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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Bruder Afafrenfere kurz angebunden. »Was hast du mit mir angestellt, Zwergin?«
    »Hab ich dir doch gesagt«, erwiderte Ambergris. »Wenn du dich auf Toril herumtreiben willst, kann ich nicht zulassen, dass du wie ein halber Schatten aussiehst, richtig?«
    »Das ist keine Illusion«, protestierte Afafrenfere. »Meine Haut wird heller.«
    »Und wie steht es um dein Herz?«, fragte die Zwergin.
    Afafrenfere funkelte sie böse an.
    »Wie lange warst du ein Schatten?«
    »Ich habe mich dem Schattenreich angeschlossen«, erklärte er.
    »Quatsch. Du hast dich verliebt, weiter nichts«, entgegnete Ambergris. »Wie lange?«
    »Man kann aber nicht …«
    »Wie lange?«
    »Drei Jahre«, räumte Afafrenfere ein.
    »Das heißt, du hast rund ein Vierteljahrhundert hier verbracht, und jetzt könnte ich fragen, wo, wenn ich das nicht schon längst wüsste.«
    »Ach ja?«
    »Natürlich. Deine Ausbildung war in den Bergen von Damara.«
    Afafrenfere wich zurück, als hätte sie ihm einen Schlag versetzt. »Woher weißt du das?«
    »Du hast eine gelbe Rose auf der Innenseite deines Unterarms, du Esel. Glaubst du, so ein Hinweis würde mir entgehen? Außerdem habe ich dir auf dem Rückweg aus Gauntlgrym die Wahrheit erzählt. Ich stamme aus der Zitadelle Adbar, und Adbar kennt das Kloster der Gelben Rose.«
    »Ist doch egal«, erwiderte Afafrenfere. »Ich habe mich Cavus Dun freiwillig angeschlossen.«
    »Parbid, meinst du.«
    »Cavus Dun und dem Schattenreich«, knurrte Afafrenfere. »Und jetzt nimmst du mir das Schattenzeug wieder weg.«
    »Du bist kein verdammter Schatten«, betonte Ambergris. »Genauso wenig wie ich. Du bist ein Mensch, so wie vor deinem Übertritt in die Dunkelheit. Du benimmst dich, als würde ich dich berauben, dabei rette ich dich, und zwar offenbar vor dir selbst. In der Schattenwelt hast du nichts verloren, Jungchen. Du bist nicht als Schatten geboren, und darum werden die Grauhäute nie viel für dich übrig haben.«
    »Und du warst bloß eine Spionin«, sagte Afafrenfere. »Eine verräterische Spionin.«
    »Möglich«, sagte Ambergris. Es war zwar eindeutig komplizierter, doch sie hatte wenig Lust, das dem jungen Mönch zu diesem Zeitpunkt zu erklären. Amber Gristle O’Maul hatte sich nicht freiwillig angeboten, ins Schattenreich zu ziehen, um dort für die Zitadelle Adbar zu spionieren. Diesen Auftrag hatten die Richter der Zitadelle ihr zur Strafe für erhebliche Indiskretionen auferlegt. Die Alternative wären zwanzig Jahre Strafarbeit in Ketten in den tiefsten Minen der Festung gewesen.
    »Sei doch froh darüber«, sagte die Zwergin nun. »Ansonsten hätte Drizzt Do’Urden dich Mönchlein zweifellos in Stücke gehackt.«
    »Ich soll ihm also verzeihen?«, fragte Afafrenfere ungläubig. »Dem Mistkerl, der Parbid umgebracht hat? Und dir soll ich auch verzeihen, einer Verräterin, die gar kein echter Schatten ist? Du erwartest, dass ich meine Hautfarbe ändere und so tue, als wäre all das nie geschehen?«
    »Wenn du klug bist, versuchst du, diese letzten drei Jahre zu vergessen«, antwortete Ambergris.
    Afafrenfere trat drohend auf sie zu, aber die mächtige Klerikerin zuckte nicht mit der Wimper.
    »Hör mal, Jungchen«, warnte sie den erbosten Afafrenfere und hob dabei einen dicken Finger, »und hör dabei auch auf dein Herz. Du hast nie zu diesem finsteren Haufen gehört, denn du bist nicht wie sie, weder von Geburt noch vom Wesen her. Und das weißt du auch. Du bist vielleicht kein edler Paladin wie die anderen Mönche der Gelben Rose, aber du bist auch kein grauhäutiger Meuchelmörder, der andere umbringt, nur weil irgendwelche Nesser-Schweine das fordern.«
    »Er hat Parbid auf dem Gewissen«, heulte Afafrenfere auf. Ambergris war froh, dass er nur dieses Argument vorbrachte, denn das bestätigte ihre Vermutungen.
    »Parbid hat ihn angegriffen, und es ist ihm genauso ergangen wie den meisten, die diesen speziellen Drow angreifen«, fauchte Ambergris. Diesmal richtete sie sich auf die Zehenspitzen auf und drückte Afafrenfere ihre dicke Nase ins Gesicht, während sie weitersprach. »Willst du Blutrache an jemandem nehmen, der nichts weiter verbrochen hat, als sich gegen einen Angriff zu wehren?«
    Afafrenfere reckte sich ein wenig und hob sein Gesicht, aber Ambergris ließ nicht locker.
    »Willst du das? Bist du wirklich so dumm? Bist du derart begierig auf deinen Tod?«
    »Oh, verdammt!«, jammerte Afafrenfere und schlug den Unterarm vors Gesicht, während er sich abwandte.
    »Und komm mir

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