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Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Night School. Der den Zweifel sät (German Edition)

Titel: Night School. Der den Zweifel sät (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Daugherty
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sah Rachel zu ihr herüber. »Also, Lucas und ich … wir sind jetzt zusammen. Ganz offiziell.«
    »Ich glaub’s nicht«, schrie Allie. Sie sprang auf und umarmte Rachel.
    Vor Lachen ganz außer Atem, stieß Rachel sie fort. »Geh weg. Du zerquetschst meinen Toast.«
    »O Rach, ich freu mich wahnsinnig für dich! Wann ist es passiert?«
    »Letzten Samstag. Hast du nicht mitgekriegt, dass ich mich nach dem Abendessen nicht mehr hab blicken lassen?«, fragte Rachel. »Und am Sonntag war ich doch ganz aufgekratzt und albern. Widerlich. Ich hoffe, du hast es nicht bemerkt.«
    Allies Wangen wurden heiß. Sie hatte es nicht bemerkt. Kein bisschen. Am Wochenende war sie einfach zu beschäftigt gewesen: Training in der Night School, rumhängen mit Carter und Zoe. Dass Rachel so aufgekratzt war, hatte sie nicht mitgekriegt, weil sie sie tagelang kaum gesehen hatte.
    Letzten Samstag? Ewig her. Wieso hat sie es mir nicht sofort erzählt?
    Unvorstellbar, dass Rachel nicht gleich in ihr Zimmer gestürmt und auf ihr Bett gehüpft war, um ihr alles haarklein zu erzählen.
    Und während Rachel fröhlich über Mondlicht und endlose Küsse am rauschenden Bach plapperte, nickte Allie zwar und lächelte, dachte aber still:
Die Night School treibt uns auseinander.
     
    Obwohl sie mit Rachel beim Frühstück so herumgetrödelt hatte, kam Allie zu früh zum Geschichtsunterricht. Jo war auch schon da und winkte ihr durchs leere Klassenzimmer zu.
    Während Allie sich setzte, musterte sie Jo kritisch. Ihr knabenhaft kurzes, blondes Haar ließ sie blass und irgendwie dünner aussehen. Vielleicht
war
sie ja auch einfach blass und dünner geworden.
    »Hey! Schnell, bevor die anderen kommen«, flüsterte Jo. »Wen hast du gekriegt?«
    »Wen ich gekriegt habe? Was meinst du?«
    Jo schaute genervt und nervös drein. »Du weißt schon.«
    »Ich weiß wirklich nicht …« Die Stimme blieb ihr weg, als sie begriff, was Jo meinte, und sie spürte, wie ihr die Angst in die Magengrube fuhr.
    Allie starrte Jo an. »Woher weißt du …?«
    »Ach, Allie«, kicherte Jo. »Ich habe meine Kontakte überall. Ich kenne alle. Also sag’s mir. Wen haben sie dir für die Befragung zugeteilt?«
    Ihr Lachen wirkte zu schrill und ihre Antwort zu glatt. Allie versuchte, den Verdacht nicht hochkommen zulassen, der sich wie ein Eiszapfen in ihre Brust bohrte.
    Das hier war Zelaznys Unterrichtsraum. Zelazny hasste sie. Jo wusste das. Wieso fragte sie etwas so Verbotenes an einem so gefährlichen Ort? Allie war entsetzt.
    »Ich … Es ist nur … Ich kann es dir nicht sagen, Jo. Das weißt du doch.«
    »Was? Meinst du das ernst?« Jo schien vor den Kopf gestoßen. »Als ob ich das weitererzählen würde!«
    Allie musste an das Wort »Schulverweis« denken und schüttelte den Kopf.
    »Jo … Ich kann nicht«, sagte sie.
    Doch tief im Innern spürte sie, dass sie es Jo schlicht nicht sagen
wollte
. Sie traute ihr nicht. Hätte sie es ihr gesagt und Zelazny hätte davon erfahren …
    »Schüler, die so wissbegierig sind, dass sie sogar zu früh zum Unterricht kommen – welch erfreulicher Anblick«, unterbrach Zelaznys frostige Stimme Allies Gedanken.
    Wie von der Tarantel gestochen, drehten sich die Mädchen zur Tafel um. Ihr Geschichtslehrer stand in militärischer Haltung an seinem Pult, die Füße schulterbreit auseinander, die Hände lose an der Seite, wachsamer Blick.
    Wie lang steht der schon so da?
, fragte Allie sich.
    Zum Glück war Jo nie um Worte verlegen. »Wir wollten vor dem Unterricht noch ein bisschen lernen, Mr Zelazny«, erwiderte sie und setzte ihr reizendstes Lächeln auf. »Wir dachten, Sie hätten bestimmt nichts dagegen.«
    Bei allem Unmut, den Allie empfand: Jos Gewandtheit war bewundernswert.
    »Nichts läge mir ferner, als Schülern einen Ort zum Lernen zu verweigern«, entgegnete Zelazny. Seine Stimme triefte vor Sarkasmus. Er holte seine Bücher aus der Aktentasche und begann seinen Schreibtisch zu ordnen. »Fahren Sie nur fort mit dem Lernen. Und lassen Sie sich bitte nicht von mir abhalten.«
    Das letzte Wort jedes Satzes betonte er so, als würde es scheußlich schmecken.
    Jo und Allie wechselten noch einen vielsagenden Blick und versenkten sich dann in ihre Bücher. Kaum eine Minute später sprang Jo auf.
    »Ich flitz geschwind runter und besorg mir noch was zu essen«, verkündete sie und warf Allie, schon auf dem Weg zur Tür, einen entschuldigenden Blick zu. »Bin gleich wieder da.«
    »Wehe, Sie kommen zu spät zurück, dann gibt’s

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