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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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Sie Ihren Arm für mich bewegen?»
    «Nein.»
    «Wie bitte?»
    «Wenn Sie sehen wollen, wie mein Arm sich bewegt, hätten Sie hier sein müssen, als A h-aon, a dó, a trí da war, denn dann ist Folterstunde. Sie sind zwei Stunden zu spät dran.»
    « A h-aon, a dó, a trí?» , fragte er lachend.
    «Sie wissen, wen ich meine.»
    «Ja. Und jetzt kommen Sie schon, ich will nur eine winzig kleine Bewegung sehen», bat er sie freundlich.
    «Allmächtiger!», sagte sie, doch sie bewegte ihren Arm, und er war zufrieden.
    «Ich glaube nicht, dass wir noch mal operieren müssen. Es stand wirklich auf der Kippe, aber da ich ein Genie bin, A h-aon, a dó, a trí so hartnäckig ist und Sie eine Kämpferin sind, sieht die Sache gar nicht so schlecht aus.»
    Eve fand Gefallen an seinen kleinen Besuchen. Manchmal war Lily auch gerade da, und die drei stichelten einander, als wären sie seit Ewigkeiten befreundet.
    «Will sie immer noch zum Klo gebracht werden?», fragte er Lily eines Tages.
    «Sie lässt einfach nicht locker, aber es ist immer noch zu früh.»
    «Ich bin übrigens auch noch da!», sagte Eve.
    «Wie ist ihr Stuhlgang?», fragte er mit einem breiten Grinsen.
    «Himmel noch mal! Gut, jetzt reicht’s. Raus hier, und zwar alle beide!», sagte Eve, und Lily und Adam lachten sich kaputt, höchst zufrieden mit ihren kindischen Klowitzen.
    Ha, ha, ha! Gar nicht komisch, wenn man auf einer Bettpfanne hockt und sein ganzes Gewicht auf einen Arm stützen muss! Idioten!
    «Wie lange muss ich noch hier drin bleiben?», fragte Eve die beiden eines Tages.
    «Mindestens noch einen Monat», antwortete Adam.
    «Nein!», sagte Eve.
    «Doch», sagte Adam.
    «Also gut, ich biete euch folgenden Deal an: Ich hab noch genau drei Wochen, um mich wieder mobil zu machen. Dann haue ich ab.»
    «Das ist kein Deal, das ist ein Ultimatum», widersprach Lily.
    «Ach?»
    «Das Wort Deal suggeriert, dass wir im Tausch auch was kriegen», sagte Adam, und Lily nickte bestätigend.
    «Okay. Ihr bringt mich in drei Wochen wieder auf die Beine, und dann schenke ich dir ein neues Auto, Lily, und dir, Adam, helfe ich, eines zu finden, das ein bisschen besser zu dir passt.»
    «Was ist denn an meinem Auto falsch?», wollte Adam wissen.
    «Gar nichts ist falsch, es passt nur einfach nicht zu dir.»
    «Ach, so gut kennst du mich also?»
    «Ich weiß, dass du groß und etwas ungelenk bist. Du kannst den Sitz noch so weit zurückschieben, du siehst trotzdem aus wie Krusty der Clown in einem kleinen roten Auto.»
    «O Gott, tut das gut, dich wiederzuhaben!», sagte Lily lachend.
    Adam dachte darüber nach, was sie gesagt hatte. «Zu dem Auto hat Caroline mich überredet», sagte er. Ich hasse dieses Auto!
    «Die Ex, die du nicht heiraten wolltest?», fragte Eve.
    Lily quittierte Adams fragenden Blick mit einem Schulterzucken.
    «Sie hat gefragt», sagte sie.
    «Ja, die Ex, die ich nicht heiraten wollte.»
    «Willst du das Auto vielleicht behalten, weil du hoffst, dass sie zu dir zurückkommt?»
    «Nein.»
    «Dann werd es los und kauf dir eins, in das du auch hineinpasst», sagte sie. «Und was viel wichtiger ist: Schaff mich hier raus.»
    «Jetzt warten wir erst mal, wie du dich auf der Toilette machst, und dann sehen wir weiter», antwortete er.
    Die Zeit verging, die Wunden in ihrem Gesicht verheilten, und Eve wurde sich immer mehr bewusst, wie sie aussah und roch. Clooney bekam Anweisung, ihre Cremes und Parfüms vorbeizubringen, aber sie konnte noch immer keine wenigstens halbwegs normalen Sachen anziehen. Clooney vergrößerte ihre Schalsammlung, und er kaufte auf strenge Anweisung hin ausschließlich solche aus leichter Seide. Eve behauptete, was der Rote Unhold nicht geschafft hätte, nämlich sie umzubringen, würde mit Sicherheit die Hitze im Krankenhaus erledigen. Ihre Haare befanden sich in einem fürchterlichen Zustand und benötigten dringend einen Schnitt. Sie bat Clooney, ihren Friseur ins Krankenhaus zu holen, um ihr die Haare zu waschen und zu schneiden. Es war die reinste Folter, doch Nick war ein absoluter Profi. Lily half, sie in einen Rollstuhl zu setzen, und schob sie ins Bad. Eve beugte sich so weit wie möglich über die Badewanne, während sie den verletzten Arm schützte und betete, dass sie nicht aus Versehen irgendwo gegenstieß. Mit Hilfe des Duschkopfes wusch Nick ihr vorsichtig die Haare, und weil Eve sich wirklich nicht sehr weit über die Wanne beugen konnte, wusch er sie und sich selbst gleich mit. Sie blieb im Rollstuhl

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