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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Meilen geflogen, um sich von irgendeinem Wiesel von Vampir töten zu lassen.
    Sie konnte spüren, dass er versuchte, irgendetwas mit ihrem Verstand zu machen – es erinnerte sie daran, wie Maya Ha-nahkts Blick aufgefangen hatte. Irgendeine Art von Hypnose, vermutete sie. Aber sie hatte in der vergangenen Woche genug Hypnose gehabt. Sie kämpfte dagegen an.
    Und sie kämpfte unter Einsatz ihrer Körperkraft, vielleicht ungeschickt, aber mit absoluter Entschlossenheit. Als er versuchte, sich ihrem Hals zu nähern, versetzte sie ihm einen Kopfstoß gegen die Nase.
    »Au!« Das Schlitzohr prallte zurück. Dann bekam der Vampir ihren Arm besser zu fassen. Er zog das Handgelenk zu sich heran, und plötzlich begriff Hannah, was er vorhatte. Dort befanden sich hübsche, leicht zugängliche Adern. Er würde Blut aus ihrem Handgelenk saugen.
    »Nein, das wirst du nicht «, keuchte sie. Sie hatte keine Ahnung, was geschehen würde, wenn sie noch mehr Blut an einen Vampir verlor. Thierry hatte gesagt, sie sei nicht in Gefahr, solange sie sich während der nächsten Woche von ihnen fern hielt. Daher vermutete sie, dass sie, wenn sie sich nicht von Vampiren fern hielt, tatsächlich in Gefahr war. Und sie nahm bereits kleine Veränderungen an sich selbst wahr: zum Beispiel ihre Fähigkeit, in der Dunkelheit besser zu sehen.
    Sie versuchte, ihren Arm aus dem Griff des Jungen zu winden – und dann hörte sie ein Aufkeuchen. Plötzlich wurde ihr klar, dass er sie nicht mehr so festhielt wie vorher, und er versuchte auch nicht, ihr Handgelenk zu sich heranzuziehen. Stattdessen starrte er nur auf ihre Hand.
    Auf ihren Ring.
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht hätte einer gewissen Komik nicht entbehrt, wäre Hannah nicht vollgepumpt gewesen mit Adrenalin. Er wirkte schockiert, entsetzt, verängstigt, ungläubig und gleichzeitig peinlich berührt.
    »Wer – wer – wer bist du?«, stotterte er.
    Hannah sah zuerst den Ring an, dann den Jungen. Natürlich. Wie hatte sie so dumm sein können? Sie hätte Thierry sofort erwähnen sollen. Wenn er ein Fürst der Nachtwelt war, kannte ihn wahrscheinlich jeder. Vielleicht konnte sie sich den Weg über die Hexen sparen. »Ich habe dir erzählt, dass ich nach jemandem suche. Sein Name ist Thierry Descouedres. Er hat mir diesen Ring gegeben.«

    Das Schlitzohr stieß eine Art von Stöhnen aus. Dann sah der Junge sie unter seinem zotteligen Pony hervor an. »Ich habe dich nicht verletzt, nicht wahr«, sagte er. Es war keine Frage. Es war eine Forderung. Er wollte ihre Zustimmung. »Ich habe dir nichts angetan.«
    »Du hast keine Chance dazu bekommen«, entgegnete Hannah. Aber sie hatte Angst, dass der Junge vielleicht einfach die Flucht ergreifen würde, daher fügte sie hinzu: »Ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Ich will lediglich Thierry finden. Kannst du mir helfen?«
    »Ich … helfe dir. Ja, ja. Ich kann eine große Hilfe sein.« Er zögerte, dann fügte er hinzu: »Es ist aber ein ziemlich langer Fußweg.«
    Ein Fußweg? Thierry war hier? Hannahs Herz tat einen solchen Satz, dass ihr ganzer Körper sich leicht anfühlte.
    »Ich bin nicht müde«, sagte sie, und es war die Wahrheit. »Ich kann überall hingehen.«
     
    Das Haus war riesig.
    Prachtvoll. Sogar palastähnlich. Ehrfurchtgebietend.
    Das Schlitzohr ließ Hannah am Anfang der langen, von Palmen gesäumten Einfahrt stehen, stieß hervor: »Das ist es«, und huschte dann in die Dunkelheit davon. Hannah sah ihm einen Moment lang nach, dann ging sie entschlossen die Einfahrt hinauf, wobei sie aufrichtig hoffte, dass es das auch tatsächlich war. Sie war jetzt so müde,
dass sie schwankte, und ihre Füße fühlten sich an, als hingen schwere Gewichte daran.
    Als sie jedoch vor die Vordertür trat, verschwanden ihre Zweifel. Überall waren schwarze Rosen.
    Über den Doppeltüren befand sich ein bogenförmiges Rundglasfenster mit einer schwarzen Rose, die den gleichen kunstvoll in sich zurückgeführten Stengel hatte wie die an Hannahs Ring. Das gleiche Muster fand sich über den Fenstern. Es wurde wie ein Familienwappen oder Siegel benutzt. Allein beim Anblick dieser Rosen schlug Hannahs Herz schneller.
    Also schön. Läute, sagte sie sich. Und hör auf, dich wie ein Aschenputtel zu fühlen, das gekommen ist, um herauszufinden, was den Prinzen aufhält.
    Sie drückte auf den Klingelknopf, dann hielt sie den Atem an, während sie in der Ferne ein Läuten hören konnte. Bitte. Bitte, mach auf …
    Sie hörte Schritte

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