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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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London, und dass ich … weiß nicht, gute Noten hätte. Und damit ich künftig in der Lage bin, mich selbst zu schützen, würde sie mich in die Night School stecken, in das beschleunigte Ausbildungsverfahren.«
    Carter pfiff leise. »Ins beschleunigte Ausbildungsverfahren? Das machen die sonst eigentlich nie. Bist du dir sicher?«
    Allie nickte so lebhaft, dass ihre Haare wippten.
    »Mannomann«, sagte er, eher zu sich selbst.
    »Was bedeutet das?«, fragte sie.
    »Das hat sie dir nicht gesagt?«
    Als sie den Kopf schüttelte, atmete er vernehmlich aus.
    »Das bedeutet, dass du die Sachen überspringst, die man normalerweise im ersten Trimester macht, und gleich mit den ganz Erfahrenen zusammen bist.« Er betrachtete sie nun beinahe neugierig. »Du springst gleich ins kalte Wasser.«
    Irgendetwas an seinem Tonfall machte Allie nervös, weshalb sie froh war, dass er nicht ins Detail ging. »Und was genau hat Rachel jetzt gesagt?«
    Sie entzog ihm die Hand und wickelte sich den Saum ihres Shirts um den Finger. »Sie hat sich aufgeführt, als wäre das was ganz Böses«, sagte sie nachdenklich. »Als wäre ich eine Idiotin, wenn ich da mitmache. Sie war richtig wütend. Und Rachel wird sonst nie wütend.«
    Carter wirkte nicht besonders überrascht. »Du weißt doch, dass sie nichts von der Night School hält«, sagte er. »Ich meine, das hat sie dir doch wohl erzählt, oder? Und bekanntlich ist sie schon mehrfach gefragt worden, ob sie mitmachen will, und hat jedes Mal abgelehnt. Dabei verzichtet kein Mensch freiwillig auf die Night School. Das Ganze ist einfach eine Riesensache zwischen ihr und ihrem Dad.«
    Allies Kopf schoss nach oben. »Was – echt? Das hat sie mir nie erzählt. Sie hat nur gesagt, dass ihr Vater das gern hätte und sie aber nicht will.«
    »Das kann man wohl sagen«, erwiderte Carter. »Sie hasst die Night School geradezu.«
    »Aber wieso?«, fragte Allie. »Wieso hasst sie sie derart?«
    »Weil sie politische Einwände dagegen hat, die meines Erachtens auch völlig stichhaltig sind. Die Night School ist nicht fair. Und war das auch nie. Sie macht einfach Kindern von reichen Leuten das Leben leichter – als ob die das nötig hätten.« Er streckte seine Beine aus. »Aber das allein kann’s nicht sein. Das muss auch noch was mit ihrem Vater zu tun haben. Da fragst du sie am besten selber.«
    Allie hatte ein flaues Gefühl im Magen. »Hoffentlich ist sie jetzt nicht total sauer auf mich. Ich hab das nicht so gemeint. Ich hab einfach nicht … nachgedacht.«
    Carter lachte kurz auf. Dann wurde seine Miene wieder ernst. »Al …«
    Sein zögernder Tonfall ließ Allie besorgt aufblicken.
    »Ich bin froh, dass du lernen wirst, dich selbst zu verteidigen. Das ist auf jeden Fall ’ne gute Sache. Aber ich hab da auch so meine Bedenken. Ich trau den Leuten nicht, die bei der Night School das Sagen haben, das weißt du ja – darüber haben wir schon x-mal geredet.« Als sie den Mund öffnete, um zu widersprechen, legte er ihr sanft den Finger auf die Lippen. »Ich weiß, ich weiß, das ist verlogen, denn ich mach ja selber mit, aber ich hatte meine Gründe dafür. Nur, deswegen möchte ich noch lange nicht, dass du da jetzt auch noch reingezogen wirst. Das macht mir irgendwie Angst.«
    »Ich will dir mal was sagen!« Sie schob seine Hand von ihrem Mund weg und küsste dabei seine Knöchel, um die Geste abzumildern. »Ich war mein ganzes Leben in der Night School – nur, dass ich bis vor Kurzem nichts davon wusste. Und jetzt kann es mir vielleicht helfen und … ja, mich schützen.«
    Carter schien eine Weile darüber nachzudenken. Dann sah er sie wieder aus dunklen Augen an. »Okay.«
    »Wie … okay?«, fragte sie verwundert.
    »Okay … Night School.« Er klang resolut. »Du musst lernen, dich selbst zu verteidigen, also: Willkommen in der Night School. Ich hoffe nur, es gefällt dir nicht zu gut da.«

[zurück]

Sechs
    Im Dunkeln hörte sie Stimmen, die aus der Ferne ihren Namen riefen. Doch sie rannte schnell – so schnell sie konnte.
    Bald schon verloren sich die Stimmen, und Stille kehrte ein.
    Die Nacht war klar. Der Vollmond tauchte den Wald in eine Unmenge unterschiedlichster Blautöne.
    Sie wusste weder wohin noch warum sie rannte, sie wusste nur, sie durfte nicht stehen bleiben. Sie keuchte, und ihre Lunge brannte. Trotzdem rannte sie weiter.
    Dann sah sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung zwischen den Bäumen.
    Es sah aus wie ein davonhuschender Vogel, aber sie wusste, es war kein

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