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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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und magst?»
    «Ein Blind Date.»
    «Was weißt du über sie?»
    «Sie ist fünfundvierzig, geschieden, hat zwei Kinder und eine eigene Bäckerei.»
    «Okay, sie ist also älter als du, hat Kinder, die dich hundertprozentig hassen werden, und verkauft Dickmacher. Klingt wie die ultimative Traumfrau. Wie sieht sie aus?»
    «Ich habe doch gesagt, dass es ein Blind Date ist.»
    «Und du hast noch nicht mal ein Foto gesehen?»
    «Nein.»
    «Dann mach dir gar nicht erst die Mühe», sagte sie.
    «Wieso nicht?», fragte er und fing an zu lachen.
    «Anziehungskraft beruht auf Aussehen, und wenn sie dir optisch nicht gefällt, kann sie so nett sein, wie sie will, dann hilft auch eine Stunde Smalltalk nicht weiter.»
    «Das klingt ein bisschen oberflächlich», sagte er.
    «Mir gefällt der Ausdruck präzise besser, und außerdem weiß ich, dass du auf hübsche Frauen stehst.»
    «Was soll das denn heißen?»
    «Lily», sagte sie und lächelte ihn an. «Du stehst auf Lily. Keine Angst, das geht den meisten Männern so.»
    Adam wurde rot und fing an zu stottern. «Ich … ich … ich …» Er gab es auf.
    «Die Sache hat nur einen Haken. Selbst wenn Lily nicht unglücklich verheiratet wäre – und wir wissen beide, dass dem so ist –, wärst du nicht ihr Typ.»
    Adam holte fassungslos Luft, schockiert über ihre Direktheit.
    «Woher willst du das denn wissen?», fragte er und versuchte, dabei interessiert und nicht betroffen zu klingen.
    «Weil du mein Typ bist und Lily und ich schon immer einen entgegengesetzten Geschmack hatten, was Männer betrifft.»
    Er schüttelte den Kopf und lächelte. «Ich bin dein Typ?»
    «Definitiv. Weißt du, Lily steht auf breitschultrige Männer. Sie steht auf Typen mit V-Ausschnitt-Pullis, Segelschuhen und maßgeschneiderten gestreiften Hemden. Sie steht auf den Durchschnittstypen, und du bist kein Durchschnittstyp, und genau das mag ich an dir.»
    «Ich fühle mich geehrt.»
    «Nein, tust du nicht. Du bist traurig, weil du weißt, dass ich recht habe. Lily hat dich nie mit diesem gewissen Blick angesehen. Zwischen euch herrscht keine erotische Spannung, und selbst wenn du ihr den ganzen Tag verliebte Blicke zuwirfst, wird sie in dir nie mehr sehen als einen Freund.»
    «Du hast recht», gab er zu.
    «Gefalle ich dir?», fragte Eve. «Du musst keine Angst haben, die Wahrheit zu sagen. Ich halte es aus, falls ich nicht dein Typ bin.»
    «Ich bin dein Arzt», sagte er. Plötzlich fühlte er sich traurig und unbehaglich zugleich.
    «Ja. Aber nicht für alle Ewigkeiten. Also beantworte meine Frage.»
    «Ich finde dich schön», sagte er.
    «Gut. Dann lad mich zum Essen ein, wenn ich hier raus bin.»
    «Eve, das geht nicht», sagte er, und sie lächelte.
    «Doch, es ginge schon, wenn du es wolltest. Das Leben ist kurz, Adam, und wir könnten Spaß miteinander haben.» Sie zuckte die Achseln. «Du kannst es einer Frau nicht verübeln, es wenigstens zu versuchen.»
    «Ich bin dein Arzt», wiederholte er und machte Anstalten zu gehen.
    «Adam?», sagte Eve. «Ganz egal, was zwischen uns passiert oder auch nicht passiert, bitte bleib Lilys Freund. Sie hat nicht viele, und sie zählt auf dich. Rede dir bitte nicht ein, dass jemals mehr daraus werden könnte, denn das wird nicht geschehen. Sie wird dich nie auf diese Weise lieben, sonst würde sie es längst tun. Mach ihr das bitte nicht zum Vorwurf.»
    Er nickte, bedankte sich und ließ sich drei Tage lang nicht mehr bei ihr blicken.
    Hey, Ben, habe ich dir schon erzählt, dass ich die Sache mit Adam so richtig schön vermasselt habe?
     
    Lily verbrachte den August damit, ihrem Mann, so gut es ging, aus dem Weg zu gehen. Er machte ihr das Leben extrem schwer, tauchte zu den unmöglichsten Zeiten an allen möglichen Orten auf. Es war inzwischen so schlimm geworden, dass Lily sich nur noch sicher fühlte, wenn er im OP stand. Daher spionierte sie ihrerseits ebenfalls ein bisschen, um herauszufinden, wann und wo sie mit Clooney gefahrlos eine Tasse Kaffee trinken oder ihre Mittagspause verbringen konnte. Lily wusste, was sie tat. Ihr war klar, dass sie dabei war, sich in Clooney zu verlieben. Sie betrog Declan, auch ohne Sex zu haben, und sie entfernte sich mit jedem Blick, jeder Berührung und jedem Moment der Vertrautheit ein Stückchen weiter von ihm. Sie versuchte sich einzureden, dass es nur um Freundschaft ging und Clooney wie ein Familienmitglied für sie war, aber sie wusste genau, dass sich zwischen ihnen etwas entwickelte, und er wusste es

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