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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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näherkommen, und jetzt fing ihr Herz wirklich an zu hämmern.
    Ich kann nicht glauben, dass es so einfach gewesen sein soll …
    Aber als die Tür geöffnet wurde, war es nicht Thierry. Es war ein Junge im Collegealter, in Anzug und mit braunem Haar, das er zu einem kurzen Pferdeschwanz zurückgebunden trug, sowie dunkler Brille. Er wirkt wie ein junger CIA-Agent, dachte Hannah wild. Er und Hannah starrten einander an.

    »Ähm, ich bin hier, um … Ich suche nach Thierry Descouedres«, sagte Hannah schließlich und versuchte, selbstbewusst zu klingen.
    Die Miene des CIA-Typen veränderte sich nicht im Mindesten. Als er zu sprechen begann, klang seine Stimme nicht unfreundlich, aber Hannahs Herz hämmerte weiter wie wild.
    »Er ist nicht hier. Versuch es in einigen Tagen noch mal. Und es ist besser, eine seiner Sekretärinnen anzurufen, bevor du hier aufkreuzt.«
    Er machte Anstalten, die Tür zu schließen.
    »Warte!«, rief sie, und sie schob tatsächlich den Fuß in die Tür. Sie staunte über sich selbst.
    Der CIA-Typ betrachtete ihren Fuß, dann blickte er ihr ins Gesicht. »Ja?«
    Oh Gott. Er hält mich für irgendjemanden, der seinen Chef belästigen will und den man höflich abwimmeln muss. Wenn es denn höflich möglich ist. Plötzlich hatte Hannah eine Vision von Schwärmen von Bittstellern, die vor Thierrys Haus Schlange standen und die alle wollten, dass er was für sie tat. Wie Untertanen, die auf eine Audienz beim König warteten.
    Und ich muss total verlottert aussehen, dachte sie. Sie trug eine Levis Jeans und eine verschwitzte und zerknitterte Bluse, nachdem sie den ganzen Tag auf dem Strip herumgelaufen war. Ihre Stiefel waren staubig. Ihr Haar hing ihr schlaff und zerzaust und wirr ins Gesicht.

    »Ja?«, sagte der CIA-Typ noch einmal und mit höflichem Drängen.
    »Ich … nichts.« Hannah traten die Tränen in die Augen und sie war wütend auf sich selbst. Sie verbarg ihre Tränen, indem sie sich bückte, um ihre Reisetasche aufzuheben, die sich inzwischen anfühlte, als sei sie mit Steinen vollgepackt. Sie war noch nie so müde gewesen. Ihr Mund war trocken, und ihre Muskeln begannen, sich zu verkrampfen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie einen sicheren Ort für die Nacht finden sollte.
    Aber das ist nicht das Problem des CIA-Typen.
    »Danke«, sagte Hannah. Sie holte tief Luft und wandte sich zum Gehen.
    Es war der tiefe Atemzug, der den Ausschlag gab. Irgendjemand durchquerte hinter dem CIA-Typen die prächtige Eingangshalle, und der Atemzug verzögerte Hannahs Aufbruch so lange, dass sie einander durch die noch eine Handbreit offen stehende Tür ansahen.
    »Nielsson, warte !«, rief dieser Jemand und kam zur Tür gelaufen.
    Es war ein Mädchen. Schlank und gebräunt, mit seltsamem silbrigbraunem Haar und dunklen bernsteinfarbenen Augen. Es hatte mehrere bereits gelb gewordene Prellungen im Gesicht.
    Aber es war die Miene der jungen Frau, die Hannah verblüffte. Ihre bernsteinfarbenen Augen waren groß und in ihnen blitzte so etwas wie Wiedererkennen auf. Ihr
Mund stand vor Erstaunen und Aufregung offen. Sie wedelte mit den Armen.
    »Das ist sie!«, brüllte sie dem CIA-Typen zu und deutete auf Hannah. »Das ist sie! Sie ist es .« Als er sie anstarrte, schlug sie ihm auf die Schulter. »Sie!«
    Sie drehten sich beide um und sahen Hannah an. Endlich regte sich etwas im Gesichtsausdruck des CIA-Typen. Er wirkte verblüfft.
    Hannah erwiderte den Blick der beiden verwirrt.
    Langsam öffnete der scheinbar benommene CIA-Typ die Tür ganz. »Mein Name ist Nielsson, Miss«, stellte er sich vor. »Bitte, kommen Sie herein.«
    Ich Dummkopf, dachte Hannah. Beinahe als sei es ihr erst nachträglich eingefallen, schob sie das wirre Haar von ihrer linken Wange und entblößte ihr Muttermal. Ich hätte ihnen sagen sollen, wer ich bin. Aber wie hätte ich wissen können, dass sie es verstehen würden?
    Nielsson sprach weiter, während er ihr sanft ihre Tasche abnahm. »Es tut mir sehr leid, Miss – mir war nicht klar … Ich hoffe, Sie werden mir das nicht übel…«
    »Niemand wusste, dass du kommen würdest«, unterbrach ihn das Mädchen erfrischend unverblümt. »Und das Schlimmste ist, dass Thierry irgendwo hin verschwunden ist. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand weiß, wo er ist oder wann er zurücksein wird. Aber in der Zwischenzeit solltest du besser hierbleiben. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, was er mit uns machen würde, wenn
wir dich verlieren würden.« Sie lächelte Hannah an und

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