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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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und starrte herein.
    Er!
    Seine Finger kratzten über die Scheibe.
    »Jack«, flüsterte Dani.
    Panisch schob sie ihn aus sich heraus und rollte zur Seite. Jack sprang auf die Tür zu. Als sie sich aufsetzte, sah sie, dass der Eindringling bereits verschwunden war. Jack zerrte an der Tür. Unter leisen Flüchen gelang es ihm endlich, sie zu entriegeln. Mit einem lauten Rumpeln gab das Scharnier den Weg frei. Er trat nach draußen und schaute sich in alle Richtungen um.
    Dani rannte zu ihm. Vor der offenen Tür blieb sie stehen.
    »Er ist weg«, erklärte Jack frustriert.
    »Komm wieder rein. Es hat keinen Sinn, ihm hinterherzulaufen.«
    »Verdammter Irrer.«
    Dani ging ins Freie, zitterte, als die kalte Nachtluft über ihren nackten Körper strich, und legte eine Hand auf Jacks Schulter. »Komm wieder rein.«
    Plötzlich zuckte er zusammen.
    »Was ist?«
    Er zeigte auf den Swimmingpool. Helle Flecken von Mondlicht sprenkelten das dunkle, wellige Wasser. »Ich kann nichts ...« Ihr Magen zog sich zusammen. »Was ist? «
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht solltest du besser reingehen.«
    Dani schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor den mit Gänsehaut überzogenen Brüsten.
    Zusammen liefen sie das Becken entlang zur tiefen Seite und zu dem Ding auf dem Sprungbrett.
    »Eine Papiertüte?«, flüsterte Jack.
    »Aber was ist drin?«
    »Warte hier«, forderte Jack sie auf.
    Zitternd kam Dani seiner Aufforderung nach. Sie presste ihre Handflächen auf die steifen Brustwarzen und kniff die Beine zusammen, kämpfte gegen den Drang an, zu pinkeln.
    An der Treppe zum Sprungbrett angekommen, zögerte Jack kurz. Er drehte sich um und ließ den Blick prüfend durch die Dunkelheit wandern. Dann stieg er hinauf. Als er über der Wasseroberfläche stand, vibrierte das Brett leicht. Schließlich kauerte er sich hin und griff nach der Tüte. Durch das Gewicht des Inhalts spannte sich das Papier und knisterte.
    Jack hielt sie weg von seinem Körper und faltete sie auseinander. Er spähte hinein.
    »Was ist es?«, flüsterte Dani.
    »Ich kann nichts erkennen.«
    Er fasste hinein.
    »Nicht!«
    Plötzlich sog er scharf die Luft ein, und seine Hand schoss wieder heraus. Einen Moment lang schien es, als würde er das Gleichgewicht auf dem Brett verlieren. Er ruderte mit einem Arm durch die Luft, fing sich dadurch wieder und griff erneut in die Tüte.
    Diesmal holte er den Inhalt heraus, indem er ein Büschel Haare erwischte. An dessen Ende baumelte ein menschlicher Kopf. Das Gesicht drehte sich wie absichtlich Dani zu. Sie starrte fassungslos auf die vorquellenden Augen, den klaffenden Mund und die heraushängende Zunge.
    Dani wurde bewusst, dass sie die Luft anhielt. Rasch atmete sie aus und sog frische Nachtluft in ihre Lungen. »Wenn du mir jetzt noch sagst, dass der echt ist, dann schreie ich.«

6
    Linda wälzte sich unruhig im Bett herum und hypnotisierte das beleuchtete Ziffernblatt ihres Weckers. 1:36 Uhr. Der Minutenzeiger bewegte sich quälend langsam nach oben. Sie hatte vor, noch bis zwei Uhr zu warten, aber die Zeit schien regelrecht auf der Stelle zu treten. Sie drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. Ihr Puls raste. Sie rieb die schwitzenden Hände am Nachthemd ab. Darunter hob und senkte sich ihr Bauch, als sei ihr gesamter Körper von dem hektischen Herzschlag angesteckt worden.
    Das wallende Blut ließ ein schmerzhaftes Pochen durch ihr linkes Bein schießen. Zum wiederholten Male spulte sich die Erinnerung vor ihrem inneren Auge ab, wie sie schluchzend und vor Tränen fast blind kurz vor dem Erreichen ihrer Wohnung auf die Straße taumelte und plötzlich von gleißendem Scheinwerferlicht erfasst wurde. Bremsen kreischten. Sie spürte den Aufprall, die überbordenden Schmerzen und durchlebte noch einmal, wie sie in Zeitlupe über die Motorhaube kullerte. Linda wusste noch genau, wie sie sich in jenem schier endlosen Moment, bevor sie gegen die Windschutzscheibe prallte, beklommen fragte, ob sie jetzt sterben musste – und ob man es hinterher als Mord einstufen würde.
    Zumindest in ihren Augen stand das Urteil fest. Tony, Arnold, Joel und der schreckliche Wahnsinnige im Freeman-Haus hatten sie auf dem Gewissen, aber niemand würde jemals davon erfahren.
    Lass mich ein Geist werden, dachte sie. Damit ich sie mir holen kann .
    Und dann war sie durch die Windschutzscheibe gekracht.
    Aus dem Koma war sie abgemagert und geschwächt erwacht, mit pochendem Schädel und einem Bein im Streckverband. Ihre

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