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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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aufbringen. Das würde ihn dann überhaupt erst gefährlich machen. «
    Jack zuckte mit den Schultern. »Na schön. Wir versuchen es mit deiner Methode.«
    »Danke.« Dani drückte seinen Arm. Sie stiegen über die Einkaufstüte mit dem makabren Mitbringsel, und Jack schob die Vordertür auf. Dani trat zuerst ein, entdeckte den Mann, der sich drinnen gegen die Wand presste, und wich mit einem leisen Aufschrei zurück.
    Ein irres, kehliges Lachen drang durch die Mundöffnung der Ghoul-Maske. Es verstummte mit einem Ächzen, als Jacks Unterarm ihn voll im Gesicht erwischte. Die linke Faust landete zeitgleich in der Magengrube des ungebetenen Besuchers.
    »Das reicht«, stieß Dani hervor. »Das ...«
    Jack schlug noch einmal zu, dann trat er zur Seite. Der Junge sackte in eine hockende Haltung zusammen, hielt sich den Bauch und keuchte.
    Jack riss ihm die Maske vom Kopf.
    Dani starrte die gequälten Züge an, die knochenbleiche Haut, die winzigen Augen, die über gelbliche Zähne zurückgezogenen Lippen, während er hektisch nach Luft schnappte. Der Kopf senkte sich. Ein grob mit Fettstift gezeichnetes Auge schien sie mitten von seinem kahl rasierten Schädel anzustarren.
    »Ich passe auf ihn auf«, sagte Jack. »Willst du inzwischen die Polizei verständigen?«
    Dani schüttelte den Kopf. »Wie heißt du?«, fragte sie.
    Der Junge schaute auf und blicke von Dani zu Jack, dann zurück zu Dani.
    »Wenn du dich benimmst«, bot sie ihm an, »rufen wir vielleicht nicht die Bullen. Also, wie heißt du?«
    »Anthony.«
    »Und weiter?«
    »Johnson.«
    »Zeig mal deinen Führerschein.«
    Er wollte sich aufrappeln, aber Jack drückte ihn an den Schultern zurück nach unten. Der Junge griff in die Gesäßtasche seiner schwarzen Hose und fischte ein Portemonnaie hervor. Er klappte es auf und hielt es hoch.
    Dani griff danach. »Du kommst aus New York.«
    Er nickte.
    »Wie lange bist du schon hier?«
    »Seit fünf Wochen.«
    »Er ist erst 18«, sagte sie zu Jack.
    »Gut. Alt genug, um nach Erwachsenenrecht verurteilt zu werden.«
    »Gehen wir ins Wohnzimmer und setzen uns.«
    »Dani ...«
    »Wir können es uns ebenso gut gemütlich machen. Das könnte eine ganze Weile dauern.«
    »Was?«, fragte Jack.
    »Wir entschärfen die Situation.«
    Anthony starrte Dani an, als wäre sie ein exotisches Tier. Schließlich stand er auf, und sie gab ihm seine Brieftasche zurück.
    Dani ging voraus ins Wohnzimmer. Anthony lief hinter ihr her, dicht gefolgt von Jack. »Du bist schon mal hier drin gewesen.«
    »Ich habe nichts mitgenommen.«
    Sie nickte in Richtung eines Lehnsessels. Anthony setzte sich.
    »Wann und wie bist du reingekommen?«
    »Heute Morgen. Du hast im Pool relaxt, und die Hintertür stand offen.« Er wirkte ziemlich selbstverliebt.
    »Die Schlafzimmertür?«
    Er nickte.
    Der Junge musste wenige Meter hinter ihrem Rücken vorbeigeschlichen sein. Während sie im Wasser geplanscht, sich allein und in Sicherheit gewähnt hatte, war sie von ihm bespitzelt worden, und er hatte sich Zugang zu ihrem Haus verschafft.
    »Warum hast du das getan?«, wollte Jack wissen.
    »Warum nicht?«
    »Hör auf, so dämlich zu grinsen.«
    Er tat, als wischte er das Grinsen mit der Hand aus dem Gesicht.
    »Warum?«, hakte Dani nach.
    »Ich hatte meine Gründe.«
    Jack, sichtlich wütend und unter Strom, blickte zu Dani, als wollte er sie jeden Moment um Erlaubnis bitten, den Kerl ungespitzt in den Boden rammen zu dürfen.
    »Warum holst du uns nicht etwas zu trinken?«, fragte sie. »Anthony, möchtest du ein Bier?«
    Der Junge nickte begeistert.
    Jack legte den Kopf schief und musterte Dani fassungslos.
    »Schon gut«, beruhigte sie ihn. »Ich bin nicht verrückt.«
    »Wie du meinst.« Er lächelte Anthony an. »Möchtest du lieber Coors, Budweiser oder Dos Equis?«
    »Coors.«
    Jack sah Dani an, verdrehte die Augen und schlurfte kopfschüttelnd zur Bar.
    Dani nahm auf dem Sofa Platz. Mit den Ellenbogen auf den Knien musterte sie Anthony. »Hast du es getan, um an meine Telefonnummer ranzukommen?«
    »Nein.«
    »Du willst doch für mich arbeiten, richtig? Willst du das Handwerk von der Pike auf lernen, eine Karriere als Maskenbildner beginnen?«
    Er nickte.
    »Dann müssen wir einander vertrauen.«
    »Du hast gesagt, du willst mich nicht haben.«
    »Vielleicht überlege ich es mir ja noch anders. Offensichtlich besitzt du ein gewisses Talent, anderen Menschen Angst einzujagen.«
    »Oh ja, das kann man wohl sagen.«
    »Erzähl mir davon.«
    Er beugte

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