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Nie zuvor so geliebt

Nie zuvor so geliebt

Titel: Nie zuvor so geliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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hatte.
    Offensichtlich hatten Kenneth und Bambi eine sehr ungewöhnliche Beziehung zueinander, aber was andere auch denken mochten, sie waren gut füreinander, und sie waren gut zueinander.
    Maribeth wurde allmählich bewusst, dass die Persönlichkeit eines Menschen zum großen Teil von den Umständen geprägt wurde. Wäre sie nicht ein völlig anderer Mensch, wenn ihre Eltern nicht gestorben wären? Wahrscheinlich hätte sie noch mehr Schwestern und auch Brüder. Ganz bestimmt wäre sie nicht so verhätschelt worden wie von Megan und Mollie.
    Auch Travis und Deke hatten ihre Einstellung geprägt, hauptsächlich in Bezug auf Männer.
    Ob sie es sich nun bewusst geworden war oder nicht, in den vergangenen Jahren hatte sie Bobby mit ihren Schwägern verglichen und sein Hinauszögern der Hochzeit insgeheim als schlechtes Omen angesehen.
    Bobby war noch ein Kind. Genauso, wie sie es gewesen und in vielerlei Hinsicht noch immer war. Chris hingegen hatte nie Gelegenheit gehabt, Kind zu sein. Solange sie zurückdenken konnte, verhielt er sich schon wie ein Erwachsener.
    Irgendwie wollte sie ihm seine verlorene Kindheit zurückgeben. Aber war das überhaupt möglich?
    Sie öffnete die Tür zum Schlafzimmer und stellte fest, dass Chris nicht da war. Sie spähte auf den Flur hinaus und sah, dass im Erdgeschoß Licht brannte.
    Sie ging die Treppe hinunter und fand ihn in der Küche über einen Teller Makkaroni mit Käsesauce gebeugt.
    „Hi”, sagte sie und setzte sich ihm gegenüber.
    Er blickte mit ernster Miene auf. „Selber hi.”
    „Hast du bei deinem Vater nichts gegessen?”
    „Da war ich nicht hungrig.”
    „Aha.”
    „Mir gefällt deine neue Frisur.”
    „Da bin ich froh. Mir gefällt sie auch. Der Friseur hat gesagt, dass es sich jetzt mehr locken wird, weil es kürzer ist. Vorher hat das Gewicht die Naturlocken herausgezogen.” Sie wusste, dass es belangloses Geplapper war, aber sie wollte irgendwie seine düstere Stimmung vertreiben.
    „Ich möchte, dass du glücklich bist, Maribeth.”
    „Ich bin glücklich. Merkst du das nicht? Ich könnte nicht glücklicher sein.”
    „Ich habe dich zur Hochzeit überlistet.”
    Sie blickte ihn argwöhnisch an. „Wie hast du das getan? Hast du gelogen, als du behauptet hast, dass Bobby eine andere geheiratet hat?”
    „Nein.”
    „Was war dann die Überlistung?”
    „Dir die Ehe anzubieten, während du zu aufgewühlt warst, um eine rationale Entscheidung zu treffen.”
    „Ich war allerdings ziemlich aufgewühlt.”
    „Und ich habe es ausgenutzt.”
    „Ich wusste, was ich tat.”
    „Eigentlich nicht.”
    „Dann lass es mich anders ausdrücken. Ich würde sagen, dass ich momentan rational denken kann, und ich bereue es in keinster Weise, dich geheiratet zu haben.”
    „Wirklich nicht?”
    „Nein.”
    Der Anflug eines Lächelns erschien auf Chris’ Gesicht. „Das freut mich zu hören.”
    „Du meinst, du hast dir deswegen tatsächlich Sorgen gemacht?”
    „Ja. Ich habe das Gefühl, dass ich dich aus deiner vertrauten und geliebten Umgebung in eine völlig fremde Welt mit unglaublich bizarren Gestalten entführt habe.”
    Ermutigt durch sein Lächeln, fragte sie: „Was glaubt dein Dad, was du seit dem Studium tust?”
    „So wenig wie möglich. Ich habe Gelegenheitsjobs während verschiedener verdeckter Ermittlungen ausgeübt, und er hat davon erfahren. Da er nicht weiß, dass es sich um Tarnung gehandelt hat, war er sauer, dass ich meine Bildung und mein Talent verschwende.”
    „Du hättest ihm doch die Wahrheit sagen können.”
    „Vielleicht, aber zuviel Gerede kann in dieser Branche schaden.”
    „Herrje, er ist dein Vater.”
    „Ja, das hast du bereits einige Male betont.”
    „Verdächtigst du ihn wirklich, dass er etwas mit deinem jetzigen Auftrag zu tun hat?”
    „Ich habe dir bereits gesagt, dass ich mit dir nicht über diesen Auftrag reden kann.”
    „Schon gut. Sag mir nur eines. Wie wirst du dich fühlen, wenn du deinen Vater verhaftest?”
    „Wenn er etwas Illegales tut, hat er nichts anderes verdient.”
    „Also wäre es dir egal.”
    „Das habe ich nicht gesagt.”
    „Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, das von dir zu hören”, entgegnete Maribeth. Sie blickte sich in der Küche um. „Woher hast du die Makkaroni und die Käsesauce?”
    „Aus einer Packung. Auf dem Herd ist noch mehr, wenn du was möchtest.”
    Sie stand auf, nahm sich einen Teller und füllte ihn. „Ich muss eine Einkaufsliste schreiben und

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