Niewinter 02 - Salvatore, R: Niewinter 02 - Neverwinter
Beginn der Treppe gegen die Brüstung und landete auf dem Gesäß.
Sie wurde von immer mehr Eis überzogen. Als sie aufstehen wollte, rutschte sie mehrmals aus.
Und immer noch prasselte der Hagel.
Da warf Dahlia sich die Treppe hinunter.
Sie fing den unsanften Weg nach unten ab, indem sie mit Hilfe des Geländers ihren Sturz bremste, bis sie schließlich zusammengerollt auf dem Pflaster aufkam. Immerhin war sie dem Hagelsturm entronnen.
Mit einer großen Kraftanstrengung zwang sie sich zum Aufstehen und ging taumelnd ein paar Schritte weiter, ohne zu wissen, wohin sie sich wenden sollte.
Aber es spielte auch keine Rolle, denn nun drangen aus jedem Winkel Piraten auf sie ein, die Äxte, Schwerter und Enterhaken schwangen.
Dahlia, die immer noch um ihr Gleichgewicht kämpfte, begriff, dass sie vollkommen wehrlos war.
Selbst wenn Drizzt jetzt zum Rand der Veranda käme, wo immer noch der Eissturm tobte, könnte er nicht rechtzeitig alle niedermähen.
Selbst wenn Guenhwyvar voller Wutgebrüll herabspringen würde – bis die Piraten begriffen hätten, in welcher Gefahr sie schwebten, hätten sie Dahlia schon mehrfach getötet.
Sie ergab sich dem Tod.
So hatte es nicht enden sollen.
Drizzt hatte kaum die Schwelle überquert, um Dahlia zu folgen, als der Hagel ihn auch schon zurücktrieb.
Knurrend zog er seine Kapuze über den Kopf und sprang noch einmal vor, aber das Eis war so glatt, dass er in die Mitte der Veranda rutschte und von dort aus keine Möglichkeit hatte, die Treppe zu erreichen.
Drizzt schrie nach Guenhwyvar. Er spannte Taulmaril und begann wieder zu schießen.
Ein Eisstück traf ihn so hart, dass er in die Knie ging, doch er schoss auch aus dieser Position weiter. Er suchte nach dem Zauberer – wenn er doch nur den Zauberer erwischen könnte!
Dann suchte er das Nachbardach nach Guenhwyvar ab. Dort drüben war ein Schütze zu sehen, der verzweifelt versuchte, einen Pfeil abzuschießen, als eine zweite Gestalt, eine Frau mit einem langen Messer, auf ihn zukam. Sie rammte den Schützen, schlug mit einem Arm den Bogen beiseite und stach mit ihrem Messer zu.
Drizzt hätte sie erschießen können, aber war sie Freund oder Feind?
Er ließ den Bogen sinken und hechtete nach dem Geländer, um einen Blick auf den Hof zu werfen. Dort sah er Dahlia und die Schurken, die auf sie eindrangen.
Er konnte nur nach ihr rufen, hob aber den Bogen und entschied, welchen der Mordgesellen er noch aufhalten wollte.
Und wem er demnach gestatten würde, Dahlia zu erreichen.
Therfus der Handfertige schmunzelte angesichts dessen, was sich vor ihm abspielte. Die Elfe war nach unten gerollt, war aber nach seinem Schlangenblitz noch nicht Herr über ihre Bewegungen.
Er wusste, dass der Drow nach wie vor in seinem anhaltenden Hagelangriff festsaß. Es war so leicht gewesen, die gefürchtete Dahlia und ihren Drow-Freund zu besiegen! Fast bemitleidete er die Krieger.
Aber nur fast, denn wie sollte er jemandem Mitleid entgegenbringen, der dumm genug war, sein Schwert zu erheben, wenn ein Zauber so viel mächtiger war?
Ihm kam der Gedanke, Dahlia jetzt und hier zu erledigen, damit er sich ihres Todes rühmen konnte, bevor die Halunken bei ihr waren. Deshalb begann er erneut, Zauberworte zu flüstern.
Dann lag plötzlich eine Dolchspitze an seiner Kehle.
»Das ist nicht der rechte Zeitpunkt zum Töten, Sohn von Schiff Rethnor«, raunte eine leise Stimme. »Oder ist es der rechte Zeitpunkt, selbst zu sterben?«
Therfus’ Gedanken überschlugen sich. Wie konnte er jetzt entkommen? Einen kurzen Augenblick war seine höhnische Verachtung für jeden, der eine Klinge dem Zaubern vorzog, erschüttert.
»Du willst den edlen Stellvertreter eines Hochkapitäns töten?«, fragte er in der Hoffnung, dass seine Stellung ihn retten könnte, wenn seine Zauber es offenkundig nicht vermochten.
Der Mann hinter ihm schnaubte.
»Verstehst du nicht, was das bedeutet?«, sagte Therfus in plötzlichem Aufbegehren mit neuem Nachdruck. »Ich bin von Adel und an zweiter Position!«
»Genau wie ich.«
Therfus blinzelte am Dolch entlang und nahm den reich verzierten Griff am Ende der silbrigen Klinge wahr. Da verstand er.
»Beniago von Schiff Kurth!«, knurrte er. Dass er seinen Gegner erkannte, erfüllte ihn mit Erleichterung und Angst gleichermaßen, besonders da er den Ruf dieses tödlichen Dolches kannte.
Das Messer löste sich von seinem Hals, und der Meuchelmörder stieß ihn einen Schritt vor. Therfus fuhr herum. »Das hier geht
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