Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
Vom Netzwerk:
Verluste.«
    Der Hinweis darauf, dass hier doch noch ein gewisser Gewinn warten mochte, war schwer zu überhören. »Geh schon!«, fauchte Draygo Quick seine Schülerin nach kurzem Nachdenken an. Sollte es zum Kampf kommen, so würde sie ihm gegen diesen Drow oder gegen die Illithiden ohnehin nicht beistehen können, das wusste Draygo Quick.
    »Meister!«
    »Geh!«, rief er erneut.
    »Aber die Dunkelelfen haben bis auf den Turm die gesamte Burg eingenommen!«, schrie die Frau. »Und wir sitzen hier hinter einer Wand aus Adamant gefangen!«
    Draygo Quick sprang auf und ging wütend auf die junge Schattenfrau los. Seine Augen waren weit aufgerissen, die Nasenflügel gebläht. Solche Ausbrüche waren bei dem mächtigen, stets auf Haltung bedachten Fürsten so selten, dass dieser die gewünschte Wirkung zeigte, denn die Frau quiekte entsetzt auf und schlug im Gehen die Tür hinter sich zu.
    Draygo Quick atmete tief durch, um seine Fassung wiederzugewinnen. Dann wandte er sich Kimmuriel zu. »Wie könnt Ihr es wagen?«, fragte er leise.
    »Wir haben Euch einen Gefallen getan, und Euer Lohn wird höher sein als die von uns verursachten Unannehmlichkeiten«, antwortete Kimmuriel.
    »Durch Euren Angriff auf meine Residenz?«
    »Der dient nur zu Eurem Schutz. Wie sonst solltet Ihr dem Herrscher von Trübschmiede und den übrigen Fürsten das Verschwinden von Drizzt und den anderen erklären? Denn das ist natürlich der Grund unseres Kommens. Die Schäden an Eurem Wohnsitz sind in der Tat beträchtlich – so ist Jarlaxle nun einmal, fürchte ich. Er hält es immer für das Beste, eine Schlacht durch absolute Überlegenheit schnellstmöglich zu gewinnen, und das ist ihm wie üblich gelungen.«
    »Wenn Ihr mich für geschlagen haltet, kennt Ihr Draygo Quick schlecht.«
    »Oh, bitte, Fürst Draygo, seid vernünftig«, erwiderte Kimmuriel mit hörbarer Herablassung.
    Vielleicht war es aber auch nur absolute Selbstsicherheit, dachte Draygo Quick.
    »Eure Burg lässt sich reparieren, und wir werden möglichst wenige von den Soldaten töten, die für Euch kämpfen. Das heißt, dies ist zwar alles ein wenig unangenehm für Euch, aber mehr muss es auch nicht werden und gewiss nicht so tragisch, wie es werden könnte, wenn Ihr Euren Stolz über Euren Pragmatismus stellt. Wir kommen auf Geheiß von … nun, lasst uns einfach sagen, dass die Herrin Lolth sich nicht nehmen lässt, was ihr gehört. Ich bezweifle, dass Ihr den Krieg wünscht, der ausbrechen könnte, wenn Ihr auf Eurem Stolz beharrt.«
    »Die Herrin Lolth?«, wiederholte Draygo Quick, ohne seine Faszination zu verbergen. »Wegen Drizzt?«
    »Das dürfte Euch nichts angehen«, wehrte Kimmuriel ab.
    »Also ist er ein Auserwählter.«
    Kimmuriel schüttelte den Kopf. »Das behaupte ich nicht.«
    »Aber die Herrin Lolth …«
    »Hat ihre eigenen Pläne, und nur ein Narr würde so tun, als ob er sie verstünde«, sagte Kimmuriel. »Es ist auch unwichtig. Hier ist mein Angebot, und das mache ich nur dieses eine Mal: Ihr bleibt in diesen Räumen, bis wir unsere Arbeit getan haben. Haltet Eure verbliebenen Untergebenen zurück. Ihr habt sowieso kaum eine andere Wahl. Wir werden schon bald wieder weg sein.«
    »Mit Schätzen«, bemerkte Draygo Quick und nickte zu der Onyxfigur.
    Kimmuriel zuckte nachlässig mit den Schultern. »Ihr wollt wissen, ob Drizzt in Mielikkis oder Lolths Gunst steht«, sagte der Drow.
    »Ihr wisst es?«
    »Ich habe gewisse Erkenntnisse, die zu der von Euch angestrebten Klärung dieser Frage beitragen könnten«, antwortete Kimmuriel. »In der Tat habe ich Antworten, welche die Frage nach Drizzt Do’Urdens Treue oder der ihn schützenden Göttin unwichtig machen werden.«
    Draygo Quick schluckte.
    »Ich komme aus dem Illithiden-Nest«, erklärte Kimmuriel, und Draygo schluckte erneut, denn wenn irgendein Geschöpf des Multiversums Antworten zum Schicksal von Abeir-Toril hatte, dann gewiss diese Gruppe.
    »Sind wir also im Geschäft?«, fragte Kimmuriel.
    »Ihr erledigt, was Ihr zu tun habt, und verschwindet? Was noch?«
    »Ihr haltet Euch an den Vertrag, den Jarlaxle mit Fürst Parise Ulfbinder geschlossen hat.«
    »Unsinn!«, schimpfte Draygo Quick. »Ihr könnt mir nicht den Krieg erklären und gleichzeitig kalt lächelnd ein Handelsabkommen unterschreiben!«
    »Wir haben Euch nicht den Krieg erklärt«, korrigierte Kimmuriel. »Wir kamen, um etwas zurückzuholen, was Euch nicht gehört.«
    »Drizzt und seine Begleiter haben meine Burg angegriffen! Ich

Weitere Kostenlose Bücher