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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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trudelnd durch den Garten flog.
    Er griff noch danach, aber Dahlia hielt ihn mit ihrer wirbelnden Waffe auf und versetzte ihm jetzt einen Hieb nach dem anderen. Sie traf erst den einen Arm, dann den anderen, wieder und wieder, und auch das nur, wenn es ihm gelang, die Arme rechtzeitig zu heben. Wenn nicht, musste er Schläge auf Brust und Bauch und einmal ins Gesicht hinnehmen, worauf seine Lippen anschwollen.
    Im Nu hatte Dahlia seine Abwehr durchbrochen, denn ihre Stäbe prasselten aus jedem erdenklichen Winkel auf ihn ein und hinterließen Striemen um Striemen. Einer traf seinen Unterarm mit solcher Gewalt, dass sie beide den Knochen brechen hörten, bevor Themerelis überhaupt wusste, dass er getroffen war.
    In Panik und am Ende seiner Kräfte schlug der Krieger nach Dahlia.
    Sie duckte sich, drehte sich und schwang den rechten Arm hoch, wobei sie ihre Waffe unter und um seine ausgestreckte Schulter führte. Im Weiterdrehen stieß sie rücklings mit der Hüfte gegen seine, bog ihn über sich und warf Themerelis mit einem plötzlichen Ruck der festhängenden Waffe über ihre Schulter.
    Er landete flach auf dem Rücken, was ihm den Atem raubte. Seine Augen blickten ins Leere, und er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen.
    Dahlia wurde noch immer nicht langsamer, ließ weiter die Waffen kreisen, bis sie sich schließlich breitbeinig vor dem Gestürzten aufbaute und vor der Brust in die Hände klatschte, um den vier Fuß langen Mittelstab von Kozahs Nadel wiederherzustellen. Sie schwenkte den Stabflegel in die eine Richtung, dann in die andere, um geschickt die Seitenstäbe einzufangen, damit die Waffe wieder aus einem Stück bestand. Im Nu hielt sie einen acht Fuß langen Stab in der Hand, dessen eines Ende sie auf den Boden rammte, um sich damit hoch in die Luft zu stoßen. Dabei drehte sie die Waffe um und schrie den Gewitterwolken dort oben ihr »Jii-Kozah!« zu.
    Sie landete direkt neben Themerelis und stieß dem Mann die vordere Spitze des Stabflegels wie einen Speer in die Brust.
    Die Wucht des Aufpralls löste mehrere kurze Blitze aus, und die Waffe durchbohrte den Mann und drang durch seine Wirbelsäule bis in den Boden.
    Die siegreiche Dahlia rief erneut den alten, vergessenen Gott der Blitze an, während sie mit einer Hand ihren Stab in der Mitte festhielt, den anderen Arm seitlich ausstreckte und den Kopf in den Nacken warf, um zum Himmel aufzublicken.
    Ein Blitzschlag mit gleich nachfolgendem Donner traf die obere Spitze des Stabs und jagte durch ihn hindurch. Ein Teil seiner glühenden Energie überzog Dahlia mit einem blauweißen Netz, doch das meiste sprang mit verheerender Wirkung ungebremst auf Themerelis über. Der Krieger hatte Arme und Beine weit ausgestreckt, und nun sprangen die Kniescheiben und Ellbogen ächzend aus den Gelenken. Seine Augen traten hervor, als wollten sie aus ihren Höhlen platzen, und alle Haare standen wild zuckend senkrecht vom Körper ab. Entlang dem Metallstab, der den Mann aufspießte, war ein großes Loch in seinen Körper gesprengt.
    Und Dahlia hielt fest und genoss die Macht, die ihren geschmeidigen Leib durchströmte.
    Noch einmal blickte sie auf die versammelten Barbaren.
    Endlich entdeckte sie Erzgo Alegni unter ihnen, der sich jetzt nach vorn schob.
    »Erzgo Alegni, das ist dein Sohn!«, schrie sie.
    Und sie warf das Baby von der Klippe.

2
    Ein alter Zwerg auf dem letzten Weg

    »Er war noch klein … es ist so lange her«, schimpfte die Frau. Sie massierte ihrem alten Vater, dem der offenkundige Widerspruch zwischen seiner Geschichte und der Realität sichtlich unangenehm war, die Schultern.
    Drizzt Do’Urden erhob begütigend die dunklen Hände, um dem alten Mann zu zeigen, dass er ihm durchaus glaubte.
    »Es war hier«, beharrte der Mann, Lathan Obridock. »Der wundersamste Wald, den ich je gesehen hatte oder von dem ich je gehört habe. Dort herrschte Frühling, und es war warm, es wurde gesungen, und man konnte Glöckchen hören. Wir haben es alle gesehen, ich und Spragan und Addadearber und – wie hieß noch dieser Kapitän?«
    »Ashelia«, antwortete Drizzt.
    »Genau«, bestätigte der Mann. »Ashelia Larson, die den See besser kannte als jeder andere. Phantastischer Kapitän! Wir waren einfach angeln, weißt du. Und dann kamen wir über den See …« Er deutete auf das dunkle Wasser des Lac Dinneshere hinter ihm. »Wir hatten diesen Waldläufer dabei, diesen, hm, Streuner. Ja, so hieß er. Er hat Ashelia für die Überfahrt bezahlt, glaube ich. Mit

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