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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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von Faerûn unausweichlich in eine bessere Zukunft führt. Es wird immer wieder Hindernisse geben – die Zauberpest, den Sieg der Piraten in Luskan, das Dämmern des Reiches Nesseril, die Katastrophe, die Niewinter ausradiert hat –, aber die eigentliche Geschichte erzählt vom allmählichen Vorwärtskommen, von widerwilligen Entscheidungen und Entschlossenheit, von großen und kleinen Helden. Weiter, immer weiter, und die Welt wird für noch mehr Bewohner friedlicher, freier und gastlicher.
    Das ist der Glaube, der meine Schritte leitet.
    Wo ich einst Unsicherheit sah und nur zögerlich weiterging, sehe ich jetzt Chancen und Abenteuer. Die Welt ist zerrissen. Kann ich das alles in Ordnung bringen?
    Ich weiß es nicht, doch allein der Versuch dürfte das größte Abenteuer von allen sein.
    Drizzt Do’Urden

Kapitel 9
    Widerstreitende Interessen
    Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als Dorwyllan zusah, wie die lange Prozession sich unter seinem Platz an dem steilen Hang die Straße hinabwand. Klapprige Karren, die von ausgemergelten Eseln und jämmerlich dürren Pferden und Ochsen gezogen wurden, holperten auf krummen, wackligen Rädern vorbei.
    Die meisten Wagen wurden von Frauen gelenkt, eher alten als jungen – abgesehen von den ganz jungen. Dazwischen tobten Kinder herum, die von Wagen zu Wagen sprangen, und im Spiel ihre ganz eigenen Abenteuer durchlebten. Der Blick auf die missmutigen Gesichter der Fahrer verriet dem Elfen, dass die Eltern verzweifelt hofften, dass solche Abenteuer immer nur Phantasie bleiben mochten.
    Die Wagenkolonne war die Antwort auf den Ruf des guten Bauern Stuyles, und einige seiner Boten begleiteten sie. Der Winter war allmählich auf dem Rückzug, die Straßen wurden frei, und Stuyles hatte Wagen in die Ländereien um Luskan geschickt und die Leute aufgefordert, sich auf die zehntägige Reise nach Letzthafen zu begeben, um dort eine neue Bleibe zu finden.
    Die Stadt war seit dem vergangenen Herbst tatsächlich aufgeblüht. Mit Hilfe von Drizzt und seinen Freunden sowie der Verstärkung durch die ehemaligen Räuber hatten die Bürger die Stadt bis zum Hafen zurückerobert, und inzwischen stand bereits eine weitere neue Mauer, der die Flut mehr zusetzte als die Sahuagin. Die Katapulte auf den Klippen waren in hervorragendem Zustand und gut bemannt. Das Beste aber war, dass auch ein Dutzend Boote wieder seetauglich war und in der Bucht unter dem Schutz der Grenadiere auf den Mauern reicher Fang wartete.
    Erst vor wenigen Monaten hatte Dorwyllan Drizzt gestanden, dass er eigentlich nur noch aus Loyalität zu den störrischen, aufrechten Bürgern von Letzthafen in der sterbenden Stadt war. Er hatte dem Drow deutlich zu verstehen gegeben, dass die Stadt seiner Meinung nach in den letzten Zügen lag. Wenn er jetzt an diese Worte zurückdachte, schämte er sich fast dafür.
    Da unten kamen die neuen Siedler, und bald würden ihre Kinder ausgelassen durch die Straßen von Letzthafen tollen. Kinderlärm war ein Geräusch, das Dorwyllan in der verwüsteten, blutbefleckten Stadt am allerwenigsten erwartet hätte.
    »Wenn sie es schaffen«, erinnerte sich der Elf und rief sich selbst zur Ordnung, während er sich wieder auf die gewundene Straße vor dem Treck konzentrierte. Sie hatten noch etliche Tage vor sich, aber diese erste Etappe würde am gefährlichsten sein, fürchtete Dorwyllan. Er legte eine Hand über die Augen und blinzelte nach Norden, wo die unregelmäßige Silhouette von Luskan zu erahnen war. Die Hochkapitäne der Stadt hatten die Landbevölkerung zwar sich selbst überlassen, doch Dorwyllan bezweifelte, dass sie auch die entsprechende Gegenreaktion tolerieren würden.
    Der Elf ließ den Wagenzug an sich vorbei nach Süden rollen. Dann nahm er seinen Bogen zur Hand und lief nach Norden, um die Straße auszuspähen.
    Noch ehe die Sonne auf halbem Weg zum Horizont gesunken war, hatte er vier Reiter im Visier, Soldaten aus Luskan, die im leichten Trab nach Süden zogen.
    Dorwyllan nagte unsicher an seiner Lippe. Wussten sie von dem heimlichen Exodus? Wenn ja – hatten sie Luskan benachrichtigt?
    Er hob den Bogen, als eine zweite Gruppe Reiter von Norden herangaloppierte. Bei der Begegnung wechselten sie ein paar Worte, und sobald die jetzt zehnköpfige Truppe zügig in Richtung Süden weiterritt, hatte der Elf verstanden.
    Dorwyllan beschattete sie von oben. Hier auf dem Berg kam er schneller voran als die Männer auf der gewundenen Straße.
    Als die Sonne im Westen hinter

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