Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
Schrammen in ihr Gesicht. Der schwarz gekleidete Wahnsinnige, der eine Skimaske trug, hüpfte auf der Motorhaube des Wagens herum wie ein wütender Gorilla. Dabei hielt er die Haare der Brünetten weiter fest und zerrte ihren Kopf hin und her, bis die Windschutzscheibe schließlich ihren Hals durchtrennte. Der Mörder drückte sich den blutenden Schädel an die Brust und rannte damit in den Wald davon, während der Mann im Auto wie am Spieß brüllte und auf den Halsstumpf seiner Freundin starrte, aus dem das Blut in hohen Fontänen herausschoss.
    Steve löste den Griff um Heathers Schulter. Sie lockerte den Griff um sein Bein, ließ ihre Hand aber als warmen Druck auf seinem Oberschenkel liegen.
    Der Mann in der Reihe vor ihnen drehte sich wieder zu ihnen um. »Sauber abgetrennt, was?«
    »Ja«, gab Steve zurück.
    Heather griff nach mehr Popcorn.
    »Genau, sauber abgetrennt. Kann ich was davon abhaben?«
    »Popcorn?«, fragte Steve nach.
    »Gebt mir was ab. Das esst ihr doch nie und nimmer alles auf.« Er griff über die Rückenlehne seines Sitzes. Seine Hand bewegte sich über Heathers Knie. Ihr Körper erstarrte. Steve schob den Popcorneimer unter die Hand, und der Fremde griff sich eine große Faust voll. Er stopfte sich die Körner in den Mund und bediente sich erneut.
    »Hey, Mann«, schimpfte Steve. »Wir versuchen eigentlich, uns den Film anzusehen.«
    Der junge Mann setzte ein spöttisches Lächeln auf, während er kaute. Er griff noch einmal in den Eimer und nahm sich eine dritte Handvoll, dann drehte er sich wieder zur Leinwand um.
    Heather stieß zitternd den Atem aus. Sie beugte sich näher an Steve heran und flüsterte: »Rücken wir noch ein Stück weiter.«
    Steve nickte. Er fühlte sich selbst angespannt: vor Zorn, vor Verlegenheit und auch ein wenig vor Angst. Genau wie er sich fühlte, wenn er auf der Straße von Obdachlosen angepöbelt wurde, die ein paar Dollarmünzen abgreifen wollten.
    Heather angelte nach dem Eimer. »Willst du noch was davon?«, fragte sie.
    »Auf keinen Fall. Nicht, nachdem der es angefasst hat.«
    Sie stellte den Behälter auf den hochgeklappten Sitz neben sich.
    Die beiden standen auf. Obwohl ihre Sitzkissen knarrten, drehte sich der Fremde nicht zu ihnen um. Heather und Steve traten in den Gang und liefen fünf Reihen weiter nach hinten. »Hier?«, flüsterte Steve.
    »Perfekt.«
    Sie schoben sich an einem bereits sitzenden Pärchen vorbei, entschuldigten sich leise und nahmen in der Mitte der Reihe Platz. Vor ihnen saßen zwei Mädchen im Teenageralter, weit genug in den Sessel hineingesunken, um ihnen nicht die Sicht zu nehmen.
    Heather seufzte.
    »Besser?«, fragte Steve.
    »Viel besser.«
    »Finde ich auch.«
    »Was für ein widerlicher Spinner«, meinte sie, trank ihre Cola aus und stellte sie auf dem Teppich ab. Dann griff sie Steves Hand.
    »Soll ich uns noch Popcorn holen?«
    »Nein, danke. Ich hatte reichlich.«
    Im Film rannte gerade eine der Frauen wimmernd durch einen Wald und blickte dabei immer wieder panisch über die Schulter. Einer ihrer Arme fehlte. Sie stolperte und fiel hin, rappelte sich wieder auf und lief weiter. Schließlich huschte sie hinter einen Baum. Sie spähte in die Finsternis, hielt anscheinend Ausschau nach ihrem Verfolger.
    Im Wald herrschte totale Stille. Nichts rührte sich. Die Frau wirkte erleichtert. Sie entfernte sich rückwärts von dem Baumstamm. Hinter ihrer Schulter tauchte ein verschwommener Umriss auf – das maskierte Gesicht des Wahnsinnigen.
    Heathers Hand drückte fester zu.
    Die Frau stolperte weiter rückwärts, während sie nach vorn schaute. Sie geriet näher und näher an den wartenden Mann heran.
    Einige Leute aus dem Publikum riefen Warnungen, andere kreischten.
    Hinter der Frau wurde eine Axt hoch in die Luft gehoben.
    Schreiend sprang Heather von ihrem Sitz auf, riss die Hände an den Nacken und versuchte, die Finger, die sie plötzlich umklammerten, zu lösen. Der Fremde hielt sie weiter fest und lachte wie ein Irrer. Seine Mütze war verschwunden, sein unbehaarter Kopf schimmerte wie ein Totenschädel.
    Steve ließ die Faust auf seinen Kiefer zuschnellen. Er traf und schleuderte den Kopf des Mannes zur Seite. Weiße Fangzähne schossen aus dem offenen Mund. Steve schlug erneut nach dem Fremden. Diesmal verfehlte er ihn. Der Mann packte seinen Arm und biss hinein.
    Ein Platzanweiser eilte brüllend durch den Saal.
    Der Fremde ergriff die Flucht. Er sprang über die Rückenlehnen der Sitze und stahl sich durch

Weitere Kostenlose Bücher