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Niederschlag - ein Wyatt-Roman

Niederschlag - ein Wyatt-Roman

Titel: Niederschlag - ein Wyatt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PULP MASTER Frank Nowatzki Verlag GbR
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den Bolzen, mit dem sie in der Wand befestigt ist.«
    Â»Wie will er das bewerkstelligen?«
    Â»Alle Klimaanlagen im Gebäude wurden kürzlich gewartet. Tony war dabei, weil er sich mit technischen Dingen auskennt. Als er diese Anlage zurückgeschoben hat, ließ er es so aussehen, als wäre sie festgeschraubt. Doch in Wirklichkeit kann man sie herausschieben und hat so eine Öffnung, durch die Tony schlüpfen kann.«
    Â»Also parken wir in der Seitenstraße und warten auf ihn.«
    Â»Ja.«
    Â»In einem gestohlenen Wagen?«
    Â»Wir stehlen zwei Wagen und zwei Sätze Nummernschilder. Einen Wagen, um ihn abzuholen. Damit fahren wir nur eine kurze Strecke, bis zum Anfang des Hume Freeways, und wechseln den Wagen. Etwa eine halbe Stunde vor Melbourne wechseln wir ein zweites Mal. Wir nehmen dann meinen Wagen und fahren zurück nach Warrandyte. Man wird glauben, wir sind auf dem Weg Richtung Norden, nach New South Wales.«
    Â»Ich stehle die Wagen und fahre sie?«
    Â»Das ist etwas, worin Sie gut sein sollten.«
    Â»Ich bin gut«, sagte Raymond schlicht. »Wann schalten Sie sich ein?«
    Â»Ich hole euch am Hume ab. Dann habe ich auch die notwendige Ausrüstung dabei.«
    Â»Welche Ausrüstung?«
    Denise schob einen Notizzettel über den Tisch. »Die Einkaufsliste.«
    Â»Mein Gott«, sagte Raymond.
    Ein Betäubungsgewehr, Mobiltelefone, eine Campingausrüstung, ein Tarnnetz, Polizeiscanner, Funkcodes der Polizei von Victoria, Handschellen, Bolzenschneider, drei Pistolen, drei Schrotflinten, Munition, Lebensmittel, Benzin und Wasser.
    Â»Wie sollen wir das alles besorgen?«
    Â»Das meiste davon hab ich bereits.«
    Â»Das Betäubungsgewehr?«
    Â»Bestellt in den Staaten, per Post geliefert. Ist vor ein paar Tagen angekommen.«
    Â»Meine Güte!«
    So also machen es die harten Kerle, dachte er. Da kannst du noch was lernen, Raymond, alter Knabe. »Und wofür der ganze Campingkram?«
    Â»Wenn irgendwas schiefgeht, schlagen wir uns in die Büsche.«
    Um Gottes willen, dachte Raymond. Mücken, Kaninchen, Füchse, mit einem Felsen als Unterlage schlafen, sich den Arsch mit Blättern abwischen. »Ist noch ’ne ganze Menge zu besorgen.«
    Â»Für einiges brauche ich Sie, für die Mobiltelefone, die Campingausrüstung und so weiter. Für den Rest wird schon gesorgt.«
    Â»Sie müssen ein paar clevere Kumpel haben.«
    Â»Man hat Ihnen gesagt, was Sie wissen müssen, Ray. Zerbrechen Sie sich also nicht den Kopf.«
    Sie war farblos, aber erstaunlich souverän. »Ich zerbreche mir nicht den Kopf«, sagte Raymond.
    Â»Gut.« Sie sah ihn an und er bemerkte, dass sie nach einem Weg suchte, ihm das Gefühl zu vermitteln, dass er genauso im Zentrum des Unternehmens stand wie sie. »Hm, wie wollen Sie die Wagen organisieren?«
    Dummes Miststück, dachte Ray und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. »Wir brauchen Wagen, die erst Stunden nach dem Ausbruch vermisst werden. Wir halten Ausschau nach Leuten, die Sonntagnachmittag mit dem Zug in die Stadt fahren — um ins Kino zu gehen, ins Konzert, was auch immer.«
    Â»Gute Idee.«
    Raymond nickte.
    Â»Achten Sie darauf, dass einer der beiden Allradantrieb hat«, sagte Denise.
    Â»Wieso das?«
    Â»Falls wir den Hume Freeway verlassen und ins Gelände müssen.«
    Ihm immer einen Schritt voraus. Raymond stand vom Tisch auf. »Keine Zeit zu verlieren. Haben Sie Geld?«
    Meickle runzelte die Stirn. »Chaffey hat Ihnen fünfzehntausend Dollar gegeben.«
    Â»Mein Honorar«, sagte Raymond. »Hat mit den Kosten nichts zu tun.«
    Mürrisch drückte sie ihm fünfhundert Dollar in die Hand. »Ich will Quittungen.«
    Raymond nahm eine Ruger Automatik und einen Schalldämpfer, verstaute beides im Handschuhfach des Jaguars und fuhr in die Innenstadt, um einzukaufen. Als Erstes standen die Läden für Campingausstattung in der Elizabeth Street auf dem Programm. Es machte Spaß, nur das Teuerste zu kaufen und Denise Meickles hart verdiente Fünfziger und Hunderter zu verprassen.
    Um sechs Uhr war die Einkaufsliste abgearbeitet. Meickle erwartete ihn im Unterschlupf. Sollte sie doch warten! Um 6 Uhr 15 betrat Raymond sein Apartment, duschte und rasierte sich und war um 6 Uhr 30 bereit für die Stimme aus der Gegensprechanlage.
    Â»Komm hoch.«
    Er öffnete die Tür, nackt wie er war. Das

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