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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis
Autoren: Lisa J. Smith
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stillen Stadt. Inzwischen war Wind aufgekommen und sie zitterte.
    Ahm, es sieht nicht so aus, als wäre jemand da.
    Geh zur Tür. Angels Stimme in ihren Gedanken war tröstlich, wie immer. Es gab kein Schild an der Tür, nichts, was darauf hinwies, dass es sich um ein öffentliches Gebäude handelte. Aber das Buntglasfenster über der Tür war schwach von innen beleuchtet. Das Muster schien eine Blume darzustellen.
    Eine schwarze Iris.
    Die Schwarze Iris, so heißt dieses Haus. Es ist ein Klub...
    Eine plötzliche Explosion unterbrach Angel. Das zumindest war Gillians Eindruck. Im ersten Augenblick hatte sie keine Ahnung, was es war - nur eine dunkle Gestalt, die auf sie zuflog, und ein lautes Geräusch - und sie wäre beinahe von der Veranda gestürzt. Dann realisierte sie, dass das Geräusch ein Bellen war. Ein angeketteter Hund kläffte mit Schaum vor dem Maul und versuchte, an sie heranzukommen.
    Ich werde mich um ihn kümmern. Angel klang grimmig, und eine Sekunde später spürte Gillian so etwas wie eine Welle in der Luft. Der Hund plumpste flach zu Boden, als sei er angeschossen worden.
    Er verdrehte die Augen.
    Auf der Veranda herrschte wieder Totenstille. Alles war ruhig. Gillian atmete tief durch und spürte, wie das Adrenalin durch ihre Adern pulsierte. Aber bevor sie etwas sagen konnte, wurde hinter ihr die Tür geöffnet.
    Ein Gesicht spähte aus der Dunkelheit des Hauses heraus. Gillian konnte die Züge nicht erkennen, aber sie konnte den Glanz der Augen sehen.
    »Wer bist du?« Die Stimme war langsam und tonlos, nicht freundlich. »Was willst du?«
    Gillian sprach Angels geflüsterte Worte nach. »Ich bin Gillian vom Harman-Clan, und ich will hinein. Es ist kalt hier draußen.« »Eine Harman?«
    »Ich bin eine Herdfrau, eine Tochter von Hellewise, und wenn du mich nicht hereinlässt, du dummer YVerwolf, werde ich mit dir tun, was ich mit deinem Cousin dort gemacht habe.« Sie streckte einen behandschuhten Finger nach dem sich windenden Hund aus. Werwolf? Angel, es gibt richtige Werwölfe?
    Ich hab's dir doch gesagt. Alle legendären Geschöpfe gibt es.
    Gillian verspürte ein seltsam flaues Gefühl im Magen. Sie hatte keine Ahnung, warum, und sie fuhr fort zu tun, was Angel sagte. Aber ihr Magen krampfte sich immer fester und fester zusammen.
    Die Tür wurde langsam geöffnet. Gillian trat in einen düsteren Flur, und die Tür fiel mit einem eigenartig endgültigen Krachen hinter ihr ins Schloss.
    »Ich hab dich nicht gleich erkannt«, sagte die Gestalt neben ihr. »Ich dachte, du wärst vielleicht Ungeziefer.«
    »Ich verzeihe dir«, erwiderte Gillian und zog auf Angels Anweisung hin die Handschuhe aus. »Nach unten?«
    Er nickte, und sie folgte ihm durch eine Tür, die zu einer Treppe führte. Sobald die Tür geöffnet wurde, hörte Gillian Musik.
    Sie ging nach unten und fühlte sich extrem... unterirdisch. Der Keller lag tiefer als die meisten Keller. Und er war größer. Dort unten lag eine vollkommen neue Welt. Es war nicht viel heller als oben, und es gab keine Fenster. Das Haus schien sehr alt zu sein; der alte, gekachelte Boden wies eine Art Brettspielmuster auf, und es roch schwach nach Moder und Feuchtigkeit. Aber es wimmelte dort von Leuten. Ringsum an den Wänden saßen Gestalten auf Stühlen, und weitere hatten sich um einen Billardtisch an einem Ende des Raums versammelt. Zwei uralt wirkende Flipper waren dicht umlagert, ebenso etwas, das wie die Theke eines Partykellers aussah.
    Gillian ging auf die Theke zu. Bei jedem Schritt, den sie tat, konnte sie die Blicke spüren, die auf ihr ruhten.
    Sie fühlte sich zu klein und zu jung, als sie sich auf einen der Barhocker setzte. Sie stützte die Ellbogen auf die Theke und versuchte, ihren Herzschlag zu beruhigen.
    Die Gestalt hinter der Bar drehte sich zu ihr um. Es war ein Mann und sie schätzte ihn auf zwischen zwanzig und dreißig. Er trat vor, und Gillian sah sein Gesicht.
    Ein heißer Schreck durchfuhr sie. Irgendetwas... stimmte nicht mit ihm. Nicht dass er grauenhaft hässlich gewesen wäre oder in einem Bus für Aufruhr gesorgt hätte. Vielleicht war es etwas, das Gillian aufgrund ihrer neuen Kräfte wahrnahm und nicht mit den Augen. Aber sie gewann den Eindruck, dass sein Gesicht falsch aussah. Gefärbt von kalten, dunklen Gedanken, neben denen sich Tanyas ränkeschmiedender Geist ausnahm wie ein sonnenbeschienener Garten.
    Gillian konnte nicht verhindern, dass sie zurückzuckte. Und der Mann bemerkte es.
    »Du bist neu«, sagte
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