Nigger Heaven - Roman
mehr Rechtssachen am Hut als sonst jemand in Harlem!« Olive schüttelte sich vor Lachen. »Toll, wie du ihn geblufft hast! Ein wichtiger Klient! Und dabei pokert der King doch selbst! Was wirst du verdienen?«
»Kann ich noch nicht sagen. Für die Hochzeitsglocken wird es wohl reichen!« Howard zog seinen Mantel an. »Vielleicht können wir sogar ein Auto kaufen!«
»Ich komme mit«, rief Olive und rannte in ihr Schlafzimmer. »Wo wohnt er?«
»Nicht weit von hier. 125 th Street.«
Olive kam mit ihrem Mantel zurück. »Ich begleite dich, ich brauche etwas frische Luft. Vielleicht werde ich draußen auf dich warten. Ich möchte die Erste sein, die die gute Nachricht hört.«
Das Paar eilte aus dem Zimmer.
Byron starrte Mary an. »Nicht schlecht für Howard«, bemerkte er bitter, »nicht schlecht.«
Mary wollte ihn trösten. »Tut mir leid, dass du es nicht bist, mein Schatz, aber vergiss nicht, dass Howard dafür jahrelang gearbeitet hat. Das lange Jurastudium, und er hat seit einem Jahr keinen wichtigen Fall gehabt.«
»Das ist eine lange Zeit«, stöhnte Byron. Er stand auf. »Vom College direkt zum Fahrstuhl! Wenn der mich nicht nach oben bringt!«
»Tu es nicht!«, bat sie ihn und führte seine Hand an ihre Lippen.
»Byron, mir gefällt diese Arbeit nicht.«
»Aber was kann ich denn sonst tun?«
»Wir müssen etwas anderes finden. Mir ist klar, dass du dir wirklich Mühe gegeben hast, aber die ganze Welt kann doch nicht Vorurteile haben. Mr Sumner sagte …«
»Dieser Snob! Ich brauche seine Hilfe nicht!«
»Byron!«
»Ich meine es ernst. Seit dem Abend, an dem ich dich dort getroffen habe, wurde ich nicht mehr eingeladen.«
»Aber warum sollten sie das tun, Byron?«
»Ich bin ihnen gleichgültig. Ich bin wohl nicht gut genug für sie.«
»Sei nicht albern! Mr Sumner ist überhaupt kein Snob. Wie kannst du erwarten, dass er genügend Zeit hat, alle Leute zu treffen, die er kennt? Er ist sehr beschäftigt, und du bist wahrscheinlich einer von tausend jungen Männern, die seine Hilfe brauchen. Kann er sich um alle kümmern? Zu allen nett sein? Es liegt an dir, ihn aufzusuchen.«
»Niemals … Er kennt meinen Vater«, fügte er lahm hinzu.
»Er kennt auch meinen. Vater war bei den Sumners, als er das letzte Mal in der Stadt war, aber ich erwarte nicht, von ihnen mehr als zweimal im Jahr eingeladen zu werden. Sie haben zu viele Verpflichtungen, um sich ständig um alle Leute zu kümmern. Du solltest nicht so empfindlich sein«, bat sie und streichelte seine Hand. »Ich habe so viel Schlimmes gesehen, das durch Empfindlichkeit entstanden ist. Mr Sumner denkt gar nicht an dich. Er hat wahrscheinlich sogar vergessen, dass du existierst, und du glaubst, dass er dich vorsätzlich abfertigt. Wenn du ihn aufsuchen würdest, wäre er sicher erfreut.«
Byron zog seine Hand mit einem Ruck zurück und ging im Zimmer auf und ab. »Und du kümmerst dich auch einen Dreck um mich, sonst würdest du ihn nicht verteidigen!«, schrie er empört. »Byron, du solltest wissen, wie sehr ich dich liebe. Brauchst du denn noch Beweise?«
»Eine komische Liebe ist das! Immerzu erklärst du mir, warum ich mich von jemandem beleidigen lassen soll! Mit Howard redest du nicht so, wie ich bemerkt habe.«
»Ich bin vielleicht an dir etwas mehr interessiert als an Howard«, fuhr sie hoch und fügte hinzu: »Und Howard braucht keine Ratschläge.«
»Oh, Howard ist wohl vollkommen! Dein Interesse an mir ist mir völlig egal, wenn du immer für andere Partei ergreifst.«
»Ich werde deine Partei ergreifen, wenn du es verdienst. Du bist im Unrecht, was Mr Sumner betrifft. Du benimmst dich sehr albern, und das sage ich dir, ob es dir gefällt oder nicht.«
»Eine schöne Art, einen Abend zu verbringen! Ich komme hierher, nachdem ich den ganzen Tag hart gearbeitet habe, obwohl ich zu Hause schreiben sollte, und ich werde nur beschimpft!«
»Mir ist nicht aufgefallen, dass du viel geschrieben hast, bevor du diese Arbeit angenommen hast.«
»Ich kam eben nicht dazu. Ich habe doch dauernd Arbeit gesucht!«
»Billard spielst du wohl nie? Und du warst nie im Commonwealth Club? Hast nie Mrs Sartoris besucht?«
»Was ich tue, geht dich verdammt nichts an!«
Er ergriff Mantel und Hut, riss die Tür auf und stürzte hinaus und schlug sie hinter sich zu. Er rannte den Flur hinunter und hörte, wie sie verzweifelt seinen Namen rief, aber er drehte sich nicht um.
Kapitel 3 Es stellte sich heraus, dass Howards Vorhersage sich
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