Niederschlag - ein Wyatt-Roman
Herpes infiziert.«
Vallance wurde kalkweià und griff sich in den Schritt. »Diese Schlampe.«
»Stimmt das? Haben Sie sie dazu überredet, Sex mit diesen Männern zu haben?«
»Es gab nur einen, der interessiert daran war, zu investieren. Ein junger Typ. Nicht Christou oder wie immer der heiÃt.«
»Okay, nur ein potentieller Investor«, sagte Gosse geduldig. »Ich frage Sie noch einmal, haben Sie Miss Roden dazu angehalten, mit diesem Investor Sex zu haben, damit er fünfzigtausend Dollar herausrückt, oder nicht?«
»Nein«, stieà Vallance hervor. »Schauen Sie, ich habe das Miststück gebeten, freundlich zu sein, okay? Kaffee kochen, in der Nähe sein, um Fragen zu beantworten, sich um die Hotelbuchungen kümmern, solche Sachen eben. Ich habe sie ganz bestimmt nicht darum gebeten, mit diesem Typ zu schlafen. Verdammte ScheiÃe, sie ist mein Mädchen. Am liebsten würde ich die Schlampe erwürgen.«
»Sie haben nichts davon gewusst?«
»Ich hatte so einen Verdacht«. Vallance rutschte auf seinem Stuhl hin und her, als wären ihm die Hosen zu eng. »Sie hätte besser aufpassen sollen, hätte den Kerl dazu bringen müssen, einen Gummi zu benutzen.«
»Wenn es Herpes ist, wird man es ein Leben lang nicht mehr los.«
Vallance fing an, sich zu kratzen. »ScheiÃhure.«
»Betrachten Sie es mal von der Warte«, begann Gosse, »Sie werden zwei, vielleicht drei Jahre absitzen, aber Herpes schützt Sie vor den harten Typen, die machen einen Riesenbogen um Sie, auf dem Gefängnishof, unter der Dusche. Sagen Sie einfach, Sie seien infiziert, und schon lassen die Sie in Ruhe, nun ja, bis auf die, die bereits AIDS haben. Denen ist das völlig egal.«
»Sie ScheiÃkerl.«
»Machen Sie es sich doch nicht so schwer, erleichtern Sie Ihr Gewissen. Vielleicht lässt der Richter Milde walten.«
Vallance starrte auf seine Hände und fuhr sich damit über Anzug und Krawatte. Die Krawatte war aus glänzend schwarzer Seide mit einem Muster aus kleinen silberfarbenen Diamanten. Ein schöner Binder, an dem Vallance da zerrte und der jetzt ziemlich locker saà am Hals, mit einem Knoten, groà wie eine Mandel.
»Der junge Bursche, der investieren wollte â «, fing Vallance an.
»Was ist mit ihm?«
»Er hat Allie ein paar Dinge erzählt. Sich mit ihnen gebrüstet.«
»Was für Dinge?«
Vallance glättete seine Krawatte. Noch immer machten ihm seine Hände Sorgen. Er rieb über seine Schenkel. »Sie müssen wissen, dass wir beschlossen haben, den Kontakt zu ihm abzubrechen. Ich meine, die Sache mit der Bergung ist legal, ich will doch nicht, dass irgendein Krimineller mit von der Partie ist.«
Gosse war interessiert. »Ein Krimineller? Wie heiÃt er?«
FÃNFUNDDREIÃIG
Auf der Fahrt vom Flughafen in Wynyard Richtung Westen durchstieà etwas, was sie gesagt hatte, den Nebel in Wyatts Kopf. »Du hast dem CIB einen Tipp gegeben?«
»Ja.«
»Betraf es mich? Raymond?«
Liz Redding lieà das Seitenfenster etwas herunter. »Ein bisschen frische Luft für deinen armen Kopf. Ich habe gesagt, dass ich ihnen einen Hinweis auf Vallance gegeben habe.«
»Oh.«
»Ich habe Vallance und seine Freundin ein paarmal mit deinem Neffen gesehen. Ich habe mir gedacht, da stimmt was nicht, und mir überlegt, dass ihr beide, du und Raymond, von eurem Vorhaben Abstand nehmen würdet, wenn Vallance von der Bildfläche verschwände. Ich wollte verhindern, dass man dich schnappt.«
»Vallance hatte nichts mit den Gemälden zu tun.«
»Das weià ich inzwischen. Aber zu dem Zeitpunkt wusste ich es nicht.«
Bass Strait lag auf der rechten Seite, auf der linken erstreckte sich eine Bergkette, aber hier war die Landschaft nichtssagend, eine Gegend, in der man am Steuer einnickte und die Geschwindigkeit schnell 130, 140 erreichte. Liz fuhr am Limit, wie Wyatt feststellte, ihr Blick wechselte beständig zwischen der vor ihr liegenden StraÃe und dem Rückspiegel. Sie sah Wyatt nicht ein einziges Mal an.
»Woher kennst du Vallance?«
»Ich war mal eine Weile der Maritime Heritage Unit zugeteilt. Meine Aufgabe bestand darin, Schiffswracks vor Plünderern zu schützen und geraubtes Gut aufzuspüren. Vallance war dort beschäftigt, recherchierte, kartografierte Wracks, solche Sachen eben. Er wurde gefeuert.
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