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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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ihn nicht hören. Drizzt überlegte, wie er zu ihr gelangen könnte, ohne selbst zum Opfer zu werden, so schnell, dass er ihr keine Gelegenheit gab, sich mit ihren Waffen auch gegen ihn zu wenden. Sie schien völlig außer sich zu sein. Ihr Gesicht war wutverzerrt, und sie ächzte und knurrte bei jedem gnadenlosen Schlag.
    Drizzt befürchtete ernstlich, sie könnte auch nach ihm ausholen.
    Er steckte seine Krummsäbel ein, beobachtete sie genau und registrierte ihren Rhythmus. Einen Moment später warf sich Drizzt von hinten auf sie, schlang den rechten Arm unter den erhobenen Arm von Dahlia und verkantete seine Hand dann hinter ihrem Nacken. Als er auf ihr landete und sie dabei zur Seite stieß, versuchte sie instinktiv mit der freien linken Hand nach ihm zu schlagen, was Drizzt ermöglichte, seine Linke unter ihren linken Ellbogen zu schieben.
    Jetzt hatte er sie fest im Griff, den einen Arm nach oben gereckt, den anderen wie einen Hühnerflügel nach hinten gezogen, und da sie unter seinem Gewicht weiter nach links taumelte, war es für ihn eine Leichtigkeit, ihr mit dem linken Fuß ein Bein zu stellen. Er versuchte, ihren Sturz abzufedern, musste aber auf ihr liegen bleiben, weil sie weiterhin um sich schlug und zornig aufschrie.
    »Dahlia«, sagte er immer wieder gegen ihr anhaltendes »Lass mich los!«.
    »Er ist tot«, redete Drizzt ihr gut zu. »Sie sind alle tot.«
    »Ich will ihn noch mehr töten!«
    Drizzt blinzelte erschrocken und hielt sie noch fester, bis sie sich nicht mehr rühren konnte. Dann schob er seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte: »Dahlia.«
    »Lass mich los!«
    »Sie sind tot. Du hast sie getötet. Dahlia!«
    Er hörte nicht auf zu flüstern, und irgendwann entspannte sich die Elfe unter ihm.
    Drizzt lockerte seinen Griff nur ganz langsam, ehe er sich von ihr löste und aufsprang. Er bot ihr eine Hand an, um ihr beim Aufstehen zu helfen.
    Dahlia, die immer noch auf dem Bauch lag, spähte zu ihm hoch, schlug die Hand aber aus. Sie rollte sich auf die Seite und richtete sich geschmeidig auf. Dann ging sie an Drizzt vorbei in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Dabei verlangsamte sie ihre Schritte nur einmal, um auf die zertrümmerte Masse zu spucken, die einmal der Kopf eines Shadovar gewesen war.
    Drizzt zuckte wieder zusammen und starrte sie an wie vom Donner gerührt.
    Das also waren Dahlias Dämonen.
    Aber weshalb und zu welchem Zweck, war ihm unklar.

14
    Unerwünschte Gesellschaft

    »Je weniger du sagst, desto besser kann ich dich ertragen«, teilte Barrabas der Graue seinem Jagdgefährten mit.
    Der missgestaltete Hexer reagierte mit einem herablassenden Grinsen, das der junge Tiefling immer häufiger aufsetzte und das Barrabas überaus irritierte. Der Meuchelmörder hatte nie viel von Magiekundigen gehalten, ob Priester oder Zauberer. Er verstand sie nicht und trat nur äußerst ungern gegen sie an. Gegen Krieger hatte er Hunderte von Duellen hinter sich, aus denen er in der Regel unversehrt hervorgegangen war. Aber noch der kläglichste Magier verfügte über schlaue Zaubertricks, die seine Abwehr durchdringen und ihn verletzen konnten.
    Zudem hatte Barrabas noch nie einen Zauberer kennengelernt, der nicht arrogant war – ebenso wie er noch nie einen Priester getroffen hatte, der nicht selbst die haarsträubendsten Entscheidungen rechtfertigte, indem er sich hinter seinem Gott versteckte.
    Beides war ihm zuwider.
    Dennoch war er hier draußen im Wald von Niewinter mit diesem Effron unterwegs, dessen nutzloser Arm wie ein knochenloser Schwanz auf seinem Rücken baumelte und dessen auffällige Augen von einer aus den Fugen geratenen Herkunft zeugten. Um die körperliche Hässlichkeit noch weiter auf die Spitze zu treiben, war Effron zudem ein Tiefling, und Barrabas hätte sich aus bitterer Erfahrung lieber mit einem Ork zusammengetan als mit einer solchen Teufelsbrut. Dieser hier schien alles in sich zu verkörpern, was Barrabas der Graue ablehnte, und das erinnerte ihn nur umso mehr daran, dass er keinen freien Willen mehr hatte, weil das furchtbare Schwert, das er geführt hatte – und von dem er dummerweise jahrzehntelang geglaubt hatte, dass er es beherrschte –, ihn bis in alle Ewigkeit martern würde.
    »Hast du Angst, dass ich die Fanatiker auf uns aufmerksam mache?«, fragte Effron boshaft. »Ach ja, Fürst Alegni hat mir ja erklärt, du wärst nur dann wirklich gefährlich, wenn du dein Opfer überraschen kannst.«
    Barrabas hielt an und drehte sich mit finsterem

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