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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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abgedrückt hat, heißt das nicht, dass er nicht verantwortlich ist.«
    »Hast du dir deshalb an unserer Farbmunition zu schaffen gemacht? Weil du gehofft hast, Cam würde draufgehen?«
    »Es war eine gute Gelegenheit, Schaden anzurichten ohne gleich in der Zeitung zu landen.«
    Ich ging ein paar Schritte, dehnte den Knöchel vorsichtig. Viel Hoffnung hatte ich nicht mehr, dass ich Jack würde überreden können, mir zu helfen. Aber einen Versuch war es wert. Und wenn der fehlschlug, musste ich notfalls in der Lage sein, abzuhauen. »Ich hätte sterben können, wenn ich nicht die Maske aufgehabt hätte. Alisha hatte schwere innere Verletzungen. Ganz zu schweigen davon, dass wir uns überschlagen haben, als ihr uns von der Straße abgedrängt habt. Es war pures Glück, dass keiner von uns gestorben ist. Hast du damit kein Problem?«
    Für einen Augenblick glitt die coole Maske herunter und so etwas wie Bedauern huschte über sein Gesicht. »Du hättest gar nicht dabei sein sollen. Mir haben sie gesagt, nur Elftklässer würden solche Übungsspiele machen.«
    »Ich trainiere aber mit denen zusammen. Dir muss doch klar sein, dass du dabei auch mich verletzen kannst. Und selbst wenn nicht, ist es immer noch falsch. Du spielst mit dem Leben anderer, Jack. Bringst unschuldige Leute um.«
    Er zuckte die Achseln. »Wir zerstören das Programm auf die eine oder andere Weise. Und wenn dabei ein paar Leute draufgehen, dann ist das eben Pech.«
    »Ist das alles? Geht es dir nur noch um Hass?«
    »Eher um ausgleichende Gerechtigkeit«, sagte Jack. »Ich will endlich auch mal auf meine Kosten kommen. Ihr redet immer von Frieden und guten Taten. Aber für wen? Nicht für mich. Um mich hat sich noch nie jemand geschert.«
    Mich machte das alles ganz krank. Aus Jack war plötzlich ein anderer Mensch geworden, zerstörerisch und böse. Vielleicht hatte es diese Seite schon immer an ihm gegeben, aber erst jetzt trat sie wirklich zutage. »Dann musst du mich wohl auch umbringen.«
    Jack streckte die Hand nach mir aus. »So muss es nicht enden. Du kannst immer noch mit mir kommen. Bei uns bist du in Sicherheit, das verspreche ich dir.«
    »Sicher bin ich auch hier. Jedenfalls sollte ich das sein.« Der Boden unter meinen nackten Füßen war feucht und kalt, und ich begann zu frösteln.
    Jack ließ die Hand fallen, seine Züge verhärteten sich. »Keiner von euch ist sicher. Ihr könnt euren eigenen Leuten nicht trauen. Was denkst du denn, wie wir euch gefunden haben?«
    Mit offenem Mund starrte ich ihn an, konnte kaum fassen, was er da sagte. »Was meinst du damit? Ihr seid uns bis hierher gefolgt. Wir haben uns ja nicht versteckt.«
    Er lachte höhnisch. »Komm schon, Danny. Hast du’s denn noch immer nicht kapiert? Woher wissen wir wohl, wann ihr ’ne Party feiert oder in ’nem dämlichen Paintballspiel gegeneinander antretet?«
    Ich zitterte am ganzen Körper, als mir die Bedeutung seiner Worte klar wurde. »Jemand versorgt euch mit Informationen? Jemand aus der Night Academy?« Fast wäre ich auf die Knie gesunken, so groß war die Last.
    »Offensichtlich.« Jack schenkte mir sein schiefes Lächeln, das ich mit einem Mal abgrundtief hasste. »Allerdings verlassen wir uns nicht immer auf unsere Informanten. Manchmal ist es nur eine Finte und manchmal der Schlüssel zur Festung. Es ist alles ein Spiel. Ein Spiel, das wir gewinnen werden.«
    »Die haben euch reingelassen? Während der Aufnahmezeremonie?«
    »Sagen wir mal so, der Wachmann war nicht auf seinem Posten.«
    »Den bringe ich um«, flüsterte ich. Ich sah ihn vor mir: schwarzes Haar mit weißen Schläfen, karibikblaue Augen. »Dem drehe ich eigenhändig den Hals um.«
    »Das lohnt sich nicht«, sagte Jack. »Hinter dem stehen sicher Hunderte, die seinen Platz einnahmen würden. Du kannst ihnen nicht trauen. Keinem von ihnen.«
    »Doch.«
    »Komm mit mir«, raunte Jack verführerisch. »Die befördern mich. Nach dieser Nummer will sich Gregori mit mir treffen. Schon nächste Woche soll ich mit seinen Leuten in Washington trainieren. Ich musste ihm nur zeigen, dass ich wirklich bereit bin.«
    Gregori. Die Zelle in Washington. Damit fügten sich auch die letzten Puzzleteile zusammen, und mir wurde klar, dass ich Jack verloren hatte.
    Derweil wurde Cam mit jeder Minute, die wir sprachen, weiter fortgeschleppt.
    »Sorry, Jack, aber ich komme nicht mit dir. Ich gehöre zum Programm. Für immer.«
    Ich hatte das eigenartige Gefühl, Oma würde mir zusehen und ruhig nicken. Ich

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