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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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Bruenor.
    »Kein Problem!«, entgegnete Drizzt ohne jedes Bedauern in der Stimme. Doch noch ehe einer der beiden seine Worte in die Tat umsetzen konnte, erhob sich eine neue Stimme über den Lärm.
    Alle Blicke wanderten zur Tür, wo ein höchst ungewöhnliches Geschöpf das Entermesser betreten hatte. Es war eine Elfe in langen schwarzen Lederstiefeln, mit einem kurzen, aufreizend geschnittenen Rock, breitkrempigem Hut und einem Wanderstab aus Metall.
    »Wer ist das?«, wollte sie wissen.
    »Ein Zwerg und ein Drow!«, schrie ein Mann ihr zu.
    »Aber nicht diese beiden!«
    »Ein Zwerg und ein Drow – wie viele kann es da geben?«, fluchte ein anderer.
    »Ich wüsste da noch ein Paar«, meinte Bruenor trocken.
    »Zum Beispiel … uns.« Diesmal kam die Stimme – Jarlaxles Stimme – von der Treppe, wo nun alle einen zweiten Drow mit Zwerg stehen sahen.
    »Ein Drow und ein Zwerg, ein Zwerg und ein Drow, tausend Mal besser als ein Fuchs und ein Pfau! Bruhaha! «, ergänzte Athrogate mit ungezügelter Begeisterung.
    Die Ashmadai waren verwirrt. Damit hatten sie nicht gerechnet. »Ergebt euch! Ihr alle!«, verlangte einer von ihnen. »Ihr werdet nicht zu dem Ungeheuer zurückkehren!«
    »Dem Ungeheuer?«, erwiderte Jarlaxle. »Oh doch, das werden wir, und, ja, König Bruenor, er bezieht sich auf dein geliebtes Gauntlgrym. Ich kann dir da eine hübsche Geschichte erzählen.«
    »Aber erst wenn wir hier ein paar Tölpel erschlagen haben«, brüllte Athrogate, der mit einem Satz über das Geländer sprang und dabei die Morgensterne kreisen ließ. Da er ziemlich hoch oben gewesen war, konnten die Ashmadai trotz dieses Überraschungsangriffs noch zurückspringen.
    Athrogate landete auf einem Tisch. Teller und Gläser fielen herunter, und das Holz gab unter seinem Gewicht nach, so dass der Zwerg kurz darauf auf der Tischplatte auf dem Boden lag. Jeder, der noch bezweifelt hätte, dass Zwerge hüpfen konnten, wäre jetzt eines Besseren belehrt worden, denn Athrogate federte gleich wieder auf die Füße, obwohl er dabei Essensreste, diverse Getränke und Splitter ausspuckte. Noch erstaunlicher war, dass seine Morgensterne immer noch an den Enden ihrer Ketten kreisten.
    »Bruhaha!« , grölte er. Die Ashmadai wichen entsetzt zurück, doch gleich darauf hatten zwei sich gefasst und griffen wütend an.
    Allerdings flogen sie sofort durch die Luft, der eine zur Seite, weil das Gewicht des einen verzauberten Morgensterns ihn weggefegt hatte – Athrogate hatte die Magie dieser Waffe dazu eingesetzt, den Kopf mit Wuchtöl zu überziehen –, und dem anderen hatte sich die Kette um den Arm gewickelt, als er versucht hatte, den Schlag abzufangen. Mit einer Drehung und einem Ruck schleuderte der Zwerg den armen Kerl quer durch den Raum, an dessen Ende er wie der Zwerg durch einen Tisch brach.
    »Bruhaha!«
    »Los!«, rief Drizzt Bruenor zu.
    Die beiden Zwerge hatten schon früher sehr schlagkräftig Seite an Seite gekämpft. Ohne zu zögern, nutzte Bruenor Athrogates Ablenkungsmanöver zu seinem Vorteil, rannte quer durch den Raum und trat dabei Tische und Stühle beiseite. Mit seiner Streitaxt fegte er Gläser und Schüsseln und die halbe Einrichtung durch die Gegend und auf jeden Ashmadai, der ihm in die Quere kam, was das Chaos nur noch steigerte.
    Athrogate sah ihn kommen und entschied sich für einen ähnlichen Pfad der Verwüstung. Er wirkte überglücklich, endlich mal wieder neben König Bruenor einen anständigen Kampf auszufechten.
    Obwohl auch Ashmadai die Treppe hochliefen, achtete Jarlaxle nicht weiter auf sie, sondern warf nur die Feder von seinem breitkrempigen Hut nach ihnen. Diese Feder verwandelte sich rasch in einen riesigen, flugunfähigen Vogel, dessen lautes Krächzen seiner Statur entsprach und durch die ganze Schenke hallte. Er schlug kräftig mit seinen kurzen Flügeln, und sein langer, dicker Hals ließ den gefährlichen Schnabel nach allen Feinden schnappen, während seine schweren Beine die Dielen zum Knarren brachten.
    Jarlaxle sah gar nicht hin. Nachdem er die Feder geworfen hatte, verließ er sich darauf, dass sein zuverlässiger Freund ihm die Zeit erkaufen würde, die er brauchte. Er konzentrierte sich lieber auf die Vordertür, wo Dahlia als Letzte eingetreten war, denn er wollte die Elfe richtig einschätzen und jede Unentschiedenheit in ihren Bewegungen registrieren. Im Geiste ging er noch einmal durch, was sie gesagt hatte, und überlegte, wie sie dabei ausgesehen hatte. Passten ihr Gesicht und ihre

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