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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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verlegen.
    »Und ich bin Drow-Brut«, erinnerte ihn Drizzt.
    Stokker konnte nur mit den Schultern zucken. »Wir schmeißen ihn ja auch nicht raus«, murmelte er.
    Drizzt lachte. »Wir bleiben nicht mehr lange.«
    »Du sagtest gerade, für immer.«
    »Hier in Kelvins Steinhügel«, erklärte er. »Vielleicht lassen wir uns in Bryn Shander nieder oder vielleicht auch in Waldheim. Dahlia und Entreri fühlen sich in euren Tunneln sowieso nicht richtig wohl.«
    Stokker kniff die Augen zusammen.
    »So einladend ihr sie auch gestaltet«, fügte Drizzt rasch hinzu und verbeugte sich, um Stokkers Stirnrunzeln zu mildern. »Dahlia ist immerhin eine Elfe, und Entreri …«
    »Der war nicht immer ein Freund der Heldenhammers, hm?«, warf Stokker ein.
    »Aber auch kein Feind mehr, sonst hätte ich ihn niemals hergebracht. Sonst würde ich nicht einmal mit ihm reisen.«
    »Tja, geh du hin, wo du hingehen musst«, meinte Stokker. »Aber wenn du im Tal bleibst, solltest du mich und meine Jungs mal besuchen.«
    »Sehr oft«, versicherte ihm Drizzt.
    Später an diesem Tag ritten Drizzt, Dahlia und Entreri von Kelvins Steinhügel nach Bryn Shander. Der Drow hoffte, dort ihre längerfristigen Pläne in Gang zu bringen. Afafrenfere verabschiedete sie und blieb zurück, um ein Auge auf Ambergris und ihre nicht enden wollenden Trankopfer zu haben. Auch Effron hatte überraschend erklärt, lieber dort zu bleiben. Drizzt stellte fest, dass Stokker ihn darum gebeten hatte, damit die beiden etwas Zeit miteinander verbringen und Effron seine Herkunft genauer erklären konnte. Diese Erkenntnis rührte ihn bis ins Innerste und erinnerte ihn daran, dass die Heldenhammer-Zwerge vor Fremden weit weniger Angst hatten als viele andere Völker auf Faerûn. Vor langer Zeit war Bruenor offen genug gewesen, sich mit einem abtrünnigen Dunkelelfen anzufreunden, und jetzt bemühte sich Stokker augenscheinlich um eine Fortführung dieser Tradition.
    So wuchs Drizzts Vertrauen, dass es richtig gewesen war, seine Kameraden in dieses ferne, scheinbar lebensfeindliche, aber letztlich doch gastfreundliche Land geführt zu haben, als er den Berg der Heldenhammer-Sippe hinter sich ließ.
    Dahlia ritt hinter Drizzt auf Andahar, doch ihr Gewicht behinderte das starke Einhorn kaum. Noch am gleichen Tag erreichten sie Bryn Shander, wenn auch erst nach Sonnenuntergang, als der frische Wind auflebte. Zu dieser Stunde waren die Tore bereits geschlossen, aber die Wachen erkannten Drizzt Do’Urden und ließen ihn und seine Begleiter bereitwillig in die Stadt.
    »Wann zieht die Karawane nach Luskan zurück?«, fragte einer, als die ungewöhnlichen Reittiere zwischen den Türmen am Westtor hindurchtrabten.
    Drizzt zuckte mit den Schultern, denn er wusste es nicht, und es kümmerte ihn auch nicht. Er stieg von Andahar, bat Dahlia, es ihm nachzutun, und dann entließen er und Entreri ihre Tiere.
    »Am besten melden wir uns beim Stadtrat als Kundschafter«, schlug Drizzt vor, als sie zur nächsten Taverne gingen.
    »Wie lange willst du hierbleiben?«, fragte Entreri.
    Drizzt blieb stehen und vergewisserte sich, dass sie allein waren und nicht belauscht wurden.
    »Jarlaxle hat uns geraten, den ganzen Frühling oder länger zu bleiben«, gestand er.
    »Das wäre doch ein guter Grund, augenblicklich abzureisen«, knurrte Entreri.
    »Mächtige Gegner sind uns auf den Fersen, zumindest mir, und dann finden sie auch euch«, sagte Drizzt.
    »Draygo Quick«, überlegte Dahlia.
    »Das ist nur einer.«
    »Was weißt du?«, hakte Entreri nach.
    »Die Drow aus Gauntlgrym«, gab Drizzt zu. »Sie haben begriffen, wer ich bin, heißt es.«
    »Na, wunderbar«, brummte Entreri.
    »Was heißt das?«, fragte Dahlia.
    »Das heißt, willkommen in der neuen Heimat«, sagte der Meuchelmörder verstimmt.
    »Wenn sie die Spur verloren haben, wird Jarlaxle uns informieren«, sagte Drizzt. »Außerdem gibt es schlimmere Orte als diesen hier. Wärst du denn lieber woanders?«
    Diese gezielte Frage entlockte Entreri nur ein Achselzucken, mit dem er einräumte, dass dieser Ort letztlich so gut war wie jeder andere.
    »Offenbar haben wir uns ein paar Feinde gemacht«, überlegte Dahlia. »Draygo Quick, Szass Tam und jetzt diese Dunkelelfen. Gibt es überhaupt einen Ort auf der Welt, der weit genug weg ist?«
    »Wenn ja, dann haben wir ihn gerade gefunden«, bemerkte Entreri.
    An diesem Abend brauchten sie ihre Getränke nicht zu bezahlen, denn Drizzt war in der Taverne bekannt. Immer wieder traten Bürger

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