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Niemand lebt von seinen Träumen

Niemand lebt von seinen Träumen

Titel: Niemand lebt von seinen Träumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Käfer?«
    »Wie Honig, Jack. Hat Augen wie ein paar Wagenräder nach der Schmiere.«
    »Junge! Junge! Und der Schmetterling kommt aus dem alten Europa? Ist wohl verlobt mit dem jungen Freund da?«
    »Du bist ein Genie, Jack«, lobte Dr. Yenkins schnell.
    Frank erinnerte sich daran, was der Rechtsanwalt geraten hatte und nickte.
    »Ich hörte schon von Ihren großen Erfolgen«, sagte er klug. »Es ist fast eine Schande, nicht von Jack Crecco in die Staaten geholt zu werden. Gehört zum guten Ton, was?« Er lachte, wie er es bei Yenkins gesehen hatte, und hieb Crecco auf die Schulter. »Wenn man jemanden fragt: Wo kommst du her, und der antwortet: ›Crecco hat mich geholt‹, dann kriegt man überall Kredit!«
    Jack Crecco strahlte und sah Dr. Yenkins an. »Der Junge ist richtig«, sagte er begeistert. »Der weiß, was sich gehört.« Und zu Frank gewandt, fragte er: »Wer lotst die Kleine denn bis hierhin?«
    »Sie kommt mit der ›Giesela Russ‹ nach New York. Ungefähr am vierzehnten soll das Schiff hier sein.«
    »Am vierzehnten? Kenne die ›Giesela Russ‹. Kim Brake fährt sie, was? Der Kerl ist unbestechlich …«
    »Vielleicht macht er aber dieses Mal eine Ausnahme.«
    »Der? Nie! Ein sturer Bock!«
    »Wir stehen mit ihm schon in telegrafischer Verbindung. Es wird deine Aufgabe sein, wie immer außerhalb der Drei-Meilen-Zone zu warten, bis das Schiff kommt. Dann nimmst du ganz einfach das Mädchen an Bord und bringst es hierher …«
    »Einfach hierher …« Jack Crecco lachte dröhnend. Sie gingen den dunklen Flur entlang, stiegen eine Reihe Treppen hinab und kamen in das Labyrinth der Kellergänge, in dem sich kein anderer auskannte als Crecco selbst. Auf einmal befanden sie sich in einem hell erleuchteten Raum, der gemütlich mit Clubsesseln und einer Hausbar eingerichtet war. Jack Crecco füllte drei Gläser mit französischem Kognak und kratzte sich beim Austrinken den Kopf.
    »Am vierzehnten ist es ganz schlecht, Gentlemen«, meinte er nachdenklich. »Ich habe meine Informationen, wißt ihr, die kosten zwar eine Stange Geld, aber sie bringen das auch wieder ein. Am vierzehnten ist ein großer Mist im Gange. Vom dreizehnten bis fünfzehnten halten die Wasserpolizei, der Zoll und der FBI eine Art Manöver ab. Mit allem Drum und Dran. Da käme ich genau in die Schußlinie der scharfen Brüder. Das riskiert nicht einmal ein Crecco!«
    »Schweinerei!« sagte Dr. Yenkins ehrlich. Er sah Frank Barron groß an und ging dann im Raum auf und ab. »Früher kann die ›Giesela Russ‹ nicht kommen … und höchstens einen Tag später; nicht aber drei oder vier Tage! Dann gilt sie als überfällig, und der Rummel ist vollkommen! Verdammt noch mal!«
    Jack Crecco trank schon den vierten Kognak und lebte richtig auf. Er setzte sich auf die Lehne von Franks Sessel und spielte mit seinen kurzen, dicken Fingern.
    »Es gäbe da einen Weg, Gentlemen, aber der ist ziemlich der einzige und verrückteste.«
    »Und der wäre?« rief Frank Barron.
    »Ihr holt das Mädchen mit dem Flugzeug ab.«
    »Verrückt!« sagte Dr. Yenkins laut.
    »Sage ich ja«, verteidigte sich Crecco.
    »Woher das Flugzeug nehmen?«
    Frank sah sich nach Yenkins um, der plötzlich stehenblieb.
    »Und wo wolltet ihr auch landen?« sagte Crecco kleinlaut. »Wenn das dämliche Manöver nicht wäre, würde ich das Mädchen in die Staaten holen wie ein Paket Schmierseife. Aber so …« Er trank noch einen Kognak und unterdrückte ein lautes Rülpsen. »Ich könnte das Mädchen höchstens von der ›Giesela Russ‹ holen und mit ihr drei Tage auf See herumschaukeln, bis das Manöver zu Ende ist. Dann ist die Sache ein Kinderspiel. Aber dann muß die Kleine drei Tage und drei Nächte in einem Motorboot hausen – mit mir allein!« Er zwinkerte mit den Augen und tat sehr wichtig, obwohl jeder wußte, daß er Susanne nie anrühren würde. »Man muß dabei verdammt seefest sein«, fügte er hinzu. »Für Säuglinge mit schwachem Magen ist das nichts …«
    »Für Susanne auch nicht«, sagte Frank Barron.
    »Ach, Susan heißt der Käfer?« Jack Crecco schob Frank ein neues Glas Kognak hin.
    »Trink, my Boy – wenn dir der alte Jack nicht helfen kann, hast du einen Kognak nötig!«
    Dr. Yenkins wanderte wieder im Zimmer hin und her. Er war völlig in Gedanken versunken. Crecco stieß Frank an und meinte: »Der knobelt wieder was aus! Wetten, daß er einen Weg findet?«
    »Hoffentlich«, sagte Frank schwach. »Hoffentlich, Jack!«
    Dr. Yenkins blieb plötzlich

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