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Niemand kennt mich so wie du

Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna McPartlin
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muss dich bitten, mir mit einer Patientin zu helfen.»
    «Okay?», sagte er fragend.
    «Ich bitte dich, mir einfach so zu helfen, aber ich bin bereit, mir dein Schweigen mit fünfzig Euro zu erkaufen», sagte sie und hielt den Geldschein hoch, den sie Declan eben aus der Hosentasche gestohlen hatte.
    «Mein Schweigen kaufen? Warum?»
    «Weil du deinem Vater nichts davon erzählen darfst.»
    «Ist es legal?»
    «Natürlich ist es legal!»
    Scott sah den Geldschein an. «Okay.»
    Fünfzehn Minuten später waren sie im Krankenhaus. Scott folgte Lily hinauf auf ihre Station. Er wartete auf dem Flur, während sie sich ein paar Minuten lang mit der Nachtschwester unterhielt. Die Frau nickte und ging davon. Er blieb an der Tür zu Eves Zimmer stehen, während sie Eve langsam und vorsichtig weckte.
    «Eve!»
    Eve schlug die Augen auf. «Lily.»
    «Hallo», sagte sie lächelnd.
    «Hallo.»
    «Tut mir leid, dass ich vorhin so gemein war.»
    «Schon vergessen.»
    «Wie wär’s mit einem kleinen Ausflug?»
    «Wohin denn?»
    «Zu Ben.»
    Eve holte tief Luft. «Das wäre wirklich schön.»
    Lily rief Scott herein. Er schob eine schmale Transporttrage ins Zimmer.
    «Das ist mein Sohn Scott», sagte Lily, und Eve lächelte ihn an.
    «Schön, dich kennenzulernen, Scott», sagte sie.
    «Wow! Sie sehen ja übel aus!», antwortete Scott.
    «Du solltest erst mal das Auto sehen!», erwiderte Eve.
    Lily löste die Infusion. Sie gab Scott genaue Anweisungen, was er tun sollte. Sie zogen das Bettlaken heraus und benutzten es, um Eve vom Bett auf die Trage zu heben. «Bei drei», sagte Lily. Er tat wie geheißen, und kurz darauf waren sie auf dem Weg in den vierten Stock. Lily hatte von unterwegs angerufen und die diensthabende Intensivschwester um Erlaubnis gebeten. Sie wartete bereits auf dem Flur, als sie aus dem Lift kamen.
    «Macht es kurz», sagte sie.
    «Machen wir.»
    Gemeinsam schoben Lily und Scott Eve zu Ben ins Zimmer. Eves Herz schlug schneller, als sie durch die Türe kam. Es war kaum Platz, und es gelang ihnen nur mit Mühe, die schmale Trage neben sein Bett zu rollen. Sie stellten die Bremsen fest, und als Lily Eves Hand drückte, spürte sie, wie ihre Freundin zitterte.
    «Wir warten draußen», sagte sie, und dann ließen sie Eve mit Ben allein.
    Sie konnte ihn nicht berühren, denn ihre Trage stand so, dass Ben links von ihr lag. Sie versuchte, ihn mit der rechten Hand zu erreichen, doch es ging nicht. Seine Wangen waren rosig. Die Haut bekam ausreichend Sauerstoff und wurde durch den dicken Schlauch versorgt, der aus seinem Mund zu einer Maschine führte, die ihm die Luft in die Lunge pumpte. Sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Sie beobachtete seinen Atem, und als sie die Augen schloss, meinte sie zu spüren, wie ihr Kopf auf seiner Brust ruhte.
    «Ich habe Fiona kennengelernt», sagte sie. «Sie ist sehr nett, und das macht dich zu einem Riesenarschloch, weil du sie betrogen hast. Aber du hast eigentlich immer gesagt, dass sie nett ist, und das macht mich zu einem Riesenarschloch, weil du sie mit mir betrogen hast», sagte sie und wartete auf eine Antwort von ihm, als könnte jeden Moment ein Wunder geschehen. «Sie weiß es nicht. Sie wird es nie erfahren. Sie gehört dir und du ihr, und ich bin nur eine …» Tränen rannen über ihr zerschundenes Gesicht. «Ich bin nur eine einsame Frau, die …» Sie verstummte und legte sich den Zeigefinger an die Lippen, als wollte sie sich ermahnen, nichts Falsches zu sagen. «Ich bin nur jemand, der dich vor langer Zeit geliebt hat.» Ein scharfer Schmerz fuhr ihr durchs Herz, als würde jemand ein unsichtbares Messer darin herumdrehen. Das Gefühl nahm ihr beinahe die Luft zum Atmen. «Wenn du nichts dagegen hast, vergesse ich das letzte Jahr. Ich erinnere mich an damals, als du mein warst. Es war nur so kurz, aber es hat mir viel bedeutet. Du warst meine erste Liebe, aber das weißt du ja. Aber du weißt nicht, dass du meine einzige Liebe geblieben bist, und hätte ich damals schon gewusst, was ich heute weiß, dann hätte ich in jener bescheuerten Nacht alles anders gemacht – in dieser bescheuerten, bescheuerten, bescheuerten Nacht. Und wenn ich von dir träume, dann träume ich, wir wären wieder auf Pauls Party. Du gehst mit mir nach hinten in den Garten, zu der Bank an dem Teich mit den toten Fischen von Pauls Mutter, und wir küssen uns und halten uns fest, und wenn du mir sagst, dass du mich liebst und mit nach London kommen willst, dann sage ich, dass

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