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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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mit den Schultern. »Hab ich nicht drauf geachtet.«
    Die Ashmadai stieß einen enttäuschten Seufzer aus. Verärgert drehte sie sich um und wollte kopfschüttelnd verschwinden.
    »Warum sollte ich, wenn ich es auch so gewusst habe?«, rief der Mann ihr nach.
    Sie fuhr herum, stemmte die Hände in die Hüften und bedachte ihn mit einem bösen Blick. Als er nach kurzem Abwarten immer noch nichts sagte, fragte sie: »Und?«
    »Du hast mich dafür bezahlt, dass ich am Tor aufpasse, ob ein Zwerg und ein Drow kommen. Ich hab aufgepasst und sah deinen Zwerg und den Drow kommen.«
    Sie kniff drohend die Augen zusammen, aber der Mann ließ sich nicht einschüchtern.
    Mit einem neuerlichen Seufzer nahm die Frau ihren Beutel zur Hand.
    »Ein Stück Gold für den Namen von dem, den sie aufsuchen wollten«, erklärte der Wächter und grinste noch breiter. »Für zwei sag ich auch, wo derjenige wohnt. Und für drei beschreibe ich sogar den Weg dorthin.«
    Sie warf ihm zwei Goldmünzen vor die Füße. »Alles zusammen«, verlangte sie.
    Der Wächter überlegte kurz, dann willigte er achselzuckend ein.
    »Der Dürre«, wiederholte Bruenor und lehnte sich schwer auf die Theke. Sein orange-grauer Bart war von Schaum überzogen.
    Shivanni Gardpeck stand ihm gegenüber, hatte eine Hand auf der Hüfte und klopfte mit den Fingern der anderen nachdenklich an ihr Kinn. Sie war eine attraktive Frau von knapp vierzig, füllig und kurvenreich mit langen dunklen Haaren, die ihr offen über die Schultern fielen. Äußerlich erinnerte sie Drizzt nicht an ihren Urgroßonkel Arumn, doch ihre Verhaltensweisen verrieten eine gewisse Familienähnlichkeit.
    »Das ist lange her, damals mit Arumn …«, murmelte sie.
    »Lange, ja«, bestätigte Bruenor. »Aber ihr erzählt euch doch sicher noch davon?«
    »Klar.«
    »Auch wie Wulfgar sein Hammer gestohlen wurde?«
    Shivanni nickte und kaute an ihrer Unterlippe, als ob der vergessene Name ihr schon auf der Zunge läge.
    »Oh, bei den Bärten der Gnomen«, jammerte Bruenor, als sie sich schließlich geschlagen gab. Er hob seinen Humpen, leerte ihn, rülpste kräftig und nickte Drizzt zu. Sie konnten schlafen gehen.
    Auf halbem Weg nach oben hielt Shivannis Ruf sie auf. »Ich komm noch drauf, ganz bestimmt!«, versicherte sie.
    »Ein Mann mit einem Rattengesicht und einem Hammer, der nicht ihm gehörte«, rief Bruenor fröhlich zurück, als ob ihn das Gespräch viele Jahrzehnte zurück an einen Ort versetzt hätte, der ihm viel lieber wäre. Seine Stimme klang wirklich erleichtert, und er grinste übers ganze Gesicht und warf die Hände in die Luft, als wenn die Welt endlich wieder in Ordnung war.
    Zwei Stunden später war Bruenor auf seinem Stuhl fest eingeschlafen und schnarchte laut. Drizzt überlegte ernsthaft, ob er seinen Freund noch einmal wecken sollte, wusste aber, dass der Zwerg, wenn er ihn jetzt schlafen ließ, mitten in der Nacht aufwachen und sich wütend über seinen knurrenden Magen beschweren würde.
    Bruenor unterbrach sein Schnarchen mit einem gurgelnden Grunzlaut und warf einen trägen Blick auf die dunkle Hand auf seiner Schulter.
    »Zeit zum Abendessen«, teilte Drizzt ihm ruhig, aber nachdrücklich mit, weil es den Anschein hatte, dass Bruenor ihm am liebsten in die Hand gebissen hätte.
    Der Zwerg zuckte nur mit den Schultern und klappte die Augen wieder zu, ehe er schmatzend in seinen Stuhl zurücksank.
    Drizzt erwog seine Möglichkeiten. Dann ging er auf die andere Seite des Stuhls, beugte sich herab und flüsterte dem Zwerg ins Ohr: »Trolle!«
    Bruenor riss beide Augen auf und sprang abrupt hoch, um leicht geduckt in Kampfstellung zu landen.
    »Wo? Was?«
    »Scholle«, sagte Drizzt. »Wir hatten lange keinen Fisch.«
    Bruenor sah ihn böse an.
    »Abendessen?«, schlug Drizzt vor und wies zur Tür.
    »Pah. Ich war nach unserem Gespräch vorhin ganz in Gedanken, Elf, und die Gedanken wurden zu Träumen. Und aus denen hast du mich jetzt gerissen.«
    »Erinnerungen an Wulfgar?«
    »An ihn und an mein Mädchen.«
    Drizzt nickte, denn er wusste, welchen Trost solche Träume spenden konnten. Mit einem mitfühlenden Lächeln verbeugte er sich vor seinem Freund. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich ohne dich zum Essen gegangen.«
    Bruenor tat seine Entschuldigung mit einer Hand ab. Dann nahm er seinen Helm mit dem einen Horn, pflanzte ihn auf seinen Kopf, schlang sich den Schild über die Schulter und nahm seine Axt zur Hand.
    »Die Scholle sollte aber so groß sein wie der Schild«,

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