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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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sagte er zu Drizzt, »und wenn ein Troll vorbeischaut, hackt meine Axt den schneller in Stücke, als er sich wieder zusammensetzen kann.«
    Schon als die beiden erst die halbe Treppe hinuntergestiegen waren, kam Drizzt in der Wirtsstube etwas merkwürdig vor. Shivanni stand nicht hinter der Theke. Das war ungewöhnlich, aber noch nicht verdächtig, doch er registrierte noch etwas, auch wenn er nicht darauf kam, was los war. Sie gingen weiter und setzten sich an einen kleinen Tisch vorne an der Theke, von wo aus Drizzt weiter den Raum und die Gäste beobachtete.
    »Fällt dir irgendetwas auf?«, fragte er seinen Freund gedämpft, während Bruenor sich niederließ und die Axt an einen Stuhl lehnte. Danach platzierte er seinen Schild sorgfältig vor der Axt, damit er bequemer sitzen konnte.
    Der Zwerg sah sich einmal um und schaute Drizzt verwirrt an.
    Der Elf konnte nur den Kopf schütteln, aber sein Unbehagen stieg. Es waren keine älteren Leute in der Taverne, auch keine unrasierten, schmierigen Kerle, die so aussahen, als wären sie eben einer Rumflasche entstiegen oder von einem Piratenschiff geklettert. Dieses Publikum war irgendwie zu … einheitlich, zu ordentlich.
    »Halt deine Axt bereit«, flüsterte Drizzt, als eine Kellnerin an ihren Tisch trat. Er kannte sie nicht, doch da er in letzter Zeit so selten nach Luskan kam, konnte er auch nicht alle kennen.
    »Seid gegrüßt«, sagte sie.
    »Gleichfalls, Süße. Und wie ist dein werter Name?«, erkundigte sich Bruenor.
    Sie lächelte nur und senkte verlegen den Kopf, aber Drizzt bemerkte, dass sie dabei nicht rot wurde. Außerdem fiel ihm die üble Narbe zwischen ihrer linken Brust und dem Schlüsselbein auf, als sie sich schwungvoll abwandte.
    Wieder sah Drizzt sich im ganzen Raum um. Sein Blick blieb an einem groß gewachsenen Mann hängen, der sich in ihre Richtung vorbeugte. Dabei verrutschte sein Hemd und gab den Blick auf eine ähnliche Narbe frei. Gleich darauf bemerkte er eine Frau schräg gegenüber, der er ein wenig in den Ausschnitt blinzeln konnte, weit genug, um auch dort eine Narbe – nein, ein Brandzeichen – zu entdecken, genau wie bei der Kellnerin.
    Erst jetzt achtete er wieder auf Bruenor, der gerade einen Teller Eintopf und Bier aus Baldurs Tor bestellte.
    »Nein, warte«, unterbrach ihn Drizzt.
    »Wie? Aber ich habe Hunger«, schimpfte Bruenor. »Du hast mich geweckt, und ich hab Hunger.«
    »Ich auch, aber wir kommen sonst zu spät«, beharrte Drizzt und stand auf.
    Bruenor sah ihn an, als hätte er den Verstand verloren.
    »Ich bin sicher, Wulfgar hat Hirschbraten an Bord«, tröstete Drizzt den Zwerg.
    Bruenors Blick verriet dessen heillose Verwirrung, doch dann reagierte er. »Ja, das hoffe ich auch«, stimmte der Zwerg zu und erhob sich.
    Genau wie alle anderen im Entermesser.
    »Interessant«, sagte Drizzt. Seine Hände ruhten an seinen Säbeln.
    »Sei vernünftig, Drow«, mahnte die Kellnerin. »Ihr könnt nirgends hin. Wir wollen uns mit euch unterhalten, an einem Ort unserer Wahl. Gebt uns eure Waffen, dann gibt es weniger Blutvergießen.«
    »Uns ergeben?«, fragte Drizzt unbeeindruckt und leicht spöttisch.
    »Seht euch doch um. Ihr seid hoffnungslos in der Unterzahl.«
    »Da kennt ihr meinen Freund aber schlecht«, warf Bruenor ein, schnappte sich seine Axt und schlug sie gegen seinen Schild, um diesen fest an seinem Arm zu verankern.
    Die Frau warf ihr Tablett weg und trat zurück, aber nicht schnell genug. Im Nu hatte Drizzt seine Waffen gezogen, und die Klinge von Blaues Licht lag an ihrem Hals.
    »Ich schätze, das erste Blut, das hier vergossen wird, ist deins«, stellte Bruenor fest.
    »Das spielt keine Rolle«, erwiderte die Frau mit einem seltsamen Lächeln. »Ihr werdet nicht nach Gauntlgrym gelangen, ganz gleich, was aus mir wird. Findet euch einfach damit ab, oder wir sorgen selbst dafür, indem wir euch umbringen. Ihr habt die Wahl.«
    Bruenor und Drizzt wechselten einen Blick und nickten.
    Die Krummsäbel blitzten auf, lösten sich jedoch vom Hals der Frau und schlitzten stattdessen den Stoff über ihrer Schulter auf. Instinktiv griff sie zu, womit Drizzt gerechnet hatte. Er trat vor, rammte ihr den Griff von Blaues Licht ins Gesicht, und sie fiel zu Boden.
    In der ganzen Gaststube zogen die anderen ihre Waffen unter den Tischen oder Mänteln hervor, größtenteils eigentümliche Zepter, halb Stab, halb Speer.
    Bruenor zog seine Axt in einem Tiefschlag quer vor dem Körper unter den Tisch, hakte sie hinter ein Bein

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