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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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ähnlich – unumgänglich, unwiderstehlich, unausweichlich!
    Engel wie Nephilim bilden da keine Ausnahme.

     
    Ein Signalton ertönte hinter Cira und sie drehte sich überrascht um, die flache Hand an die Stirn gelegt, weil sie eben noch in den herrlichen Sonnenaufgang geschaut hatte, der vor dem Bug der atemberaubenden ‚Silver Angel‘ in weichen Farben aufging. Eine Etage höher lehnte Jonas mit aufgestützten Unterarmen an der Reling und schien sie beobachtet zu haben. Seine feuchten, schwarzen Haare flatterten schwer im Fahrtwind und in der Jogginghose mit dem weißen T-Shirt sah er eher wie ein Sportler aus, nicht mehr der gefährliche Gangster. Vor allem nicht, weil er sie gerade wieder verhalten anlächelte.
    Dieser Kerl machte sie wahnsinnig. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn in seiner Nähe. In einem Augenblick meinte sie, er würde sie brutal zum Sex zwingen, im darauf folgenden sehnte sie sich wegen seiner Zurückhaltung nach nichts anderem. Röte stieg in ihr auf und sie war froh, dass Jonas dies über die Entfernung nicht sah und sich anscheinend um diesen Signalton kümmern musste. Er hob kurz die Hand und verschwand auf das Oberdeck, wo ihr Blick ihm nicht folgen konnte. Diese Jacht war unglaublich, eine Augenweide, ein Traum. Sie schätzte sie auf gute 70 Yards Länge, an die 100 Millionen Dollar und die dementsprechende Ausstattung verfehlte ihre Wirkung nicht. Die Einrichtung war erlesen, kostspielig und feinfühlig ausgewählt, es hatte ihr im ersten Moment den Atem verschlagen. Überall glänzte schwarzer und weißer Marmor, gleichfarbig gebänderter Onyx mit Silber um die Wette, unterstützt durch Glas und Kristall, durch antike Barockrahmenspiegel oder mystische Skulpturen, die neben üppigen Grünpflanzen dem Luxus den gewissen Kontrast verpassten. Mit den klaren Linien und dem progressiven Chic, aufgelockert mit ausgesuchten klassischen Werken, strahlte dieses Schiff ebenso eine zeitlose Eleganz aus wie der Besitzer, Mr. Bavarro. Mann, wo war sie bloß gelandet. Dieser Ny’lane wirkte genauso seltsam wie Jonas.
    Sie drehte sich nach vorn und ein Laut des Erstaunens drang aus ihrem Mund.
    „Es freut mich, dass es dir gefällt.“
    „Huch!“ Ciras Herzschlag beruhigte sich schnell, sie gewöhnte sich langsam an sein plötzliches Auftauchen und an einem erneuten Streit lag ihr nichts. Sie zweifelte nicht mehr an ihrer Intuition, war fest der Meinung, seine Gefühle durch die Badezimmertür gespürt zu haben. Es hätten ebenso ihre Empfindungen sein können, da sie aufgewühlt die seidigen Kissen malträtiert und sich nicht auf ihn konzentriert hatte. Aber dass sie seine Gefühlsregungen empfangen konnte, bestritt sie insgeheim nicht weiter, es war zu … spürbar. Und doch schreckten die starken Emotionen sie ab, wohl deshalb blockierte sie diese häufig. Dennoch tat es ihr leid, dass sie ihn verletzt hatte, obwohl er es in dem Moment verdiente. Vor allem jetzt, wo ein Vibrieren verriet, dass die Maschinen der Jacht gestoppt hatten, der Anker ins Wasser plumpste und ihr dämmerte, dass sie dieses wunderschöne Eiland betreten würden. Sie fragte sich seit einiger Zeit, wo sich die Crew des Schiffes aufhielt und wie es Jonas schaffte, so einen Ozeanriesen allein zu steuern, aber sie schob die Bedenken und Fragen beiseite. Vieles in seiner Umgebung entsprach nicht dem Normalen – es störte sie nicht. Ihr Leben lang hatte sie sich an strenge Regeln und alltägliche Notwendigkeiten gehalten, gepaukt, studiert und gearbeitet, sich abgelenkt, mit sich und der Welt gekämpft. Jetzt war sie bereit, das Leben kennenzulernen, wollte es endlich genießen, mit unsicheren Schritten vorwärts in ein unbekanntes Terrain treten, das ihr ein wenig Angst einjagte, doch mit Jonas an ihrer Seite fühlte sie sich gestärkt. Sie wusste, dass er nicht ewig bei ihr sein würde, aber heute war er da und sie würde die Gelegenheit beim Schopfe packen, was immer sie auch damit meinte. Schwungvoll drehte sie sich um, sich bewusst, dass er vermutlich wieder hinter ihr stand, legte ihm keck die flache Hand auf die Brust und sah zu ihm auf. „Ist das deine Insel? Sie ist wunderschön.“
    Er lachte und schüttelte den Kopf, wobei sie endlich ausführlich die tiefen Grübchen in seinen Mundwinkeln beobachten konnte, da er nicht gleich erneut eine ernste Miene annahm. Sein Lachen, sein verwandelter Gesichtsausdruck haute sie vom Hocker und sie grinste. „Wie heißt sie?“
    „Cira Island.“
    „Charmeur!“
    Er

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