Nie zuvor so geliebt
tanzen.
„Ich dachte schon, du wärst gegangen. Ich habe dich seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen”, bemerkte Maribeth.
„Ich hasse diese Partys. Ich werde ständig von irgendwelchen Leuten aufgehalten.” Chris senkte den Blick zum Ausschnitt ihres Kleides. „Jetzt begreife ich, warum mein Vater es so genossen hat, mit dir zu tanzen. Von diesem Blickwinkel aus kann ich beinahe deinen Bauchnabel sehen.”.
„Sei nicht albern”, entgegnete sie und folgte nachdenklich seiner Führung.
„Durch all die Übung mit meinem Vater scheinst du dich plötzlich sehr wohl auf dem Tanzboden zu fühlen. Hast du mir nicht erst vor einer Woche gesagt, dass du nicht tanzen kannst?”
„Ich habe nicht so besonders darauf geachtet. Mich hat vielmehr interessiert, was er zu sagen hatte.”
„Du bist wohl auch zu seinem Fan geworden, wie? Anscheinend hast du viel mit Bambi gemeinsam.”
„Ich hatte übrigens Gelegenheit, auch mit ihr zu plaudern.”
„Ach ja?”
„Sie hat mir vorgeschwärmt, wie gut du im Bett warst.”
Chris blieb so abrupt stehen, dass ein anderes Paar mit ihnen zusammenstieß. „Wie bitte?”
„Du hast richtig verstanden.”
Er nahm ihre Hand und zog sie durch die Schiebetür hinaus auf die Terrasse und dann einen Pfad entlang zu einer Laube.
Er drehte sich zu ihr um und blickte sie im Schein der Terrassenbeleuchtung eindringlich an. „Ich will wissen, was genau Bambi zu dir gesagt hat.”
„Warum?”
„Weil ich sie kenne. Ich …”
„Ja, das hat sie klar genug zum Ausdruck gebracht… im biblischen Sinn.”
„Das habe ich nicht gemeint. Wenn sie glaubt, eine Chance zu haben, uns zu trennen, dann wird sie sie nutzen.”
„Wie könnte sie? Was immer zwischen euch beiden passiert ist, war vor unserer Hochzeit.
Verstehst du denn nicht? Du und ich haben höchstens zehn Tage, für die wir einander Rechenschaft schuldig sind. Alles, was vorher war, ist passiert, bevor wir eine Bindung eingegangen sind. Übrigens bist du nach allem, was ich gehört habe, nicht gerade erpicht auf Bindungen.”
Er runzelte die Stirn. „Was soll das denn heißen?”
„Ich begreife jetzt viel besser, welches Opfer du mit deinem Heiratsantrag gebracht hast.”
„Verdammt, Maribeth, ich habe dir gesagt, dass es kein Opfer war, dich…”
„Du hast deine Privatsphäre aufgegeben, Chris. Das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Allein dadurch, wer du bist und wie du deinen Lebensunterhalt verdienst, wird deutlich, dass du niemanden an dich heranlassen willst. Ist dir nicht klar, dass du all das aufs Spiel gesetzt hast, indem du mich geheiratet hast?”
Er wandte sich von ihr ab und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich habe gar nichts aufs Spiel gesetzt. Ich habe nichts vor dir zu verbergen. “
Sie lächelte, aber das sah er natürlich nicht. „Ich mag deinen Vater wirklich gern. Ich finde, wir haben viel gemeinsam.”
Chris wirbelte zu ihr herum. „Das bezweifle ich sehr. Allerdings kann er sehr charmant sein, wenn er etwas erreichen will, und offensichtlich will er deine Billigung. Die meisten Frauen finden ihn attraktiv. Warum solltest du eine Ausnahme sein?”
„Das Attraktivste an ihm ist für mich, dass er mich an dich erinnert.”
„Wir sind uns gar nicht ähnlich. Überhaupt nicht.”
„Du siehst ihm sehr ähnlich.”
„Das konnte ic h mir nicht aussuchen.”
„Warum hegst du soviel Abneigung gegen ihn?”
„Ich habe überhaupt keine Gefühle für ihn. Ich ziehe es einfach vor, mein eigenes Leben zu führen. Nicht dasjenige, das er für mich festgelegt hat.”
„Hat er entschieden, wo du aufgewachsen bist?”
„Nein. Meine Mutter wollte nach Agua Verde zurückkehren. Das weißt du doch.”
„Dann hat er die Schule ausgesucht, die du besucht hast?”
„Machst du Witze? Er war entschlossen, mich hier in Dallas zum College zu schicken.”
„Aber du hast dich für Texa s entschieden, damit du und Bobby und ich gemeinsam das College besuchen konnten. Ich erinnere mich noch genau, wie wir es geplant haben.”
„Ja und?”
„Nichts weiter. Ich denke nur daran, wie sehr dein Vater über dein Leben bestimmt hat. Du hast gesagt, er wollte, dass du mit ihm arbeitest.”
Er seufzte. „Und genau das tue ich.”
„Nein, das tust du nicht. Du arbeitest für ihn, strikt als Angestellter, und ob er es weiß oder nicht, es ist nur vorübergehend, als Teil eines anderen Jobs.”
„Das stimmt.”
„Ich bin sicher, dass du das Geschäft erlernen solltest, damit
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