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Niewinter 01 - Gauntlgrym

Niewinter 01 - Gauntlgrym

Titel: Niewinter 01 - Gauntlgrym Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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bräuchte, und Jarlaxle vielleicht nur angeheuert, weil die zwei nun einmal unzertrennlich waren.
    War demnach er selbst, Jarlaxle, der überflüssige Ballast?
    Der Dunkelelf antwortete nicht mehr auf Athrogates Frage. Nur Augenblicke später holten sie Dahlia und die anderen ein, die am Rand eines tiefen Lochs standen und nach unten schauten.
    »Wir sind da«, erklärte Dahlia, als sie zu ihr traten.
    »Und wo ist die Stadt?«, knurrte Athrogate.
    »Dieser Schacht führt fünfzig Fuß in die Tiefe«, sagte Dahlia. »Danach kommt ein steiler Abhang etwas weiter links, den man aber hinunterklettern kann. Der Weg geht noch ein paar hundert Fuß in alle möglichen Richtungen weiter und endet dann an … nun, ihr werdet es bald sehen.«
    Sie wandte sich Valindra zu. Jarlaxle bemerkte, dass Dahlia nach einer ungewöhnlichen Brosche unter dem Rand ihrer Tunika tastete und mit den Fingern den Onyx darin berührte.
    »Valindra«, flüsterte sie. »Meinst du, du könntest unseren Freunden helfen, hier nach unten zu kommen?«
    »Wirf sie runter!«, keckerte der Lich. »Mit Ara… ja, genau, mit der!«
    »Valindra!«, fuhr Dahlia auf. Der Lich schüttelte den Kopf und prustete, als hätte er einen Eimer Wasser ins Gesicht bekommen. » Unbeschadet nach unten«, betonte Dahlia.
    Mit einem ergebenen Seufzer winkte Valindra nachlässig mit einer Hand. Daraufhin tauchte eine blau schimmernde Scheibe auf, die über dem Loch schwebte.
    »Du auch«, erinnerte Dahlia den Lich, während sie Valindra an der Hand nahm und zu der Scheibe führte. »Ich glaube, wir brauchen noch mehr, für den Drow und den Zwerg.«
    Mit neuerlichem Ausatmen winkte Valindra mit der linken Hand und dann noch einmal mit der rechten, um auch vor Jarlaxle und Athrogate schwebende Scheiben zu erschaffen.
    Dahlia ließ Valindras Hand los und bat den Lich voranzugehen. Valindras Scheibe senkte sich in das Loch. Auf Dahlias Nicken hob Dor’crae seinen Umhang. Der Mantel senkte sich flatternd über seinen Kopf, verdeckte seine Gestalt und verwandelte ihn in eine große Fledermaus, die Valindra nachflog.
    Nachdem die Elfe auf die beiden restlichen Scheiben gezeigt hatte, fasste sie an die Säume ihres eigenen magischen Mantels, den sie Borlann entwendet hatte.
    »Was weißt du?«, fragte Jarlaxle, ehe sie verschwand. »Über Valindra, meine ich.«
    »Ich glaube, dass ihr Wahnsinn sie irgendwie vor der Zauberpest geschützt hat«, antwortete die Elfe. »Sie ist eine einzigartige Verschmelzung von einst und jetzt. Vielleicht ist sie aber auch nur eine irre Untote, die unwiederbringlich verloren ist. Doch was immer sie ist, ich weiß, dass sie nützlich ist.«
    »Für dich ist sie also nur ein Werkzeug … ein magischer Gegenstand«, warf Jarlaxle ihr vor.
    »Bitte kläre mich auf, welchen Nutzen sie für dich und die anderen Drow all die Jahre hatte.«
    Ihre scharfsinnige Erwiderung brachte Jarlaxle zum Grinsen. Er tippte an seinen breitkrempigen Hut und wollte schon auf die Scheibe steigen, und auch Athrogate forderte er dazu auf. Doch sobald der Zwerg aufgesprungen war, trat Jarlaxle zurück: »Nach dir, Herrin.«
    »Das gefällt mir nicht«, erklärte der Zwerg, der in die Hocke gegangen war und beide Arme ausstreckte, als ob er damit rechnete, dass die Scheibe jeden Moment verschwinden würde und er zappelnd Halt suchen müsste.
    »Das kommt noch«, versprach Dahlia. Sie zog den Zaubermantel um sich und verwandelte sich im Nu in eine Krähe, die in die Tiefe schoss.
    Der Nächste war Athrogate, und Jarlaxle bildete die Nachhut. Ehe er auf Valindras Zauberscheibe trat, legte der Drow eine Hand an sein Abzeichen des Hauses Baenre von Menzoberranzan. Für den Notfall verfügte er über einen eigenen Schwebezauber.
    Doch er hätte dem Lich keine üblen Beweggründe unterstellen müssen, wie er bald herausfand. Die Scheiben schwebten gleichmäßig nach unten und befolgten dabei die mentalen Anweisungen derer, die auf ihnen standen. Fünfzig Fuß tiefer wurde aus dem Loch ein steiler Abhang, genau wie Dahlia es gesagt hatte. Sie verharrten jedoch auf den Scheiben, denn es war leichter, über den zerklüfteten Felsboden zu schweben, als zu laufen.
    Der Gang schloss sich enger um sie, bis sie sich hin und wieder ducken oder zur Seite lehnen mussten. Einmal mussten sie sich sogar auf die Scheiben legen, um eine tiefe Felsnase zu umgehen. Aber es ging immer weiter nach unten, mal nach rechts, mal nach links.
    An einem letzten Hindernis des alten Tunnels war Athrogate seinem

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