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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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sanfter mit dir umzugehen. Vielleicht hilft das ja.«
    Bestürzt fragte ich mich, warum ich mich überhaupt noch wehren sollte, wenn nicht einmal Mr Fritz an mich glaubte.
    »Ich soll aufgeben?«, fragte ich. Hinter mir raschelten Blätter. Wahrscheinlich war Mr Anderson wieder am Werk, doch ich fand nicht den Mut, mich umzudrehen.
    Er zuckte die Achseln. »Wenn du ohnehin glaubst, nicht gewinnen zu können, wäre es wohl das Beste.«
    Ich ließ die Schultern hängen. Meine Füße standen in Flammen, die Schnitte an meinen Beinen brannten, und meine Haut pochte. Mr Fritz hatte recht. Ich konnte nicht gewinnen. Gegen zwei kam ich nicht an. Auf einmal hatte ich kaum noch die Kraft, mich aufrecht zu halten, an Kampf war gar nicht mehr zu denken.
    Beschämt blickte ich zu Boden. Ich stellte mir vor, wie ich gleich auf die Knie fallen und mich ergeben würde. Mein Sweatshirt lag in einem grauen Knäuel zu meinen Füßen. Ich musste daran denken, wie ich es kühn von mir geworfen hatte, in einem kurzen Augenblick voller Selbstvertrauen.
    Selbstvertrauen.
    Es spielt sich alles nur in deinem Kopf ab …
    Die Stimme klang in mir. Ich hielt mich an ihr fest, schloss die Augen. Alles spielt sich nur im Kopf ab – was hatte das noch mal zu bedeuten? Wo hatte ich das nur schon mal gehört? Von der Hitze und den brennenden Waden wurde mir erneut schwindelig. Gedanken kamen und gingen. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Der Stift. Ich dachte an den Stift, den ich während meiner ersten Stunde mit Mr Fritz hatte fallen lassen. Und die Verzweiflung, die mich beinahe in die Knie gezwungen hatte, wich unvorstellbarer Wut.
    Mit dem Stift hatte mich Mr Fritz damals getäuscht, er hatte mir weisgemacht, ich könnte meine Kräfte nicht benutzen.
    Jetzt spielte er wieder mit mir.
    »Sie versuchen es wieder, nicht wahr?« Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an. »Ich soll glauben, dass ich nicht gewinnen kann!«
    Ein ganzes Heer von Brombeertrieben kroch meine Waden hoch. Überall bohrten sich die scharfen Dornen in meine nackte Haut und waren in Windeseile meine Knie hochgerankt. Mr Anderson hatte die Gunst der Stunde genutzt. Während ich abgelenkt war, hatte er mit voller Wucht angegriffen.
    Theatralisch griff sich Mr Fritz an die Brust. »Ich sorge mich um dich, Dancia. Ich möchte doch nicht, dass dir etwas geschieht.«
    »Von wegen!«, versetzte ich. Und die Wut brannte ebenso heiß in mir wie Barretts Feuerzauber. Mr Fritz hatte mich schon einmal getäuscht. Ein zweites Mal würde ich nicht darauf hereinfallen.
    Wie Stoffpuppen wollte ich Barrett und Mr Anderson durch die Luft wirbeln, aber natürlich sollte niemand dabei sterben. Mir war klar, dass ich etwas Neues versuchen musste. Ich konzentrierte mich auf die Pflanzen, mit denen Mr Anderson angriff, und mithilfe der Schwerkraft presste ich das Erdreich zusammen. Vor Anstrengung zitterte ich am ganzen Körper. Langsam drehte ich mich im Kreis, nahm alles um mich herum wahr, auch das, was nicht sichtbar war – die dunklen Kräfte unter der Erde.
    Vor meinen Augen gab das Erdreich nach, erst nur ein, zwei Handbreit, dann eine halbe Armlänge. Mr Anderson stolperte nach hinten, während ich wie auf einem Sockel über ihm schwebte. Die Erde und die Pflanzen verdichteten sich zu dunklen Streifen. Die Brombeertriebe um meine Beine strafften sich und erschlafften im nächsten Augenblick. Ich riss sie mir von den Beinen, ohne auf die blutigen Schrammen zu achten, die sie hinterließen. Die Lichtung war übersät mit toten Pflanzen.
    Ich hatte eine Todeszone geschaffen. Mithilfe der Energie aus dem Erdkern hatte ich Erde zu Stein verwandelt.
    Durch das plötzliche Absinken des Bodens waren meine Angreifer ins Straucheln geraten. Mr Fritz verlor das Gleichgewicht und fiel auf die Knie. Mr Anderson ruderte mit den Armen in der Luft und landete auf dem Hintern, hievte sich aber schwerfällig wieder hoch. Barrett, der ohnehin noch am Boden lag, machte eine halbe Rolle und kam in den Schneidersitz.
    Er legte die Hände auf die Knie. »Mit mir willst du dich doch nicht anlegen, oder? Du weißt, dass ich mich zurückgehalten habe. Wenn du bis jetzt noch keine Angst gehabt hast, dann sollst du nun welche kriegen!«
    »Eher bist du derjenige, der Angst haben sollte«, fauchte ich. Mittlerweile war mir alles egal. Ich entwurzelte einen jungen Ahorn hinter ihm. Der Baum stürzte zwischen zwei Douglasfichten zu Boden und riss dabei zahlreiche Äste mit sich. Das war sehr riskant,

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