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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Macht nach dem Schwert gefahndet, nach Charons Klaue. Jarlaxle war in seinem langen Leben nicht häufig um eine Lösung verlegen gewesen, aber damals hatte Nesseril ihn in die Falle gelockt, und ehe sie die beiden eingekesselt hatten, hatten die mächtigen Anführer des Reiches Jarlaxles eigene Unterstützer auf ihre Seite gezogen, Kimmuriel und Oberin Quenthel.
    Damit war die Schlinge von Nesseril unlösbar gewesen.
    Und so hatte man ihr Angebot akzeptiert.
    Jarlaxle schwieg eine Weile, denn er dachte an Baldurs Tor zurück, die Stadt, in der das Spiel zu Ende gegangen war. Im Gegenzug für seine Freiheit hatte Jarlaxle die Überwältigung von Artemis Entreri ermöglicht und den Mann sogar für Nesseril in einer seiner extradimensionalen Taschen eingesperrt. Andernfalls wären sowohl Entreri als auch Jarlaxle zweifellos gestorben, sagte er sich – damals und jetzt und unzählige Male zwischendrin. Außerdem hatte er sich auf diesen Verrat nur eingelassen, weil er damit gerechnet hatte, Entreri nach seiner Flucht aus Baldurs Tor umgehend zu Hilfe eilen zu können, wenn auch ohne das Schwert wiederzubeschaffen.
    Dieser Rettungsversuch hatte jedoch nie stattgefunden, und es hatte Jahre gedauert, bis Jarlaxle von der Verschwörung gegen ihn erfuhr. Kimmuriel und die Baenres hatten zu Jarlaxles Wohl in gemeinschaftlicher Arbeit dessen magische Verteidigung durchbrochen und dem Psioniker so gestattet, in Jarlaxles Gedanken einzudringen und die Einzelheiten des Verrats in Baldurs Tor zu verändern. Soweit Jarlaxle sich erinnerte, war das Ereignis schon wenige Stunden, nachdem er Entreri den Nesserern überlassen hatte, nie vorgefallen – stattdessen erinnerte er sich daran, dass Entreri ihn selbst verraten hätte. Als Jarlaxle dann endlich die Wahrheit herausfand und wieder wusste, dass die Nesserer Entreri gefangen genommen hatten, war es zu spät gewesen. Er konnte nichts mehr tun.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Oberin Quenthel dem empörten Jarlaxle klargemacht, dass er die ganze Geschichte vergessen sollte.
    Dieser Forderung war er aus pragmatischen Gründen nachgekommen. Was half es schon, wenn Jarlaxle jetzt noch einen Rettungsversuch unternahm oder auch nur versuchte herauszufinden, was aus Artemis Entreri geworden war? Selbst wenn Entreri seine Gefangennahme und Haft zunächst überlebt hatte, wäre er inzwischen längst tot.
    Außer …
    »Ich hoffe nur, du hast von mir eine genauso hohe Meinung wie von Entreri«, bemerkte Athrogate und riss den Drow damit aus seinen Gedanken.
    »Was?«, fragte Jarlaxle überrascht. Er sah seinen bärtigen Begleiter an.
    »Er ist immer noch bei dir«, erklärte Athrogate. »Nach all den Jahrzehnten. Ich glaube kaum, dass Jarlaxle über andere lange nachdenkt, selbst wenn er hört, dass einer, den er für tot gehalten hat, es doch nicht ist.«
    »Es beschäftigt mich nur.«
    Athrogate lachte schallend.
    Jarlaxle machte ein finsteres Gesicht, und er sah stur geradeaus, während er seinen Nachtmahr etwas schneller laufen ließ.
    »Jawohl, bring die Sache hinter dich, dann kannst du Drizzt und seine Freunde suchen!«
    Der Drow ließ sein Ross abrupt anhalten und drehte sich wütend nach Athrogate um. Der Zwerg hatte wirklich einen wunden Punkt getroffen. Jarlaxle wusste, dass er die Vergangenheit nicht ändern konnte, aber aus unerfindlichen Gründen war es ihm wichtig, die Sache mit Artemis Entreri ins Reine zu bringen.
    »Was kümmert’s dich, Elf?«, fragte Athrogate.
    »Ich weiß es nicht«, lautete Jarlaxles ehrliche Antwort.

Kapitel 8
    Die arrangierte Ehe
    Effron hielt nicht viel von Schnee, und als das Jahr des sechsarmigen Elfen nahte, versank die Schwertküste geradezu in diesem Element. Auf Geheiß seines Meisters war der Hexer zurückgekehrt, um zu prüfen, ob die Tayer weiter vorrückten oder auf dem Rückzug waren. Fürst Draygo hatte ihm aufgetragen, gründlich und unerschrocken nachzuforschen, und da der alte Zauberer darauf bestand, dass dieser Auftrag wichtig sei, hielt Effron sich daran – umso mehr, als er wusste, dass er für diesen Beweis seiner Loyalität und dessen konsequente Ausführung vermutlich belohnt werden würde.
    Trotz seines verzweifelten Verlangens, sich an Dahlia zu rächen, verstand Effron, dass er so etwas nicht allein vollbringen konnte. Dahlia war von mächtigen Verbündeten umgeben, deshalb musste er entsprechend reagieren. Die Mittel und die persönliche Macht, die Draygo Quick bereitstellen konnte, würden hierfür mehr als

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