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NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

NIGHT SHOW - Thriller (German Edition)

Titel: NIGHT SHOW - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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das Geräusch kam.
    Tony sprang mit einem nervösen Satz ins Gästebad zurück.
    Er stieß ein kurzatmiges Lachen aus. »Verdammt, hast du mich erschreckt.«
    »Frag mich mal!« Dani presste eine Hand auf ihr klopfendes Herz und schluckte schwer.
    »Ich hoffe, das war in Ordnung«, meinte er. »Ich musste mal ... du weißt schon.«
    »Dafür ist der Raum schließlich gedacht.«
    Als er in den Flur trat, schien dieser zu schrumpfen. Dani fühlte sich in seiner Nähe befangen. Sie drehte sich weg. Ihr Arm streifte die Wand, als sie ihren Schritt beschleunigte. Tony hielt sich neben ihr. Sie fühlte sich wie erstickt, zwang sich jedoch, ruhig zu bleiben. Noch ein paar Schritte. Und noch ein paar. Dann verflüchtigte sich ein Teil der Beklemmung, wurde von der Helligkeit und den offenen Flächen des Wohnzimmers verdrängt. Sie konnte wieder freier atmen, trotzdem fühlte sich Tonys Anwesenheit im Haus irgendwie falsch an.
    Er sollte nicht hier sein.
    Nicht ohne Jack.
    »Hast du dir noch ein Bier geholt?«, wollte sie wissen.
    »Ja. Danke.«
    »Tja, dann lass uns mal nachsehen, was die Glut macht.«
    Tony eilte durch das Wohnzimmer voraus und schob das Fliegengitter auf. Als Dani hindurchtreten wollte, machte er gleichzeitig einen Schritt nach vorne, und ihre Körper berührten sich. Sie tat so, als hätte sie es nicht bemerkt. Als sie im Freien stand, empfand sie eine gewisse Erleichterung.
    Beim Grill angekommen stellte sie fest, dass sich die Ränder der nachgeschütteten Briketts grau verfärbt hatten. Sie senkte eine Hand dicht über den Rost. Es war zwar Hitze vorhanden, allerdings nicht genug. »Ich glaube, er muss noch ein bisschen durchziehen«, sagte sie. »Möchtest du einen Salat?«
    Tony schüttelte den Kopf.
    »Ich würde ja Reis kochen, aber das passt zeitlich nicht mehr. Ich muss bald los.«
    »Wohin denn?«
    »Mir einige Filme ansehen.«
    »Du gehst ins Kino?«, hakte er nach. Seine kleinen Augen weiteten sich. »Kann ich mitkommen?«
    Dani bemühte sich, nicht das Gesicht zu verziehen.
    »Bitte – ich bezahle auch den Eintritt.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Ich möchte aber. Wirklich. Du bist so nett zu mir.«
    »Wahrscheinlich kennst du die Filme sowieso schon.«
    »Welche sind es denn?«
    »Invasion der Zombies und Nachtschatten.«
    »Wow! Wann sind die angelaufen?«
    »Gestern, glaube ich.«
    »Mann, auf Nachtschatten freue ich mich schon lange!«
    Tony wollte unbedingt fahren.
    »Nein, schon gut«, erwiderte Dani, als sie hinter sich abschloss. »Wir nehmen mein Auto.«
    »Ach komm. Das wird bestimmt lustig. Bist du schon mal in einem Leichenwagen durch die Gegend kutschiert worden?«
    »Nein. Und das ist eine Erfahrung, die ich so lang wie möglich hinauszögern möchte.« Sie lächelte über ihren eigenen Scherz. Tony nicht. Immerhin war seine Mutter gerade erst gestorben. Dani errötete angesichts ihrer taktlosen Bemerkung. »Sag mal«, meinte sie, »dieses Ungetüm dürfte doch Benzin schlucken, als gäb’s kein Morgen.«
    »Das kommt mir beim Bezahlen an der Tankstelle auch immer so vor«, gestand er.
    Dani stieg in ihren Rabbit, beugte sich über den Sitz und entriegelte die Beifahrertür. »Was hat dich bloß geritten, dieses Riesenbaby zu kaufen?«, fragte sie, als sie im Rückwärtsgang daran vorbeirollte.
    »Es jagt den Menschen Angst ein.«
    »Und dir nicht?«
    »Das ist der halbe Spaß daran.« Er grinste. »Weißt du, das Auto ist Baujahr 1952. Damit wurden schon über zehn Jahre vor meiner Geburt Leichen transportiert. Ich hab’s mir ausgerechnet: Selbst wenn es nur zwei die Woche waren, macht das über 3000 in 30 Jahren. Wahrscheinlich waren es sogar deutlich mehr. Kannst du dir die alle auf einem Haufen vorstellen?«
    »Lieber nicht.«
    »Hinten drin hab ich einen Sarg. Ein total schönes Stück aus Mahagoni. Mit Seidenauskleidung und sämtlichen Schikanen. Manchmal lege ich mich zum Schlafen rein.«
    »Reizend.«
    »Glaubst du an Geister?«
    Dani zuckte mit den Schultern.
    »Ich schon. Manchmal höre ich sie, während ich durch die Gegend fahre.«
    »Herrje, Tony!«
    »Sie ächzen und stöhnen.«
    »Das denkst du dir jetzt aus.«
    »Nein. Ehrlich. Und einmal hat mich gegen Mitternacht eine Hand im Nacken berührt. Ich wäre vor Schreck beinahe gegen die nächste Mauer gedonnert. Aber als ich mich umsah, war niemand da.«
    »Hör auf damit, Tony. Ich mein’s ernst. Davon will ich nichts hören. Wenn du so weitermachst, drehe ich um, und wir vergessen den Kinobesuch.«
    »Ich

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