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Niemand hört dich schreien (German Edition)

Niemand hört dich schreien (German Edition)

Titel: Niemand hört dich schreien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Burton
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ihm die Hand, als wollte sie ihnen beiden beweisen, dass es zwischen ihnen nicht knisterte. »Danke.«
    Kräftige Finger legten sich um ihre, und sie spürte, wie ein Stromschlag durch ihren Körper fuhr.
    »Sie halten mich auf dem Laufenden«, sagte sie.
    »Sofern es nötig ist.« Er ließ ihre Hand los, steckte die Polaroidfotos ein und verließ ihr Büro.
    Perplex stand Kendall da und konnte sich keinen rechten Reim auf das machen, was gerade passiert war. Wenn er wegen jemand anderem zu ihr gekommen wäre, hätte sie ein Dutzend Möglichkeiten gefunden, die Story zu bringen, ohne ihr Wort zu brechen. Aber so, wie er sie ins Spiel gebracht hatte, stand sie mitten im Zentrum der Geschichte. Das hatte sie schon einmal erlebt. Und sie wusste, dass sie es nicht noch einmal erleben wollte.
    Brett Newington saß in einem Sessel und starrte die Frau an, die vor ihm stand. Sie war groß und dünn, und das Haar der dunklen Perücke, die er ihr gegeben hatte, fiel ihr über die schlanken Schultern. Die Frau trug schwarze, hochhackige Schuhe, einen engen Rock und eine Seidenbluse; all das hatte er ihr ebenfalls gegeben. Bei der schwachen Beleuchtung konnte er sich beinahe vormachen, dass Kendall vor ihm stand.
    »Mach die Bluse auf«, verlangte er.
    Sie hatte die Anweisung bekommen, nicht zu sprechen, solange er nicht mit ihr redete. Und dann sollte sie nur »Ja, Sir« sagen.
    Ihre Hände zitterten, als sie die Bluse aufknöpfte. Er lächelte. Sie fürchtete sich vor dem, was ihr bevorstand. Die anderen hatten es ihr erzählt. Gut.
    Sie ließ die Bluse über ihre Schultern und dann zu Boden gleiten. Über dem schwarzen Spitzen- BH wölbten sich volle Brüste.
    »Jetzt den Rock.«
    Sie schälte sich aus dem Rock und schob ihn mit dem Fuß zu der zusammengeknüllten Bluse, die neben ihr lag.
    Die Frau war kurviger, als er es mochte, ihr Bauch war nicht so flach, wie er hätte sein sollen. Aber sie würde ihre Funktion erfüllen.
    Brett erhob sich, ging auf sie zu und blieb wenige Zentimeter von ihr entfernt stehen. Sie sah zu ihm auf. Unter dem starken Make-up konnte er die Pockennarben auf ihrer Haut erkennen. Er sah, dass sie nicht Kendall war. Dass sie nur eine billige Kopie war.
    Zorn stieg in ihm auf. Er hob die Hand und schlug ihr kräftig ins Gesicht. Die Wucht des Schlags ließ sie auf die Knie sinken.
    Sie berührte mit dem Handrücken ihre Lippen, die nun vom Blut dunkelrot waren. Aber sie schrie weder, noch verteidigte sie sich. Sie wurde sowohl für die Gewalt als auch für den Sex bezahlt.
    »Steh auf«, befahl er.
    Sie kam hoch und stand wieder vor ihm. Angst flackerte in ihren Augen auf. Die Bezahlung war gut, aber er vermutete, dass sie sich inzwischen fragte, ob das Geld den Schmerz aufwog.
    Er packte ihren Arm und riss ihn heftig nach hinten. »Du wirst dir jeden Penny verdienen.«
    »Ja, Sir.«
    Erfreut über ihren Gehorsam lächelte Brett. Er schlug sie ein weiteres Mal und stieß sie dann aufs Bett.
    Dana saß in ihrem Wagen und beobachtete, wie Nicole wegfuhr. Im schwächer werdenden Licht lächelte Dana. Sie klappte ihr Handy auf und wählte eine wohlbekannte Nummer. »Ich brauche eine Pistole.«

11
    Sonntag, 13. Januar, 20:00 Uhr
    Jacob lehnte an einer Wand im ersten Stock der Pathologie, während Zack das Telefonat mit seiner Frau beendete. Wegen der Morde hatten Zack und Lindsay einander in der letzten Woche kaum gesehen. Aber Zack hatte so oft wie möglich angerufen. Jacob beneidete das Paar. Sie hatten eine scheiternde Ehe vor dem Scheidungsrichter gerettet und wieder zueinandergefunden.
    Zack runzelte die Stirn, als er das Handy zuklappte, und steckte es in seine Gürteltasche. »Sie klang müde.«
    Jacob stieß sich von der Wand ab. »Ist sie okay?«
    »Ja, es ist nur, weil sie wirklich alles tut, um das neue Frauenhaus auf die Beine zu stellen. Die Eröffnung steht kurz bevor.«
    »Lindsay blüht bei der Arbeit auf. Es wird schon alles gut gehen.«
    Zack atmete heftig aus. »Sie ist schwanger.«
    Jacob sah ihn überrascht an. »Du machst Scherze.«
    Zack grinste. »Doch, wirklich. Aber erst in der sechsten Woche. Sie will, dass ich es die nächsten vier Wochen niemandem sage, also behalt es bitte für dich.«
    Jacob klopfte ihm auf den Rücken. »Gut gemacht, Alter.«
    Zack wirkte sehr zufrieden mit sich. »Wir hatten nicht so früh damit gerechnet, aber es ist schon toll.«
    Sie gingen den Flur entlang. »Das erklärt, wieso du sie in letzter Zeit alle fünf Minuten anrufst.«
    »Wenn ich sie

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