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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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die Reißzähne über die Halsschlagader zu ziehen. Ein vollblütiger Vampir. Warum griff er ihn an? Der Gedanke kostete ihn wertvolleZeit, welche die anderen beiden ausnutzten, sich vom Boden und vom Himmel aus auf ihn zu stürzen, sodass Knochen brachen. Die Angeschlagenen umkreisten gierig das Knäuel. Er hatte keine Chance. Es galt nur noch eins, er musste sie von Ciras Wohnung weglocken. Er nahm seine ganze Kraft zusammen, sprengte den Pulk und rannte los, direkt auf die Hauptstraße. Das Chaos war perfekt. Autos bremsten, Metall splitterte und knirschte, Menschen schrien, während er zwischen den Fahrzeugen hin- und herhuschte. Seinen Verfolgern konnte er in seinem Zustand nicht entkommen. Der eigene Blutgeruch stieg ihm in die Nase. Sie kreisten ihn ein. Der Gargoyle erwischte ihn trotz seiner Schnelligkeit an den Haaren und flog mit ihm davon, weg von den Blicken der kreischenden Autofahrer. Er packte die steinernen Füße, deren messerscharfen Klauen ihn gekrallt hielten. Mühsam widerstand er dem mentalen Angriff, obwohl sich das Feuer der Hölle in seinen Kopf brannte, um ihn zum Aufgeben zu zwingen. Er fletschte die Zähne, als er erst das eine, dann das andere Fußgelenk entzweibrach. „Verrecke!“
    Jonas fiel acht Stockwerke tief in einen Hinterhof, wo die drei bereits auf ihn warteten. Er trat einem im Fall mit dem Fuß ins Gesicht, auf dem Mittleren landete er, holte aus und donnerte ihm die Faust unter den Kehlkopf, griff das Kinn und riss es herum. Das Knacken des Genicks mischte sich mit einem Zischen, einer vor Geschwindigkeit vibrierenden Klinge, die sich Jonas’ Nacken entlangzog, und seine Probleme vernichtete wie seine Gabe, zu fühlen. Er hieß den Tod willkommen.

     
    Cira streckte sich auf ihrem Doppelbett aus. Muskeln schmerzten, von denen sie nicht gewusst hatte, dass es sie gab, ihr Magen schrie vor Hunger und ihr Herz blutete, während ihr Verstand nach zwei Kopfschmerztabletten und einer halben Stunde stillliegen allmählich zur Ruhe kam.
    Als sie gestern früh durcheinander, mit tränenblinden Augen und zitternden Knien ihr Dachapartment aufgeschlossen hatte, hätte sie fast einen Herzinfarkt bekommen, als hinter ihr grelles Licht aufleuchtete und sie barsch zum Händeheben aufgefordert worden war. Die Polizisten ließen ihr Zeit, sich kurz frisch zu machen, nahmen sie mit zur Wache, wo sie mehrfach ihre Aussage wiederholen musste. Seitdem die Polizei ihre Wohnung in Dallas auf den Kopf gestellt hatte, ihr Blut gefunden und die wenig hilfreichen Angaben der Landstreicher zu Protokoll genommen hatte, war sie auf der Suche nach der entführten Cira Anderson. Nach einem Tipp der Nachbarin von vor vier Tagen, hatten sie ihre Dachwohnung alarmgesichert und einer anonymen Anruferin folgend waren sie gestern einer Limousine vom Ritz zum Anwesen der Bakers und zu Ciras Wohnblock gefolgt. Im Verhörzimmer stammelte sie sich eine Geschichte zusammen, dass sie in Dallas von Panik ergriffen weggelaufen war und sich bis jetzt versteckt hatte. Sie hatte stets bar bezahlt und die schäbigen Motels gewechselt, mit niemandem gesprochen und sich bedeckt gehalten – à la TV-Thriller. Als man sie darauf ansprach, dass ihr Chef anderes behauptete, war sie rot angelaufen und dachte, alles würde auffliegen. Doch irgendwie passte dieses Detail ebenso in das Bild, das die Polizei sich gemacht hatte. Cira wollte nicht, dass man sie suchte, weil sie Angst vor ihren Verfolgern hatte, deshalb die Personenschutzgeschichte bei der Fluggesellschaft. Den nächsten Schreck bekam sie, als man sie fragte, wer der männliche Anrufer vor einer Woche gewesen sei, den die Telefonanlage des Flughafen-Bürogebäudes aufgezeichnet hatte. Sie redete sich mit einem Fremden heraus, dem sie den aufgeschriebenen Text und 200 Dollar gegeben hatte. Bei der Wohnungsdurchsuchung in San Francisco hatten sie nicht nur die unbenutzte Pistole, sondern genauso ihre Waffenbesitzkarte gefunden, die sie ihr mit anderen Beweismitteln aushändigten, als die Beamten sie kopfschüttelnd entließen. Sie wussten nichts von dem schrecklichen Toilettendrama und nahmen an, dass die Flugzeugentführung für alle einigermaßen glimpflich abgelaufen war. Wer konnte es ihnen verübeln? Im Übrigen schien das zarte Persönchen sich zur Wehr setzen zu können, weil die Spurensicherung keinerlei Anzeichen etwaiger Helfer bei dem Kampf in der Einzimmerwohnung in Dallas entdeckt hatte. Zum Glück wirkte sie auf der Wache so tattrig, dass man ihr die

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