Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
Büro.
    Jonas fuhr sich durch das Haar. Verdammt, damit hatte er nicht gerechnet. Weshalb zum Teufel wollte er sich nicht mit seiner Geliebten vermählen, sich mit ihr im Blute vereinen? Was war da los? Warum verbarrikadierten die Fontaines sich und ließen keinen blaublütigen Vertreter zu einem Gespräch vorbeikommen? Lief denn nichts mehr in geregelten Bahnen?
    Ein tiefes Schluchzen drang in seine wirren Gedanken. Er blickte Mom an, die er noch nie hatte weinen sehen und die jetzt am ganzen Leib zitterte. Ihre inneren Mauern brachen und Orkanböen von Schmerz und Trauer fegten in seine Seele, während er zu ihr hinüberging, sie beschützend in die Arme schloss und ihr sanft die Hand auf den Hinterkopf legte. Worte für all das fand er keine.

     
    Cira lag auf dem übergroßen Bett, Seidenkissen im Nacken, ließ den Blick über die exquisiten Möbel und den LCD-Flachbildfernseher gleiten, durch die offene vertäfelte Schiebetür ins freundlich eingerichtete Wohnzimmer und presste den Telefonhörer an ihr Ohr. Sie unterhielt sich seit einer ziemlichen Weile mit Amy, die nicht eher mit ihr hatte sprechen wollen, bevor sie nicht erfuhr, wo sie sich aufhielt und hatte ihr gedroht, den Anruf verfolgen zu lassen, sie hätte einen Bullen an der Hand, der nur darauf wartete, ihr einen Gefallen zu tun. Jonas hatte sie zwar gebeten, niemandem ihren Aufenthaltsort zu verraten, dennoch erzählte sie ihr, dass sie wohlbehalten und ausgeschlafen – obwohl beides nicht der Wahrheit entsprach – im Ritz der Stadt lag und von den zurückliegenden Tagen mit Jonas Baker. Zuerst glaubte sie, das Erlebte nicht über die Lippen zu bekommen, aber ihre Freundin hatte gespürt, dass etwas nicht in Ordnung war und daraufhin sprudelte es aus ihr hinaus. Zumindest fast alles. Zwei Dinge lagen ihr weiterhin auf der Seele. Bei einem überlegte sie, ob ihr da nicht gerade Amy weiterhelfen könnte. Ihr schwirrten unzählige Ideen und Fantasien im Kopf herum, allerdings wollte ihr Verstand keine einzige zulassen.
    „Süße, ich stehe hier auf einem verdammten Truckerparkplatz, hab sekündlich Angst, dass die Brummis meinen Mini übersehen, und spüre, dass du mit dir haderst. Kann ich dir irgendwie helfen? Soll ich vorbeikommen? Hat er dir wehgetan? Ich kann dir einfach nur zuhören und mein vorlautes Mu…“
    „Ja.“
    „Ja, was? Hat der Mistkerl dich … den bring ich um!“
    „Nein, nein. Amy halt mal die Luft an.“
    Ein Schweigen kam als Antwort, hochexplosiv und gezügelt, Cira musste trotz der extremen Anspannung grinsen. Sie zog die weiche Bettdecke bis zum Bauch, kuschelte sich tiefer in die Seidenkissen und betrachtete die Stuckdecke des Hotelzimmers. „Weißt du, Jonas Baker ist nicht normal und unterbrich mich nicht gleich wieder.“
    „Dann rede schneller“, flüsterte Amy.
    Sie lächelte, wie gern hätte Cira sie in die Arme genommen, ihr alles erzählt, was sie belastete und sie nie, nie losgelassen. „Jonas kann Dinge, die meiner bescheidenen Meinung nach kein Mensch können dürfte. Auch kein durchtrainierter Sportler, der er eindeutig ist, ohne dass ich ihn habe trainieren sehen oder gelesen hätte, dass er nicht als Sohn eines Pharmamagnaten bekannt wäre, sondern als Olympiasieger.“
    „Komm auf den Punkt“, brummte Amy und im Hintergrund dröhnten Motoren von Lastkraftwagen vorüber.
    „Okay, hör zu. Er bewegt sich zu schnell, schneller, als ich gucken kann. Er kann hundert Yards tauchen, puscht Adrenalin ihn, verengen sich seine Pupillen zu Schlitzen, das helle Grün glüht dann fast. Er hat mir wie James Bond drei, nein vier Mal das Leben gerettet, er sieht viel zu gut aus, er hat … hat, oh Mann, wehe du lachst, er hat eine schwere Wunde abgeleckt und sie ist verschwunden und … und außerdem scheinen wir telepathisch verbunden zu sein, nicht was Gedanken, sondern Gefühle betrifft. Seine Gefühlsregungen treffen mich manchmal, als wären es meine.“ Cira holte tief Luft. Ihre Stimme klang mit jedem aufgezählten Punkt dünner, leiser. Am liebsten hätte sie sich unter dem Bett verkrochen. Es war etwas anderes, diese Dinge mitzuerleben, als wären sie völlig normal, sie im Geiste zu verarbeiten oder sie laut auszusprechen.
    „Wow!“
    „Sag was!“
    „Wow!“
    „Was anderes!“
    „Ähm, okay. Aber er hat dir nicht wehgetan, ja?“
    „Nein.“ In Cira stieg Hitze auf, urplötzlich, als läge Jonas unter der Daunendecke und ließe einen Finger die Innenseite ihres nackten Schenkels nach oben

Weitere Kostenlose Bücher