung. »Das Foto wurde direkt nach ihrem Sturz gemacht. Und ich
meine
direkt. Dreißig Sekunden danach vielleicht. Höchstens eine Minute.«
    Aidan beugte sich vor. »Und woher weißt du das?«
    »Sieh dir den Beton neben ihrem Kopf an. Keine Blutlache.«
    Aidans Puls beschleunigte sich. »Ciccotelli sagt, der anonyme Anruf sei um null Uhr sechs eingegangen. Die Zeugen – die beiden Teenies – meinten, Adams sei um fünf nach gesprungen.«
    »Eine enorm genau Angabe«, sagte Patrick skeptisch, doch auch seine Augen hatten zu leuchten begonnen.
    »Die beiden Kids waren ziemlich spät dran. Das Mädchen erzählte, sie hätte um Mitternacht zu Hause sein müssen. Deswegen hatte sie gerade auf die Uhr gesehen; sie wollte keinen Ärger mit ihren Eltern.« Aidan sah zu Murphy hinüber. »Ciccotelli meint, der Anruf hätte sich angehört, als sei er von einem Handy getätigt worden.«
    Murphy verengte die Augen. »Also war die Anruferin da. Und hat sie beobachtet.«
    »Ciccotelli sagt auch, die Anruferin hätte sich als Nachbarin ausgegeben.«
    »Und Carmichael wohnt in demselben Haus«, endete Murphy. »Wäre nicht das erste Mal, dass ein Reporter sich die eigene Nachricht strickt.« Er zuckte die Achseln. »Wir sollten sie jedenfalls auf die Liste setzen.«
    »Zumindest sollten wir herausfinden, ob sie sonst noch Fotos gemacht hat«, fügte Jack hinzu. »Vielleicht hat sie etwas gesehen, dass uns weiterbringt.«
    Aidan lehnte sich zurück. »Also haben wir als Verdächtige im Augenblick einunddreißig Knastis, die auf Berufung hoffen, eine unbestimmte Anzahl an geschlechtskranken Sexsüchtigen, eine junge Reporterin mit flinker Kamera und dummerweise noch immer Tess Ciccotelli.«
    Patrick stand auf.
    »Sorgen Sie bitte zuerst dafür, dass Tess von der Liste verschwindet. Ich habe keine Lust, mich mit einer Berufungsflut herumschlagen zu müssen.«
    »Alles klar.« Spinnelli stand auf. »Meine Herren.« Er deutete auf die Tür. »Besorgen Sie mir ein paar Fakten. Heute noch. Und ich will diese ›anonyme Quelle‹ noch immer festnageln. An die Arbeit.«
    Murphy grüßte militärisch zackig. »Wir fahren zu den Blumenläden. Irgendein Problem mit Ihrer Frau, Marc? Wir könnten Ihnen ein paar Blümchen mitbringen. Für eine geringe Transportgebühr. Frauen mögen Blumen.«
    Spinnelli musste grinsen.

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