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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Richtige ist«, erwiderte Drizzt. »Wir verpassen diesen Sahuagin einen harten Schlag. So können wir sie vielleicht überzeugen, sich so lange von Letzthafen fernzuhalten, dass die Stadt sich erholen kann.«
    »Seeteufel sind gefährliche Gegner«, warnte Ambergris ernst.
    »Wir auch.« Dabei sah Drizzt Entreri an, der dem Vorhaben wohl am ehesten widersprechen würde.
    Aber der Meuchelmörder wirkte recht gelassen. Mit verschränkten Armen saß er auf seinem Stuhl, ohne Einwände zu erheben.
    »Wir lassen erst den Mond aufgehen«, fuhr Drizzt fort.
    »Viel Mondlicht wird das heute nicht«, sagte Dahlia.
    »Das dürfte uns helfen«, meinte die Zwergin.
    Drizzt nickte und schwieg, denn nun hatte sich die Belegschaft des Steinmetzlochs in einer Reihe aufgestellt und brachte Platten voller Köstlichkeiten. Darauf lagen Fische und Muscheln, Algensalat und riesige rote Hummer, die einst zu den berühmtesten Delikatessen der nördlichen Schwertküste gezählt hatten. In Luskan gingen heute kaum noch welche ins Netz, und rund um Letzthafen war das Fischen natürlich überaus gefährlich.
    »Wir fangen unseren Fisch noch selbst«, sagte der Wirt, ein großer schmaler Mann mit ziemlich krummen Beinen und einem so ledrigen Gesicht, dass es den Anschein hatte, als könnte man es ihm vom Kopf schälen und gleich als Rüstung verwenden. »Eines gar nicht so fernen Tages bringe ich Sahuagin auf den Tisch, und ich hoffe bloß, dass die Mistviecher besser schmecken, als sie sich benehmen.«
    Das brachte ihm Hochrufe aller Anwesenden ein, die noch lauter wurden, als der Mann, den der Dreizack erwischt hatte, sich auf den Ellbogen stützte und von Herzen in den Jubel einstimmte.
    »Ein Hoch auf Amber Gristle O’Maul!«, riefen sie.
    »Von den Adbar O’Mauls!«, fügten die drei hinzu, mit denen Amber vor der Unterbrechung zusammengesessen hatte.
    »Gutes Essen«, sagte Ambergris etwas später und rülpste.
    »Das sind Henkersmahlzeiten meistens«, brummte Entreri.
    Drizzt und die anderen sahen ihn mürrisch an.
    »Was?«, fragte er unschuldig. Als er aufsah, hielt er in jeder Hand eine Hummerschere.
    »Bist du immer so hoffnungsvoll?«, wollte die Zwergin wissen.
    »Um mich habe ich keine Angst«, erklärte Entreri mit Unschuldsmiene. »Ich weiß, dass ich schneller bin als du, Zwergin. Und der da«, fügte er hinzu und zeigte auf Drizzt, »bleibt garantiert hinten und deckt seinen Gefährten bis zum bitteren Ende den Rückzug, damit wir fliehen können.«
    Bei dieser Bemerkung musterten Afafrenfere und Ambergris den Drow neugierig.
    »Warum sonst sollte ich bei diesem Narren bleiben?«, ergänzte Entreri.
    Drizzt war sprachlos. Ausgerechnet das Gelächter von Artemis Entreri trug dazu bei, vor diesem waghalsigen Vorhaben seine Nerven zu beruhigen.
    Sie stahlen sich durch die dunklen Straßen der Unterstadt. Gezielt huschten sie von Deckung zu Deckung und blieben dabei weitgehend am Südrand der Stadt im Schatten der hohen Felswände, auf denen sie nach Letzthafen hinuntergestiegen waren.
    Entreri, Dahlia und Drizzt bewegten sich im »Froschgang«, wie Ambergris es bezeichnete. Abwechselnd übernahmen sie die Spitze, kundschafteten, sicherten und winkten dann den nächsten in der Reihe nach vorn. Afafrenfere blieb bei der Zwergin. Er übernahm jeweils die Position nach dem letzten Mitglied der drei »Hüpfer«.
    Drizzt spähte gerade um die Nordwestecke eines niedrigen Steinhauses. Vor ihm begann eine lange, relativ gerade Straße, die sich bis ins Zentrum der Unterstadt zog. Östlich von ihm erhob sich die Stadtmauer, wo in regelmäßigen Abständen Fackeln aufgestellt waren. Links fiel die Stadt steil zur Felsküste hin ab.
    Der Drow sah zu Entreri, der den Platz hinter ihm einnahm. Anstatt ihn vorzuschicken, winkte er ihn zu sich. Als der Meuchelmörder bei ihm war, nickte er, denn er erkannte sofort das Potenzial, das Drizzt in diesem Ort entdeckt hatte.
    Drizzt zeigte auf Entreri, hielt zwei Finger hoch und wies auf die Südostecke des Gebäudes, hinter dem sie sich verbargen, und auf die Parallelstraße dahinter. Dann hob er noch einmal zwei Finger und deutete auf das Gebäude gegenüber, auf der anderen Seite der Straße.
    Entreri schlüpfte an seine alte Position zurück und holte die anderen. Er und Dahlia wandten sich nach Osten, während die Zwergin und der Mönch sich die Straße im Westen vornahmen.
    Danach hockten alle fünf wartend im Schatten. Es dauerte nicht lange, bis sie von einem Schrei von der trennenden

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