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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Dahlia ein.
    »Es ist etwas anderes, aber nicht weniger wichtig«, versicherte ihr Drizzt.
    Arunika starrte ihn eine Zeitlang an, ehe sie leise etwas flüsterte. Es war ein Zauber, wie Drizzt begriff.
    »Ein Gegenstand?«, fragte sie.
    »Ja«, antwortete Drizzt.
    Arunika schickte sich an aufzustehen. Drizzt griff nach seiner Geldbörse, aber die Frau wehrte ab. »Ich gehe zu ihm«, versprach sie.
    »Was willst du?«, fragte Artemis Entreri durch den Türspalt. Er trug nur seine Hose, und Arunika achtete darauf, dass er ihren bewundernden Blick auf seinen muskulösen Oberkörper bemerkte.
    »Barrabas«, sagte sie.
    »So heiße ich nicht – nie wieder.«
    »Dann eben Artemis«, sagte sie. »Rede mit mir. Wir beide sind große Fische in einem Meer voller Tagelöhner. Wir sollten uns nicht fremd sein und schon gar keine Feinde.«
    Ihre Worte wurden von einer ganzen Menge magischer Überzeugungskraft verstärkt, aber das wäre gar nicht nötig gewesen. Bei den meisten Männern – und Entreri bildete da keine Ausnahme – erwies sich der entwaffnende, bezaubernde Anblick ihrer durch Magie erzielten Erscheinung als ausreichend. Entreri trat zurück und öffnete die Tür. Glücklich betrat Arunika seine Kammer.
    »Wie schön, dass du zurück bist«, sagte sie, nahm auf dem zerwühlten Bett Platz und schlug geziert die Beine übereinander. Ihr kam der Gedanke, dass sie Drizzts Bitte vergessen und Entreri zum Bleiben überreden könnte. Sollte sie ihn zum Informanten machen? Ein neuer Knoten in dem Netz, das sie spann? Schließlich kannte sie die Taten von Barrabas dem Grauen. Er war ein gefährlicher Mann voller Potenzial.
    Zu gefährlich, entschied sie nach einem kurzen Wortwechsel und einem Blick in seine kalten Augen. Ja, sie erinnerte sich an Barrabas den Grauen und hatte immer gewusst, dass er zu den wenigen Sterblichen zählte, die in der Lage wären, ihr zu trotzen.
    Was nicht hieß, dass er ihr nicht von Nutzen sein konnte, und zwar in vielerlei Hinsicht.
    Trotz ihres Protests in der Schankstube war Arunika eine Meisterin in der Kunst der Verführung, was ihr selbst ebenso entgegenkam wie Entreri. Erst als es im Osten zu dämmern begann, verließ sie den erschöpften Entreri, der danach rasch einschlief.
    Sie hatte ihm große Lust bereitet, und er hatte sich revanchiert. Was für ihn sprach, wie der Sukkubus fand, denn sie hatte ihn keineswegs um des eigenen Vergnügens willen verführt. Zumindest nicht in dieser Nacht, auch wenn dies natürlich eine erfreuliche Überraschung gewesen war! Nein, inmitten ihrer Vereinigung hatte Arunika den gefährlichen Meuchelmörder mit einem Sehzauber belegt, der ihr gestattete, in seine Gedanken einzudringen. Und als sie einander erschöpft in den Armen lagen, war die Teufelin ihrem dämonischen Ruf gerecht geworden und hatte Entreri leise ins Ohr geflüstert, dass es für ihn am besten wäre, mit Drizzt und Dahlia weiterzuziehen.
    Ihr Ruf als Seherin war schließlich nicht völlig unverdient, und nun würde Artemis Entreri auf magische Weise für Arunika spionieren.

Kapitel 4
    Mein Freund, der Vampir
    Der Perspektivwechsel ließ Draygo Quick zunächst die Orientierung verlieren. Im einen Moment stand er noch in seinem Zimmer und sah den Panther im Nebel verschwinden, dann wirbelte er auch schon durch den Äther, weil seine Sinne Guenhwyvar heimlich begleiteten.
    Und im nächsten Augenblick war er bei dem Waldläufer und bei Dahlia auf Toril angekommen. Allerdings schlich er über den Boden. Er konnte die beiden hören, sich jedoch nicht nach ihnen umdrehen. Dass er keinen Einfluss auf die Muskeln der Katze hatte, sondern lediglich sah, hörte, roch und fühlte, was sie wahrnahm, erzeugte ein seltsam losgelöstes Gefühl. Besonders die fehlende Kontrolle machte dem alten Zauberer zu schaffen.
    Das war in der Tat eine veränderte Realität, denn die Pantheraugen nahmen die Welt anders wahr als ein Mensch. Alles wirkte verlängert, und die Entfernungen waren deutlicher zu erkennen. Gräser, Äste und Laub waren so glasklar zu sehen, als würde er durch eine Lupe blicken, als hätten hundert Spiegel das Sonnenlicht aufgefangen und viele Male verstärkt, bis die Farben der Welt sich vollständig veränderten. Es war schwindelerregend!
    Auch Geräusche erfüllten Draygo Quicks Kopf, manche leise wie der Ruf eines fernen Vogels, der abrupt lauter wurde, als der Panther die Ohren darauf einstellte. Bei dieser Bewegung verblassten andere Geräusche. Draygo bekam den Eindruck, die

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