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Nie Wirst Du Entkommen

Nie Wirst Du Entkommen

Titel: Nie Wirst Du Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gegeben. Du hast deine Praxis noch.«
    »Weil ich nichts getan habe, verdammt noch mal«, fauchte Tess und rieb sich die Stirn, hinter der sich ein gewaltiger Kopfschmerz aufbaute. »Tut mir leid. Danke, dass du mir beigestanden hast. Deine Anwesenheit hat das Schlimmste verhindert.« Tess nahm an, dass Dr. Fenwick nicht nur »missbilligt« hätte, wenn ihre Anwältin nicht präsent gewesen wäre. Aber missbilligt hatte er, und wie. Das Amt, so hatte er erklärt, könne Anklagen gegen seine Mitglieder nicht hinnehmen. Das Amt mochte es gar nicht, dass man nicht zurückrief, während man Visite im Krankenhaus machte. Das Amt würde die Ermittlungen genau im Auge behalten. Und sobald der Verdacht gegen sie entkräftet war, müsse sie dem Amt eine eidesstattliche Erklärung leisten. »Scheiß auf das Amt. Sollen die es sich doch selbst besorgen«, knurrte sie.
    »Ich denke nicht, dass es so weit kommt«, scherzte Amy. »Ich fürchte, die meisten können ohne eine dicke Portion Viagra gar nicht mehr.«
    Tess warf ihr einen beißenden Blick zu. »Das ist nicht witzig, Amy. Hier geht es um meine Karriere.«
    Amy setzte sich auf eine Sofalehne und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Blick war wieder ernst. »Was wirst du denn jetzt unternehmen?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ich meine, dass du das mit den Beschuldigungen nicht einfach so hinnehmen kannst. Das kann deine ganze Karriere ruinieren.«
    »Ach was.«
    »Tess, ich meine das sehr ernst.«
    Tess stand auf und begann, ihre Aktentasche zu packen. »Ich werde mit der Polizei zusammenarbeiten, um herauszufinden, wer das getan hat.«
    Amy beugte sich vor und zog sarkastisch die Brauen hoch. »Ich glaube, du vergisst da eine Kleinigkeit. Die Polizei glaubt, du bist es gewesen.«
    Tess überflog den Inhalt einer Mappe und schob sie dann in die Tasche zu den bereits eingepackten. »Nein, ich denke nicht.«
    »Todd Murphy vielleicht nicht, aber dieser Reagan wohl.«
    Tess dachte an Reagan und an die Fragen, die er ihr am Morgen gestellt hatte.
Wie
er ihr die Fragen am Morgen gestellt hatte. »Nein, ich glaube, auch er nicht. Aber wie auch immer – sie können mich nicht festnehmen, weil ich nichts getan habe.«
    Amys Lachen war humorlos. »Als würde das etwas ausmachen. Wach auf und sieh den Tatsachen ins Auge. Ich verteidige täglich Leute, die glauben, nicht angeklagt werden zu können, weil sie nichts getan haben. Wieso meinst du, dein Fall sei anders?«
    Tess ließ den Deckel ihrer Tasche zuschnappen, als kalte Angst durch ihre Eingeweide zog. »Weil ich unschuldig bin. Deshalb!«
    Gekränkt sah Amy zur Seite. »Ich vertrete niemals Leute, die ich für schuldig halte, Tess.«
    Tess ließ die Schultern nach vorne fallen. »Tut mir leid. Ich wollte dir nicht auf die Füße treten.« Sie legte Amy eine Hand auf den Arm und spürte, wie sich ihre Freundin versteifte. »Ich weiß, dass dir gewisse moralische Prinzipien genauso wichtig sind wie mir.«
    Amy nickte knapp. »Schon gut.« Aber das stimmte nicht. Tess sah es Amy an. Dennoch straffte ihre Freundin die Schultern. »Hör zu, ich denke, du solltest die Sache direkt angehen. Ruf die Zeitung an und stell deine Position dar. Lass diesen Bremin wie einen Depp aussehen, der übers Ziel hinausgeschossen ist.«
    Tess hatte schon den ganzen Tag eine ähnliche Strategie im Kopf. »Na gut. Hast du einen Kontakt zu irgendeiner Zeitung? Jemanden, dem du vertraust? Den du als fair kennengelernt hast?«
    »Ja, habe ich. Ich kümmere mich darum und sage dir, wer und wann, okay?« Amy hob warnend den Finger. »Aber du wirst mit niemand anderem reden. Nur mit dem, den ich dir vermittle. Versprich es mir.«
    »Na schön.« Sie blickte stirnrunzelnd auf die Armbanduhr. »Ich habe eine Sitzung um drei. Mit wem denn bloß noch mal?« Sie biss sich auf die Lippe, dann fiel es ihr wieder ein. Mr. Winslow. Dieser arme Mensch. Seine Geschichte brach ihr beinahe das Herz. »Amy, ich muss mich um diesen Patienten kümmern. Ich rufe dich in deinem Büro an, wenn ich fertig bin.«
    Amy knöpfte gerade ihren Mantel zu, als es an der Tür leise klopfte. Denise steckte den Kopf herein. »Doktor, ich habe gut zwanzig Anrufe hier. Meistens von Reportern, ein halbes Dutzend von Patienten.« Sie zog die Stirn kraus. »Drei haben ihre Termine für morgen abgesagt.«
    Tess seufzte und nahm den Stapel Nachrichten, den Denise ihr hinhielt, und ging sie durch. »Ich nehme an, ein bisschen Schwund ist immer.«
    »Ein Detective Reagan hat zweimal

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