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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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fünfzig Jahren.«
    »Bist du anderer Ansicht?«
    »Mich geht das nichts an. Ich war ja nicht dabei, aber ich weiß, was euch zwei von diesen mistigen Nesserern und von deinen eigenen Leuten geblüht hat.« Er nickte nach vorn, wo am Straßenrand ein dunkler Schatten auftauchte, neben dem ein ihnen vertrauter Drow wartete. »Wenn man vom Teufel spricht …«
    Beide entließen ihre Reittiere und gingen zu Kimmuriel hinüber. Natürlich brauchten sie ihm nicht Bericht zu erstatten, denn auf der Reise nach Gauntlgrym hatte Kimmuriel sie telepathisch begleitet und war während der gesamten Verhandlung mit den Xorlarrins und deren Gefolge mit Jarlaxle verbunden gewesen.
    »Ihre Fortschritte sind beachtlich und lobenswert«, sagte Kimmuriel zum Auftakt. »Oberin Quenthel hat eine weise Entscheidung getroffen, als sie den Xorlarrins diese Reise gewährte. Die Eingeweide von Gauntlgrym werden sich für uns alle als wertvoll und profitabel erweisen, da bin ich mir sicher.«
    »Das bleibt abzuwarten«, erwiderte Jarlaxle. »Inzwischen wissen viele von diesem Ort, das heißt, die Xorlarrins werden noch einiges auszufechten haben.«
    »Oh ja, kaum ein Zwerg dürfte Gauntlgrym den verdammten Drow kampflos überlassen«, warf Athrogate ein, und beide Dunkelelfen sahen ihn an, Jarlaxle sichtlich amüsiert, Kimmuriel weniger.
    »Dann dürfte es dort bald noch mehr tote Zwerge geben«, bemerkte Kimmuriel trocken, ehe er sich wieder Jarlaxle zuwandte und den dummen Zwerg demonstrativ ignorierte. »Dieser Stützpunkt wird unseren Interessen an der Oberfläche zugutekommen.«
    »Auf jeden Fall erhalten wir besseren Zugang zum Drow-Markt, weil es viel leichter zu erreichen ist als Menzoberranzan«, stimmte Jarlaxle zu. »Ein Jammer, dass wir im näheren Umkreis nicht mehr so präsent sind.«
    »Luskan«, sagte Kimmuriel abfällig. Er und Jarlaxle hatten in Bezug auf die Bedeutung der Stadt der Segel heftige Auseinandersetzungen gehabt. Jarlaxle hatte eine starke Position von Bregan D’aerthe unter den dort herrschenden Hochkapitänen befürwortet, doch Kimmuriel, der anderweitige Pläne hatte, hatte abgelehnt.
    »Na los, mein schlauer Freund«, sagte Jarlaxle. »Jetzt sieht man doch, was Luskan wert ist. Es lässt sich nicht leugnen. Wir müssen dort echte Präsenz zeigen und wieder zum Drahtzieher hinter den Hochkapitänen werden. Dieses Unterfangen übernehme ich mit Vergnügen.«
    »Ja«, sagte Kimmuriel, und Jarlaxle berührte schon strahlend seine Hutkrempe, bis Kimmuriel hinzufügte: »Und nein.«
    »Das ist anmaßend.« Jarlaxle hielt mit seinem Ärger nicht hinter dem Berg.
    »Soll ich Euch an unsere Geschäftsbedingungen erinnern?«, entgegnete Kimmuriel prompt.
    »Bregan D’aerthe gehört nicht Euch allein.«
    Kimmuriel verneigte sich respektvoll vor Jarlaxle, was dessen aufkeimenden Zorn wieder besänftigte. Jarlaxle und Kimmuriel waren gleichberechtigte Anführer von Bregan D’aerthe, aber zum Wohl der Bande konnte Kimmuriel das Kommando übernehmen, wann immer Jarlaxles sonstige Interessen – speziell die vielen Freunde, darunter eine ganze Reihe Iblith oder Nicht-Drow von der Oberfläche – mit dem in Konflikt gerieten, was Kimmuriels Ansicht nach das Beste für die Söldnertruppe war. Da Kimmuriel stets absolut logisch und pragmatisch vorging, würde er auf diese Vereinbarung jedoch immer nur im vereinbarten Rahmen zurückkommen.
    Er hatte den Wortwechsel zwischen Tiago und den anderen in den Tiefen von Gauntlgrym mitbekommen und verstand daher den wahren Anlass für Jarlaxles großzügiges Angebot, Bregan D’aerthe wieder in der Stadt der Segel zu etablieren. Dass Kimmuriel nun auf ihre Vereinbarung hinwies, lag also tatsächlich im besten Interesse von Bregan D’aerthe. Jarlaxle hatte eine gute Wahl getroffen, als er seinen brillanten Leutnant zu seinem Statthalter gemacht hatte.
    Eine zu gute, vielleicht.
    »Wir haben Möglichkeiten bei ein paar Nesser-Fürsten aus dem Schattenreich«, teilte Kimmuriel ihm mit. »Sie zeigen Interesse am Aufbau eines unterirdischen Handelsnetzes.«
    »Schattenreich?«, murmelte Jarlaxle. Diesen Ort in der ehemaligen Wüste Anauroch, der erst nach der Zauberpest und den damit verbundenen Umwälzungen entstanden war, hatte er nie aufgesucht.
    »Das wäre eine perfekte Aufgabe für Euch«, sagte Kimmuriel. »Mit Eurem Vorgehen gegen den Urelementar habt Ihr den Anhängern von Tay einen schweren Schlag versetzt, was diesen Herren sehr bewusst ist. Sie werden sich freuen, Euch

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