Nie zuvor so geliebt
Chris, der immer für sie dagewesen war. Es war doch seltsam, wie sich die Dinge entwickelten.
Sie blickte zur Uhr. Ihr blieben noch ein paar Minuten, bevor sie die Kartoffeln frittieren musste. Sie ging hinauf, um sich zu duschen und umzuziehen. Schließlich hatten sie zum ersten Mal Besuch, und sie wollte als Gastgeberin gut aussehen.
Chris bemerkte, dass Maribeth die Küche verlassen hatte, als er die Steaks aus dem Kühlschrank holte. Nun bereute er es, dass er sie bei seiner Heimkehr nicht begrüßt hatte.
Doch Bobby bei ihr in der Küche stehen zu sehen hatte ihn beträchtlich gestört.
Bis ihm bewusst geworden war, wie Maribeth auf den Besuch reagierte. Sie wirkte erstaunlich gelassen angesichts des Schocks, den Bobbys Auftauchen für sie bedeutet haben musste.
Sie hatte ihre alte Kleidung getragen und offensichtlich den Tag mit Hausputz verbracht.
Es überraschte ihn nicht, dass sie nun beschlossen hatte, sich für ihren Besuch schön zu machen.
Er hatte das Gefühl, dass Bobby an diesem Abend mehrere Überraschungen bevorstanden, und er gönnte es ihm von Herzen.
Chris wartete, bis er Maribeth wieder in der Küche sah, bevor er die Steaks auf den Grill legte.
Kurz darauf kam sie mit einem Tablett auf den Patio. „Ich dachte mir, wir könnten heute hier draußen essen, wenn du möchtest.”
Sie hatte eines ihrer neuen Kleider angezogen. Es war ein Sommerkleid mit schmalen Trägern und einem weiten Rock, der so kurz war, dass er ihre langen, verführerischen Beine zur Geltung brachte. Außerdem hatte sie ihr Haar gestylt, so dass es ihr in einer wahren Lockenpracht auf die Schultern fiel.
Sie sah verdammt sexy aus, und Chris’ Körper reagierte sofort. Und ein rascher Seitenblick verriet ihm, dass Bobby völlig überwältigt war von ihrem neuen Aussehen.
„Du bist eine Wucht in diesem Fummel, Maribeth”, verkündete Bobby beeindruckt.
„Findest du nicht auch, Chris?”
Chris nahm ihr das Tablett ab und zwinkerte ihr zu, bevor er sich an Bobby wandte. „Ach, Maribeth weiß genau, was ich von ihr halte.”
Bobby war aufgesprungen und half ihr nun eifrig, den Tisch zu decken. „Ja, natürlich. Wir sind alle seit Jahren befreundet. Aber verdammt, Honey, ich habe dich noch nie so … so …”
„Wahrscheinlich hast du mich noch nie in einem Kleid gesehen.”
Bobby lachte. „Das könnte es sein. Ich hatte keine Ahnung, dass deine Beine so … ich meine …”
„Ich glaube, wir wissen, was du meinst”, warf Chris ein. „Möchtest du noch ein Bier?”
„Sicher”, erwiderte Bobby zerstreut und versuchte, Maribeth in ein Gespräch zu verwickeln, während Chris sie bewusst allein ließ.
Bobby beabsichtigte also nicht, verheiratet zu bleiben, und er war offensichtlich überwältigt von Maribeths neuem Äußeren. Der Idiot hatte die Eheringe noch nicht bemerkt.
Chris fragte sich, ob er es ihm beibringen musste, oder ob Maribeth es übernehmen würde.
Das Dinner verlief sehr angenehm. Bobby wirkte entspannter, nachdem er einige Biere getrunken hatte, und unterhielt sie mit Geschichten, die er gehört oder unterwegs erlebt hatte.
Ohne sich dessen richtig bewusst zu werden, hatten die drei zu ihrer alten Kameradschaft zurückgefunden. Und warum auch nicht? Sie waren beinahe ihr ganzes Leben miteinander befreundet.
Chris fühlte sich wohl in der Situation, da er wusste, dass Bobby seine Chancen bei Maribeth restlos vertan hatte. Er spürte außerdem, dass sie ihre Beziehung zu Bobby in den Griff bekommen und erkannt hatte, dass sie der ihrigen nicht ähnelte.
Er und Maribeth konnten miteinander reden. Sie verstanden einander. Sie verstand ihn besser als jeder andere Mensch, den er kannte. Das war ihm auf der Party seines Vaters bewusst geworden. Er hatte ihre Fragen nicht vergessen, die seine Vorurteile gegen seinen Vater verdeutlichten.
Angenommen, nur einmal angenommen, dass sein Vater ihn wirklich lieb hatte. Wenn es der Fall war, dann hatte Chris ihm im Laufe der Jahre sehr viel Kummer zugefügt.
Nur aufgrund seines innigen Verhältnisses zu Maribeth war er in der Lage, seine Beziehung zu seinem Vater zu überdenken und sich einzugestehen, dass es zum großen Teil durch sein eigenes Verschulden keine gute war.
„Möchtest du ein Stück Kuchen?”
Maribeths Stimme riss Chris aus seinen Überlegungen. Er zog die Augenbrauen hoch.
„Kuchen? Nach diesem üppigen Essen? Nein, danke.” Er musterte sie mit einem Grinsen.
„Ich dachte, du könntest nicht kochen.”
„Kann ich
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