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Niedersachsen Mafia

Niedersachsen Mafia

Titel: Niedersachsen Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Nygaard
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und zu golden war. »Ob Sie
mich jetzt entschuldigen würden. Die Geschäfte warten auf mich.«
    Frauke stand auf. Schwarczer, der die ganze Zeit still dabeigesessen
hatte, ebenfalls. Frauke hatte schon ein paar Schritte Richtung Zimmertür
zurückgelegt, als sie sich noch einmal umdrehte.
    »Ach, was ich noch sagen wollte. Hüten Sie sich vor Verstrickungen
in Geldwäschegeschäfte. Wir haben eine heiße Spur. Es war eine interessante
Erkenntnis für uns, dass man Geld auch mit Importgemüse waschen kann. Da
bekommt der Begriff vom ›Gemüseputzen‹ gleich eine ganz andere Bedeutung.«
    Stupinowitsch, der sich mühsam von der Chaiselongue erhoben hatte,
lachte herzhaft auf.
    »Inspektor Columbus«, sagte er. »Die Paraderolle von Peter Falk. Der
hat es genauso versucht wie Sie: sich beim Hinausgehen noch einmal umgedreht
und so trottelig getan.«
    Frauke schenkte ihm ein Lächeln und bewegte den Zeigefinger hin und
her, als würde sie einem kleinen Kind etwas erklären.
    »Es sind die Kleinigkeiten, Herr Stupinowitsch, über die auch die
großen Verbrecher dieser Welt stolpern. Inspektor Columbo, nicht Columbus!«
    Im Landeskriminalamt wurden sie von Madsack empfangen, der aus
Wittingen zurückgekehrt war.
    »Günter Blechschmidt ist doch von zwei Unbekannten überfallen
worden. Ich habe Bilder von uns bisher aufgefallenen Verdächtigen nach Lüneburg
geschickt. Die Kollegen sollen Blechschmidt im Städtischen Klinikum in Lüneburg
und seine Lebensgefährtin Frau Kohlschreiber befragen, ob sie möglicherweise
die Täter wiedererkennen, die ihn zusammengeschlagen haben. Außerdem«, dabei
strahlte Madsack, »liegt uns eine Auswertung von Trapattonis Handy vor.«
    »Und?« Frauke war ungeduldig. »Machen Sie es nicht so spannend,
Madsack.«
    Der korpulente Hauptkommissar war ein wenig enttäuscht. Frauke
wusste um sein Bedürfnis, wie ein kleines Kind gelobt zu werden.
    »Kurz nach dem Anruf von Richter – mit Annenmeyers Handy – aus der
Justizvollzugsanstalt hat Trapattoni wiederum jemanden angerufen.«
    »Wer ist das?«
    »Der Mann heißt Michele Buffolo. Er wohnt in der Nordstadt. Uns ist
er bekannt wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das
Betäubungsmittelgesetz.«
    Frauke seufzte. »Ich werde am Sonntag wieder einmal in die Kirche
gehen müssen, um mit dem Pastor endlich jemandem zu begegnen, der keinen Dreck
am Stecken hat.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, lästerte Putensenf, der
hinzugekommen war.
    »Dann sollten wir uns den Buffolo ansehen«, entschied Frauke.
    »Ich habe schon veranlasst, dass man ihn holt«, entgegnete der
Hauptkommissar.
    »Gut«, lobte Frauke.
    Madsack strahlte.
    Frauke ließ sich vom Hauptkommissar das gespeicherte Profil und das
passende Bild Buffolos auf ihren Rechner schicken. Als sie es auf ihren
Bildschirm aufrief, erkannte sie den Mann wieder. Es war der südländische Typ,
aus dessen Hosenbund der Stahl einer Pistole geblitzt hatte, als er sie mit
einem Kumpan vom Kröpcke aus verfolgt hatte und sie Georg erstmalig begegnet
war.
    Merkwürdig, ihre Gedanken schweiften dahin ab, dass der
geheimnisumwitterte Georg sich seit Sonntag nicht mehr bei ihr gemeldet hatte –
seitdem sie Stupinowitsch, Rossi, Dottore Carretta und Don Mateo in dem
italienischen Restaurant aufgespürt hatte.
    Später meldete Madsack, dass der Italiener ins Landeskriminalamt
verbracht worden war und in einem Verhörzimmer saß.
    »Dann sollten wir beide ihn uns vornehmen«, sagte Frauke.
    Sie erkannte Buffolo sofort wieder. Es war der südländisch
aussehende Typ, der ihr gefolgt war. Als sie den Raum betrat, grinste er sie
breit an. Buffolo hatte sich auf den Stuhl gelümmelt, die Beine weit von sich
gestreckt und die Arme vor der Brust verschränkt.
    Frauke erledigte die Formalitäten, nachdem sie das Aufnahmegerät
eingeschaltet hatte. »Wir kennen uns«, eröffnete sie das Verhör.
    Als Antwort erntete sie ein verschärftes Grinsen. Dann fingerte der
Mann ein Streichholz aus der Brusttasche seines Designerhemdes, brach den
Zündkopf ab und ließ den Rest zwischen den Zähnen hin und her wandern. Es
sollte cool wirken. Dabei schätzte Frauke den Mann als nachgeordneten
Handlanger für schmutzige Dienste ein. In Anbetracht der Art seiner Vorstrafen
wurde ihr bewusst, dass von Buffolo und seinem schmierigen Kumpan vermutlich
keine Gefahr ausgegangen wäre. Doch das war damals nicht erkennbar gewesen.
    »Ist dir die Muffe gegangen?«, fragte er zwischen den geschlossenen
Zähnen heraus und

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