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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Seine Eckzähne waren lang und zierlich gebogen. Sie liefen in einer scharfen und sehr unmenschlichen Spitze aus.
    Beinahe unwillkürlich schaute Hana auf den Fuchszahn hinab, den sie noch immer in der Hand hielt. Ja, sie waren wie diese Zähne, nur größer.
    Der Junge war schmutzig, sein Körper bedeckt mit Schlamm aus dem Fluss, sein blondes Haar vollkommen zerzaust, und sein Blick flog wild umher. Am Mund und am Kinn hatte er Blut.
    »Er ist tatsächlich ein Dämon«, sagte einer der Männer. Fünf Männer standen um den am Boden hockenden Jungen herum, die einen mit Speeren bewaffnet, andere mit hastig ergriffenen Steinen. »Welche Kreatur könnte sonst einen menschlichen Körper mit tierischen Augen und Zähnen haben?«
    »Ein Geist?«, schlug Hana vor. Ihr war nicht bewusst, dass sie ihren Gedanken aussprechen würde, bis die Worte heraus waren. Aber dann, als alle sie anschauten, richtete sie sich hoch auf. »Egal ob er ein Dämon oder ein
Geist ist, ihr solltet ihm besser nichts antun. Es ist die Alte Mutter, die entscheiden sollte, was mit ihm geschieht. Das ist eine Angelegenheit für Schamanen.«
    »Du bist noch keine Schamanin«, sagte einer der Männer. Es war Arno, ein sehr breitschultriger Mann und der Anführer der Jäger. Hana mochte ihn nicht.
    Sie war sich nicht sicher, warum sie zugunsten des Fremden gesprochen hatte. Da war etwas in seinen Augen, der Ausdruck eines leidenden Tieres. Er wirkte so allein und so verängstigt – und so voller Schmerz, obwohl sein Körper keine sichtbaren Wunden aufwies.
    »Sie hat recht, wir sollten ihn besser zur Alten Mutter bringen«, sagte ein anderer Jäger. »Sollen wir ihm einen Schlag auf den Kopf geben und ihn fesseln, oder denkt ihr, wir können ihn einfach zu ihr hintreiben?«
    Aber in diesem Moment durchdrang ein hoher, schriller Laut das Rauschen des schnell fließenden Flusses. Es war der Schrei einer Frau.
    »Hilfe! So helft mir doch! Ryl ist angegriffen worden!«

KAPITEL FÜNF
    Hana drehte sich um und eilte das Flussufer hinauf. Die Frau, die schrie, war Sada, die Schwester ihrer Mutter, und das Kind, das neben ihr herstolperte, war Ryl, Hanas kleine Cousine.
    Ryl war ein hübsches Mädchen von zehn Jahren. Aber im Moment wirkte sie benommen und beinahe bewusstlos. Und ihr Hals und die Vorderseite ihres Ledergewandes waren blutverschmiert.
    »Was ist passiert?«, stieß Hana hervor und eilte zu ihrer Cousine hinüber, um sie in die Arme zu nehmen.
    »Sie wollte frisches Grün sammeln. Ich habe sie auf dem Boden gefunden – ich dachte, sie sei tot!« Sadas Gesicht verzerrte sich vor Angst. Sie sprach schnell und beinahe zusammenhanglos. »Und seht euch das an – seht euch ihren Hals an!«
    An Ryls bleichem Hals, in der Mitte des verschmierten Blutflecks, konnte Hana gerade noch zwei kleine Wunden erkennen. Sie sahen aus wie Bisswunden von scharfen Zähnen – aber nur von zwei Zähnen.
    »Es muss ein Tier gewesen sein«, flüsterte Ket hinter Hana. »Aber welches Tier hinterlässt die Abdrücke von zwei Zähnen?«

    Hanas Herz fühlte sich eng und seltsam schwer an – als laste ein Stein darauf. Sada sprach bereits wieder.
    »Es war kein Tier! Ryl sagt, es sei ein Mann gewesen, ein Junge! Sie sagt, er habe sie zu Boden geworfen und gebissen – und er habe ihr Blut getrunken.« Sada begann zu schluchzen und presste Ryl an sich. »Warum sollte jemand so etwas tun? Oh, bitte, helft mir doch! Meine Tochter ist verletzt worden!«
    Ryl blickte benommen über den Arm ihrer Mutter hinweg.
    Ket sagte schwach: »Ein Junge …«
    Hana schluckte und fiel ihr ins Wort: »Bringen wir sie zur Alten Mutter …« Aber dann brach sie ab und schaute zum Fluss hinüber.
    Die Männer trieben den Fremden das Ufer hinauf. Er knurrte, verängstigt und wütend – aber als er Ryl sah, veränderte seine Miene sich.
    Er starrte sie an, und in seinen Augen, die Hana an ein verwundetes Tier erinnerten, stand ein entsetzter Ausdruck. Hana schien es, als könne er es kaum ertragen, sie anzusehen, aber er konnte auch nicht wegschauen. Sein Blick war starr auf die Kehle des kleinen Mädchens gerichtet.
    Und dann wandte er sich ab, schloss die Augen und verbarg seinen Kopf in den Händen. Jede Bewegung drückte seine Qual aus. Es war, als habe er jeglichen Kampfesmut plötzlich verloren.

    Hana blickte entsetzt zwischen dem Mädchen mit der blutigen Kehle und dem Fremden mit dem blutigen Mund hin und her. Die Verbindung war offensichtlich und niemand brauchte es laut

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