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Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter

Titel: Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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anständige Leute. Warum sollte jemand allein hier draußen hausen? Wie konnte jemand hier draußen allein überleben ?
    »Sylora Salm hält viel von dir«, bemerkte Valindra und überraschte den Ashmadai damit. »Ich weiß nicht, wieso. Du kommst mir etwas … begriffsstutzig vor.«
    Jestry bedachte sie mit einem grimmigen Blick, erinnerte sich dann jedoch schnell daran, dass er mit einem Lich unterwegs war, und zwar mit einem, der als wahnsinnig galt.
    »Na dann, komm mit – Greeth! Greeth! – und lerne meine neue Freundin kennen«, lud Valindra ihn ein.
    Jestry wich blinzelnd zurück. Auf ihre gellende Anrufung mitten im Satz war er nicht gefasst gewesen, aber er glaubte, Valindra hätte dabei die Lippen verzogen. Hatte sie absichtlich losgekreischt, um ihn zu verstören? Das war immer die Frage bei ihr – woher sollte er das wissen?
    »Ich kümmere mich um die Wachen und schicke jemand anderen«, erwiderte Jestry.
    »Du kommst mit rein«, stellte Valindra klar. »Tot oder lebendig.«
    Wieder spürte Jestry jenen kalten Hauch. Er fühlte den Hunger darin.
    »Ich kenne jemanden, der sich schon auf deinen leblosen Körper freut«, zog Valindra ihn auf. Jestry riss die Augen auf. Er musste sich sehr zusammenreißen, um einen Aufschrei zu unterdrücken.
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Valindra, aber diesmal nicht zu Jestry. Sie schien mit niemandem zu sprechen! »Selbst wenn ich ihn umbringe, kannst du ihn nicht haben. Noch nicht.«
    »Was meinst du damit?«, wollte Jestry wissen.
    »Tot oder lebendig?«, kicherte Valindra.
    Die anderen Ashmadai hinter ihm wurden unruhig, und Jestry sah sich hilfesuchend um. Aber Valindra hatte das Zepter des Asmodeus. Sylora hatte ihr die Führung übertragen, und Jestry war nur zu bewusst, dass seine »Freunde« bei jedem Ungehorsam seinerseits ihre Befehle gegen ihn ausführen und ihn im Zweifelsfall auch töten würden.
    »Nur du«, sagte Valindra, die in sich hineinnickte.
    Jestry rief den anderen Ashmadai zu: »Bewacht den Weg und die Umgebung.« Sie reagierten, als sähen sie einen Verdammten.
    Ohne ein weiteres Wort glitt Valindra mit nach vorn gestrecktem Zepter auf die kleine Hütte zu. Jestry holte sie erst kurz vor der Veranda ein. Die Vordertür schwang auf.
    »Kann ich etwas für euch tun, ihr Wanderer in finsterer Nacht?«, fragte sie , als sie in die Tür trat, wo ihre Gestalt vom Feuerschein aus dem Haus umrahmt wurde. In ihrer Stimme lag eine süße Unschuld, die in diesem gefährlichen Land völlig fehl am Platz wirkte.
    »Das ist die einzige Frage, die ich mir stelle«, erwiderte Valindra.
    Jestry wollte ihr einen Blick zuwerfen, konnte aber seine Augen nicht von der Frau abwenden, die vor ihm stand. Sie war nicht wirklich schön, wenn auch nicht unattraktiv. Ihr Körper war zierlich, das Gesicht offen und rund, und ihre Locken glänzten selbst im Dämmerlicht rot. Ihn überkam ein seltsames Gefühl, während er so dastand und sie ansah, die Wärme und Unschuld in ihrer Stimme vernahm und das verspielte Federn ihrer dichten Haare bemerkte. Jestry kam Kirschkuchen in den Sinn.
    Kirschkuchen an einem angenehm kühlen Herbstabend, wenn der Wind vom See her wehte und er mit seiner Mutter und den beiden Schwestern zusammensaß. Er dachte an die Zwillinge, die an beiden Seiten kauerten und an den Zipfeln des Quilts zerrten, der ein bisschen zu kurz war, um sie alle zu wärmen.
    Er schüttelte den Kopf, um sich wieder zu fassen, aber da sagte die Frau: »Kommt doch herein. So spät hatte ich nicht mehr mit Besuch gerechnet, aber die Suppe in meinem Kessel ist noch warm.«
    Jestry versank wieder in seinen Erinnerungen. In Gedanken starrte er über den See, immer in der Hoffnung, als Erster die Fackel zu entdecken, welche die Rückkehr seines Vaters von der Jagd ankündigte.
    Valindra war schon fast im Haus, ehe der Krieger überhaupt merkte, dass sie sich gerührt hatte. Er nickte der rothaarigen Frau zu und betrat ihre einladende Kate. Als er an den Herd trat, blickte er immer wieder zu ihr zurück.
    Sie hatte ein offenes, warmes Lächeln. Nichts an ihr war ausgesprochen attraktiv – sicher besaß sie nicht ein Merkmal, bei dem Sylora Salm im Vergleich nicht schöner gewesen wäre. Aber alles zusammen … passte irgendwie.
    »Welchen guten Göttern verdanke ich einen so angenehmen Besuch inmitten der Nacht?« Die Frau schloss die Tür und bot Valindra und Jestry zwei Stühle am Kamin an, während sie einen dritten Stuhl für sich holte.
    Das alles wirkte so ungemein

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